Archäometrie
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wurden TL-Datierungen vorgenommen, um zeitliche Anhaltspunkte für die Ablage-
rung der Kolluvien zu erhalten.
Für das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien wurden drei TL-
Echtheitstests an Objekten eines Depotfundes aus Hadersdorf bei Krems durch-
geführt. Durch die Ergebnisse hat sich der Verdacht erhärtet, dass es sich bei diesen
archäologisch ungewöhnlichen Fundstücken um untergeschobene Fälschungen han-
delt. Acht weitere TL-Echtheitstests wurden durchgeführt für das Völkerkundemuse-
um, Ffeidelberg, das Ägyptologische Institut der Universität Heidelberg, das Reiss-
museum, Mannheim, und das Sächsische Landesamt für Archäologie, Zwenkau.
Alpha-Rückstoßspuren-Datierung junger vulkanischer Glimmer
Das neue Datierungsverfahren mittels Alpha-Rückstoßspuren (ART) wurde mit
Unterstützung durch die DFG weiterentwickelt. Nach jedem Zerfall deponiert der
Rückstoßkern seine gesamte kinetische Energie im Festkörper und erzeugt dadurch
ätzbare Strahlenschäden in vulkanischen Dunkelglimmern. Durch Ätzen der Mineral-
oberfläche werden die latenten ART, welche diese Oberfläche schneiden, vergrößert
und mittels Verfahren der optischen Mikroskopie sichtbar gemacht. Bei Flächendich-
ten von mehr als 105 ART mm~2 sind individuelle, geätzte ART mit Methoden der
optischen Mikroskopie nicht mehr unterscheidbar. Solche hohen Flächendichten tre-
ten bei Mineralen auf, die entweder sehr alt sind (> 107 Jahre) oder hohe Uran- und
Thorium-Gehalte (pg g-1) führen.
Die bisher angewandte Phasenkontrast-Mikroskopie erforderte licht-transparente
homogene Mineralphasen. Die Weiterentwicklung des Visualisierungsverfahrens
ermöglicht nun im reflektierten Licht, die ART-Flächendichte der geätzten Ober-
flächen zu quantifizieren. Somit eröffnet sich prinzipiell die Möglichkeit, weitere
Mineralphasen als potentielle Altersinformationsträger zu nutzen. Angewendet wer-
den konfokale Laser-Scanning-, Normansky-Interferenz-Differential-Kontrast- und
„duale Apertur“-Mikroskopie.
Für die ART-Datierung ist die ortsauflösende Bestimmung der Uran- und Thorium-
gehalte der Dunkelghmmer wichtig. Gemeinsam mit dem Institut für Isotopengeolo-
gie und Mineralische Rohstoffe, ETH Zürich, wurden diese Elemente mittels LA-
ICP-MS erfolgreich analysiert, wobei sich auch die extrem niedrige Nachweisgrenze
(1,4 ng g-1 U, 1,7 ng g“1 Th) als entscheidender Vorteil erwies. Mit dieser Methode kön-
nen die U- und Th-Gehalte in kleinen Einzelkörnern (0 < 1 mm) bestimmt werden.
Alle bisher gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die ART-Methode zur Datierung
von Dunkelglimmer im Altersbereich von 102 bis 106 a geeignet ist.
Zum Verständnis der Spurbildungsmechanismen wurde die Zusammenarbeit mit
der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt weitergeführt. Durch den
Einsatz eines Rasterkraftmikroskops war eine erstmalige Visualisierung latenter ART
in Dunkelglimmer möglich. Mittels dieser Visualisierungstechnik lassen sich ART-
Flächendichten > 107 ART mm~2 quantifizieren.
Th/U-Datierung quartärer Travertine
Das im BMBF-Schwerpunkt „Neue Naturwissenschaftliche Methoden und Technolo-
gien in den Geisteswissenschaften“ geförderte und gemeinsam mit der Forschungs-
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wurden TL-Datierungen vorgenommen, um zeitliche Anhaltspunkte für die Ablage-
rung der Kolluvien zu erhalten.
