25. Mai 2013
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RECHENSCHAFTSBERICHT DES
ALT-PRÄSIDENTEN HERMANN H. HAHN
Zurückgeblickt —
oder besser: vorausgeschaut!
Ein Rückblick auf die vergangenen vier Jahre in der Heidelberger Akademie aus
einer Position der Verantwortung heraus bewirkt vor allem Folgendes: zum einen
Dank in vielfältiger Weise, zum Zweiten eine wenn auch bescheidene Zufriedenheit
über das, was in dieser Zeit gelang, und doch auch gleichzeitig drittens ein gewisses
Bedauern, dass manches Erhoffte und Geplante liegen blieb.
1. Der Dank für diese Jahre überwiegt alles andere. Er ist zuerst den Vorgängern, vor
allem aber dem direkten Vorgänger geschuldet. Uber weite Strecken fühlte ich
mich wie jemand, der auf einen in eine gut überlegte Richtung fahrenden Zug
aufgesprungen war und beim Aufsprung gut vom Vorgänger festgehalten wurde.
2. Positiv Erscheinendes: Die Zeitspanne, über die ich nachdenke, begann mit der Feier
des 100-jährigen Bestehens der Akademie. Diese hat nach unser aller Meinung die
Sichtbarkeit der Akademie in der Öffentlichkeit insgesamt verbessert, eine Sicht-
barkeit, die heute für eine Akademie der Wissenschaften vielleicht wichtiger ist als
zur Zeit der Gründung der Akademie. Die Vielzahl von Veranstaltungen anlässlich
dieses Jubiläums, mit großem zeitlichem Vorlauf geplant, ist das beste Beispiel für
das Zusammenwirken Vieler:
— natürlich der aktiven Akademiemitglieder, die bereit waren Vorträge bei den
verschiedensten Veranstaltungen zu halten,
— der Förderer der Akademie im weitesten Sinne (häufig im Förderverein aktiv
Mitwirkende). Der Förderverein hat aus diesem Anlass die nun jährlich stattfin-
dende Akademievorlesung und damit eine Art Akademieprofessur gestiftet, um
nur ein Beispiel der auch materiell wichtigen Förderung zu nennen,
— den Universitäten des Landes, deren herausragende Angehörige die Essenz der
Gelehrtengesellschaft darstellen und auch
— dem Land Baden-Württemberg selbst, dem Land, dessen Wissenschaftsakademie
die Heidelberger seit fünfzig Jahren ist. Der Ministerpräsident hat einen
Empfang zum Vorabend des Festaktes ausgerichtet und dabei eine Ansprache
gehalten, die eine hohe Sachkenntnis und besondere Wertschätzung der Akade-
miearbeit deutlich machte.
Die Feier des hundertjährigen Bestehens hat, so nicht nur mein Eindruck, insgesamt
die Akademie in Stadt und Land noch mehr verankert, noch bekannter gemacht.
In diesem Rückblick darf eine zweite, von langer Hand vorbereitete Entwick-
lung nicht fehlen, der nun weiter etablierte und intensivierte Dialog mit der näch-
sten Wissenschaftlergeneration. Die Gelehrtengesellschaft umfasst traditionell heraus-
ragende Fachleute, die in ihrer Laufbahn einen Höhepunkt erreicht haben; jüngere
und bald vielleicht auch ebenso erfolgreiche Fachleute findet man kaum in diesen
Vereinigungen. Da aber der Fortschritt in den Wissenschaften, die Pflege der
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RECHENSCHAFTSBERICHT DES
ALT-PRÄSIDENTEN HERMANN H. HAHN
Zurückgeblickt —
oder besser: vorausgeschaut!
Ein Rückblick auf die vergangenen vier Jahre in der Heidelberger Akademie aus
einer Position der Verantwortung heraus bewirkt vor allem Folgendes: zum einen
Dank in vielfältiger Weise, zum Zweiten eine wenn auch bescheidene Zufriedenheit
über das, was in dieser Zeit gelang, und doch auch gleichzeitig drittens ein gewisses
Bedauern, dass manches Erhoffte und Geplante liegen blieb.
1. Der Dank für diese Jahre überwiegt alles andere. Er ist zuerst den Vorgängern, vor
allem aber dem direkten Vorgänger geschuldet. Uber weite Strecken fühlte ich
mich wie jemand, der auf einen in eine gut überlegte Richtung fahrenden Zug
aufgesprungen war und beim Aufsprung gut vom Vorgänger festgehalten wurde.
2. Positiv Erscheinendes: Die Zeitspanne, über die ich nachdenke, begann mit der Feier
des 100-jährigen Bestehens der Akademie. Diese hat nach unser aller Meinung die
Sichtbarkeit der Akademie in der Öffentlichkeit insgesamt verbessert, eine Sicht-
barkeit, die heute für eine Akademie der Wissenschaften vielleicht wichtiger ist als
zur Zeit der Gründung der Akademie. Die Vielzahl von Veranstaltungen anlässlich
dieses Jubiläums, mit großem zeitlichem Vorlauf geplant, ist das beste Beispiel für
das Zusammenwirken Vieler:
— natürlich der aktiven Akademiemitglieder, die bereit waren Vorträge bei den
verschiedensten Veranstaltungen zu halten,
— der Förderer der Akademie im weitesten Sinne (häufig im Förderverein aktiv
Mitwirkende). Der Förderverein hat aus diesem Anlass die nun jährlich stattfin-
dende Akademievorlesung und damit eine Art Akademieprofessur gestiftet, um
nur ein Beispiel der auch materiell wichtigen Förderung zu nennen,
— den Universitäten des Landes, deren herausragende Angehörige die Essenz der
Gelehrtengesellschaft darstellen und auch
— dem Land Baden-Württemberg selbst, dem Land, dessen Wissenschaftsakademie
die Heidelberger seit fünfzig Jahren ist. Der Ministerpräsident hat einen
Empfang zum Vorabend des Festaktes ausgerichtet und dabei eine Ansprache
gehalten, die eine hohe Sachkenntnis und besondere Wertschätzung der Akade-
miearbeit deutlich machte.
Die Feier des hundertjährigen Bestehens hat, so nicht nur mein Eindruck, insgesamt
die Akademie in Stadt und Land noch mehr verankert, noch bekannter gemacht.
In diesem Rückblick darf eine zweite, von langer Hand vorbereitete Entwick-
lung nicht fehlen, der nun weiter etablierte und intensivierte Dialog mit der näch-
sten Wissenschaftlergeneration. Die Gelehrtengesellschaft umfasst traditionell heraus-
ragende Fachleute, die in ihrer Laufbahn einen Höhepunkt erreicht haben; jüngere
und bald vielleicht auch ebenso erfolgreiche Fachleute findet man kaum in diesen
Vereinigungen. Da aber der Fortschritt in den Wissenschaften, die Pflege der