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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0047
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3. Vermahnungen und Gebete

für den Gottesdienst in Ohringen
1544—1550

Literatur:

Wilhelm Dürring, Die Theologie des Caspar Huberinus dargestellt nach seinem Predigtbuch „Mancherlei
Form zu predigen...“ Zulassungsarbeit zur 2. theol. Dienstprüfung 1966. Masch. (Evang. Oberkirchenrat
Stuttgart). - Gunther Franz, Huberinus - Phegius - Holbein. Nieuwkoop 1973 (Bibliotheca humanistica et
reformatorica 7). — Über das Hebammenwesen in Hohenlohe s. Adelheid Schumm, Entwicklung des Medizinal-
wesens in der Grafschaft Hohenlohe. Tübingen, Med. Diss. 1964, 64f., 90-96.

Entstehung und Verwendung

Ähnliche Trostsprüche und Gebete finden sich schon vorher in anderen Schriften von Huberi-
nus. Dort dienen sie vor allem der privaten Erbauung und gehen sie weniger auf eine gottesdienst-
liche Praxis zurück. Beichte und Absolution sind enthalten in: Wie man / die krancken / trösten soll.
Augsburg: Ulhart 1542. Eine Paraphrase des Vaterunsers findet sich in: Yom zorn / uncl der Gütte /
Gottes. / Mit allen orte der schrifft an / zaigt vnd verzaychnet, / bißher noch nye / beschehen.
Augsburg: Ulhart 1537, Bl. 121b und folgende Augsburger Ausgaben 1.

Nachdem Huberinus D. Egidius Stemler schon am 20.August 1545 seine Postille über die
Sonntagsevangelien gewidmet hatte, clie durch seine Postille über die Fest- uncl Heiligentage um
1550 ergänzt wurde 2 *, widmete er am 10.11.1550 Schultheiß, Bürgermeister und Rat der Stadt
Ohringen ein ,,geistliches Formular“ mit weiteren - thematisch geordneten - Predigten, die er in
Öhringen gehalten hat. Beigefügt sind Vermahnungen und Gebete, die er beim Öhringer Gottes-
dienst verwendet hat und die hier als seltene Zeugnisse für die Zeit von 1544-1550 abgedruckt
werden.

Als Huberinus im Dezember 1551 als leitender Interimsgeistlicher nach Augsburg kam, wurde
die Verwendung seines Predigtbandes in einer Ordnung vorgesehen. Huberinus berichtete, claß die
Beerdigungen mit einer kurzen Vermahnung von der Auferstehung nach der Pfalz-Neuburgischen
KO 1543 3 gehalten werden sollen ,,und nach laut clem geistlichen formular Huberini, da dann 15
leichtpredig gestellt seind.“ 4

Erst 1552 wurde der Bancl inNürnberg gedruckt, uncl am 19. Jan. 1553 konnte ihn Huberinus
mit einem Begleitschreiben Schultheiß, Bürgermeister und Rat zu Öhringen überreichen 5. Nach-
dem Huberinus wegen seiner Stellung zum Interim, vor allem wegen seiner Tätigkeit in Augsburg
Dezember 1551 bis April 1552, angegriffen worden war, betrachtete er den Band zu Recht als
Zeugnis seiner evangelischen Lehre. Er zeigt, daß Huberinus in Öhringen zwar nicht bei den
Zeremonien, wohl aber bei der Formulierung von Beichte und ähnlichen Stücken anscheinend

1 Franz, Huberinus — Rhegius — Holbein Nr. 6.1 und
1.5 bis 1.8.

2 Postilla/Teütsch/ Vber alle Sontägfi liche Euan-

gehen. Bd. 1.2. Augsburg: Ulhart o.J. Franz Nr.

20.1. Sonn- und Festtage Nr. 20.3.

3 Sehling 13, 907.

4 Stadtarchiv Regensburg Eccl. 1/10, Bl. 468.

5 PA 93, 3, 6. Druck Wibel 4, CD 102 f.

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