Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0242
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23. Kirdienordnung, die im Amt Schillingsfürst bis 1578

gehalten wnrde

Entstehung

Nachdem die Beratnngen wegen einer nenen Kirchenordnung, die die Ungleichheit in den
Zeremonien beseitigen sollte, schon fortgeschritten waren, brachten die Waldenburger Yormünder
Gräfin Agatha und Schenk Heinrich von Limpurg Bedenken vor, so daß Graf Wolfgang am 2. 2.
1578 eine Besprechung des Gesamthauses vorschlug 1. Dazu suchte er die Frage zu klären, welche
Kirchenordnung und welcher Katechismus überhaupt in einzelnen waldenburgischen Pfarreien
gebraucht würden. Da der Superintendent in Öhrungen anscheinencl über die Verhältnisse im Osten
der Grafschaft nicht genügend informiert war, wurden örtliche Beamte um Antwort gebeten.

Johann Jakob Möt, J.U.D. (Juris utriusque Doctor), Amtmann in Schillingsfürst, antwortete
am folgenden Tage, dem 18.2.1578, auf die Fragen nach dem im letzten Sommer übersandten ,,Fe-
derspiel“, einem Habicht, ,,und dan berichts der kirchenordnung und haltung des catechismi in die-
sem meinem befohlenen ampt gebreuchlich und herkomen“. Möt hatte angeordnet ,,das ernenter kir-
chen tegliche observation und derselben gelegenheit“ ihm genau aufgezeichnet würde und das „Kon-
zept“ Graf Wolfgang beigelegt. Verfasser der Aufzeichnung über die Kirchenordnung wird der
Pfarrer von Frankenau (später Frankenheim, dem zum Schloß Schillingsfürst gehörenden Ort)
Georg Zedelt gewesen sein. Er war 1566-1575 Diakon in Öhringen und dann bis zum Tode 1587
Pfarrer in Frankenheim 2 und kannte also auf das beste die Öhringer Zeremonien zum Vergleich.

Am 20. 2. 1578 antwortete auch der Keller (= Rentbeamte) Gangolf Hesolt in Weikersheim 3.
Durch denWeikersheimer Pfarrer Veit Mögner waren die Pfarrer der zum Amt Bartenstein gehören-
den Orte Pfitzingen und Vorbachzimmern 4 befragt worden, ,,waß sie bißhero in iren kirchen fur ein
act 5 und catechismum gelert und gepredigt“. Sie antworteten, daß sie ,,je und alwegen in allen iren
actis die prandenburgische ordnung gepraucht und den catechismum Lutheri be} r jung und alten ge-
lert“. Diese Berichte entsprechen anderen Nachrichten über die 1556 bis 1578 in der Grafschaft
Hohenlohe gehaltene Kirchenordnung 6.

Druckvorlage

A: Kirchenordnung, wie sie im ambt Schillingsfürst gehalten. Bericht, der am 18. 2. 1578 von Amtmann
Möt einem Schreiben an G-raf Wolfgang beigelegt wurde. Lang LXXI 12, 21. 1 Bl.

Kirchenordnung, wie sie im ambt
Schillingsfürst gehalten

Der pfarrer zu Franckenaw braucliet in der kü’-
chen doselbs bey der tauf, bey ausspendung des

1 Wolfgang an Agatha 2. 2. 1578 (GA 14, 2).

2 Epitaph mit Lebensdaten in der Frankenheimer
Kirche (Wibel 1, 534).

3 Ausfertigung mit Siegel Lang LXXI, 12, 20.

4 Die Konkordienformel unterschrieben 1579 Daniel

Michael (Pfltzingen), Daniel Knappe (Yorbachznn-

mern).

heiligen abentmals und einleitung der ehe etc. die
brandenbürgische kkchenordnung 1, mmassen die-
selbige weyland von den wolgebornen unsern g.
lierren Ludwig Casimir und herren Eberharden,
graven von Hohenloe und herren zu Langenburg

5 = Gottesdienst.

6 U.a. die Brand. KO 1533, siehe S. U6f.

1 Brandenburg-Nürnbergische KO von 1533, Sehling
11, 178-202.

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