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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2013 — 2014

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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4. Forschungsschwerpunkt
DOI Kapitel:
Raumordnung, Norm und Recht in historischen Kulturen Europas und Asiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.55655#0293
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

in eine Monographie münden; sie konnte allerdings nicht mehr im Rahmen des
WIN-Kollegs abgeschlossen werden, da Dillon im September 2010 eine Assistenz-
professur mit tenure track an der Universität Exeter antrat. Dillon arbeitet aber wei-
terhin an dem Projekt, mittlerweile in den USA.
Dillons Stelle wurde im Frühjahr 201 1 mit der Archäologin Kachele Dubbini
besetzt, was sich als Glücksfall erwies, da ihr Projekt sowohl zeitlich als auch inhalt-
lich, durch einen starken Bezug zum Sakralrecht, an das von John Dillon anknüpfte.
Frau Dubbinis Projekt untersucht die Entwicklung des stadtrömischen suburbium
entlang der Via Appia in seiner diachronen Entwicklung von der Republik bis in die
späte Kaiserzeit (wobei der Schwerpunkt auf den früheren Phasen liegt). Es versteht
sich dabei als eine exemplarische Fallstudie, wie eine Kulturlandschaft und ihre
Merkmale — Siedlungsmuster, die Ausdifferenzierung sakraler Räume, die Trennung
von Räumen für Lebende von denen für die Toten in der durch Grabbauten gepräg-
ten Landschaft der Via Appia — sich im Wechselspiel mit soziokulturellen Bedingun-
gen und deren Wandel in der longue duree verändert. Dabei spielt auch das typisch
römische Phänomen der scharfen konzeptionellen Trennung der Stadt Rom vom
römischen Herrschaftsgebiet mit ihrer sakral- und staatsrechtlichen Sonderstellung
eine Rolle. Erstmals unternimmt es Frau Dubbini, alle schriftlichen, d.h. literarischen
und epigraphischen Quellen mit einer Gesamtaufnahme des archäologischen Befun-
des zu kombinieren, wie er in Publikationen, aber auch in Grabungsberichten und
anderen unpublizierten Dokumentationen vorliegt. Daraus soll eine umfassende
kartographische Erfassung des Gebietes der Via Appia im Raum des heutigen Parco
archeologico dell’Appia Antica entstehen. Frau Dubbini kooperiert dazu mit der
Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma, die mit dem „Sistema
Informativo Territoriale Archeologico di Roma (SITAR)“ ein digitales Informati-
onssystem aufgebaut hat, in dem all diese Informationen kartographisch abgebildet
und mit geomorphologischen Daten aggregiert werden können. Außerdem erlaubt
das System, den Zustand des Untersuchungsgebietes zu bestimmten Zeitschnitten
abzurufen und damit historische Fragen nach der Wechselbeziehung (sub)urbaner
Topographien und ihrer soziokulturellen Bedingungen zu stellen. Kachele Dubbini
setzt die imWIN-Kolleg angefangene Arbeit mittlerweile in einem Anschlussprojekt
fort (s.u. 4.) Zusätzlich zu diesem Gebiet hat sie weiterhin auch in ihrem anderen
Arbeitsgebiet, der Raumordnung der archaischen Polis, publiziert; damit war sie auch
eine wichtige Ansprechpartnerin im Arbeitsgebiet „Griechische Geschichte“.
Peter Eich schließlich hat im Rahmen des WIN-Projektes eine Reihe von Stu-
dien im Aufsatzformat erarbeitet, die sich mit räumlichen Aspekten der Herrschafts-
organisation im römischen Reich der Kaiserzeit beschäftigen. Eine vergleichende
Studie zu Han-China und dem Imperium Romanum zum Beispiel konnte zeigen,
dass die unterschiedlich starke staatliche Durchdringung dieser Reiche wesentlich
auf verschiedenen Raumauffassungen beruht, was sich vor allem in unterschiedli-
chen Konzeptionen von Städten und deren normativem Status widerspiegelt. Zwei
andere Studien setzen sich mit dem reaktiven Modell des römischen Regierungsstils
und damit mit dem Verhältnis von Zentrum und Peripherie in der römischen Herr-
schaftsorganisation auseinander. In einem im Sammelband des WIN-Kollegs erschei-
 
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