Für das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien wurden drei TL-
Echtheitstests an Objekten eines Depotfundes aus Hadersdorf bei Krems durch-
geführt. Durch die Ergebnisse hat sich der Verdacht erhärtet, dass es sich bei diesen
archäologisch ungewöhnlichen Fundstücken um untergeschobene Fälschungen han-
delt. Acht weitere TL-Echtheitstests wurden durchgeführt für das Völkerkundemuse-
um, Ffeidelberg, das Ägyptologische Institut der Universität Heidelberg, das Reiss-
museum, Mannheim, und das Sächsische Landesamt für Archäologie, Zwenkau.
Alpha-Rückstoßspuren-Datierung junger vulkanischer Glimmer
Das neue Datierungsverfahren mittels Alpha-Rückstoßspuren (ART) wurde mit
Unterstützung durch die DFG weiterentwickelt. Nach jedem Zerfall deponiert der
Rückstoßkern seine gesamte kinetische Energie im Festkörper und erzeugt dadurch
ätzbare Strahlenschäden in vulkanischen Dunkelglimmern. Durch Ätzen der Mineral-
oberfläche werden die latenten ART, welche diese Oberfläche schneiden, vergrößert
und mittels Verfahren der optischen Mikroskopie sichtbar gemacht. Bei Flächendich-
ten von mehr als 105 ART mm~2 sind individuelle, geätzte ART mit Methoden der
optischen Mikroskopie nicht mehr unterscheidbar. Solche hohen Flächendichten tre-
ten bei Mineralen auf, die entweder sehr alt sind (> 107 Jahre) oder hohe Uran- und
Thorium-Gehalte (pg g-1) führen.
Die bisher angewandte Phasenkontrast-Mikroskopie erforderte licht-transparente
homogene Mineralphasen. Die Weiterentwicklung des Visualisierungsverfahrens
ermöglicht nun im reflektierten Licht, die ART-Flächendichte der geätzten Ober-
flächen zu quantifizieren. Somit eröffnet sich prinzipiell die Möglichkeit, weitere
Mineralphasen als potentielle Altersinformationsträger zu nutzen. Angewendet wer-
den konfokale Laser-Scanning-, Normansky-Interferenz-Differential-Kontrast- und
„duale Apertur“-Mikroskopie.
Für die ART-Datierung ist die ortsauflösende Bestimmung der Uran- und Thorium-
gehalte der Dunkelghmmer wichtig. Gemeinsam mit dem Institut für Isotopengeolo-
gie und Mineralische Rohstoffe, ETH Zürich, wurden diese Elemente mittels LA-
ICP-MS erfolgreich analysiert, wobei sich auch die extrem niedrige Nachweisgrenze
(1,4 ng g-1 U, 1,7 ng g“1 Th) als entscheidender Vorteil erwies. Mit dieser Methode kön-
nen die U- und Th-Gehalte in kleinen Einzelkörnern (0 < 1 mm) bestimmt werden.
Alle bisher gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die ART-Methode zur Datierung
von Dunkelglimmer im Altersbereich von 102 bis 106 a geeignet ist.
Zum Verständnis der Spurbildungsmechanismen wurde die Zusammenarbeit mit
der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt weitergeführt. Durch den
Einsatz eines Rasterkraftmikroskops war eine erstmalige Visualisierung latenter ART
in Dunkelglimmer möglich. Mittels dieser Visualisierungstechnik lassen sich ART-
Flächendichten > 107 ART mm~2 quantifizieren.
Th/U-Datierung quartärer Travertine
Das im BMBF-Schwerpunkt „Neue Naturwissenschaftliche Methoden und Technolo-
gien in den Geisteswissenschaften“ geförderte und gemeinsam mit der Forschungs-