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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0686
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56. Erb- und Teilungsverträge

1609-1615

a. Neue Erbeinigung vom 26. Juni 1609

b. Neuensteiner Informationslibell vom 31. Januar 1610

c. Waldenburger Regimentsordnungsrezeß vom 3. Dezember 1615

Literatur:

Fischer, Geschichte 2, 2, 26f. - Norbert Schoch: Die Wiedereinführung und Ausübung des öffentlichen katho-
lischen G ottesdienstes in der Grafschaft Hohenlohe-Waldenbui’g... Diss. Tübingen 1958, 160 f. (Auszug aus Nr. c).
Fritz Ulshöfer: Die Hohenlohischen Hausverträge und Erbteilungen... Diss. Tübingen 1960, 23f. 134-144. -
Barbara Susanne Schöner: Die rechtliche Stellung der Frauen des Hauses Hohenlohe. Diss. Tübungen 1963, 17 f.,
51 f., 87-97. — Susanne Bechstein (geb. Schöner): Die Frauen in Hohenlohe im mittelalterlichen Vormundschafts-
recht. WF 50 (Festschrift f. K.Schumm), 268-275, darin 274. - Franz, Diss. 211-221.

Entstehung und Publizierung

Die Erbeinigung von 1511 hatte bleibende Bedeutung 1, auch wenn im Vertrag vom 19. 3. 1552
vorgesehen wurde, daß clie Erbeinigung bei Beclarf geänciert werden könne. Nach dem Tocle
Graf Ludwig Casimirs wurde am 16. 12. 1569 eine Erklärung uncl Erläuterung zwischen seinen
Söhnen uncl dem Waldenburger Grafen Eberhard beschlossen. Diese kam nicht zustande, da Eber-
hard schon am 9. 3. 1570 starb. Die Grafen Wolfgang, Philipp und Friedrich schlugen um 1582 eine
neue Erbeinigung vor, deren Annahme vom Waldenburger Vetter Georg Eriedrich verweigert
wurde. Es findet sich in dem Entwurf ein Artikel über den Gerichtsstand cler Geistlichen 2. Anläßlich
der Neuensteiner Landesteilung approbierten clie Brüder am 30. 4. 1586 und 1. 6. 1586 eine Ver-
besserung der Erbeinigung, die keinen Abschnitt über die Religion enthält 3. Graf Wolfgang er-
richtete 1609 mit seinen clrei Erben eine ausführliche neue Erbeinigung, die die Erbeinigung von
1511 ergänzen sollte. Kaiser Rudolf II., genauer gesagt der kaiserliche Reichshofrat in Wien, ver-
sagte die Konfirmation, weil er gegen einige Bestimmungen der Erbeinigung Bedenken hatte. Die
kaiserliche Bestätigung bestand vor allem in einer gerichtlichen Beurkundung, daß der Familien-
vertrag denReichsgrundgesetzen gemäß und die RechteMinder j ähriger ni cht verletzt seien 4. Nachdem
Graf Wolfgang uncl seine Söhne 1609 clie ,,verbeßerte erbstatuta und satzungen... ratificirt und be-
stettigt“ hatten, hatten sie insoweit durchaus Gültigkeit, besonders da das kaiserliche Dekret

1 F. Ulshöfer, Die Hohenlohischen Hausverträge und
Erbteilungen, S. 34.

2 Vorrede der Erbeinigung von ca. 1582, nach Walden-
hurg ühersandte Reinschrift, Wald XXI B 234. Ver-

merk: ,,Newensteinische newe erbeinigung, ist von

meinem gnedigen herrn anzunemen verwaigert wor-
den.“ Auf Umschlag fälschlich vermerkt, daß es sich
um die Erbeinigung von 1609 handele. Bl. 20: Soviel
aber auch die geistliche personen alß superintenden-
ten, pfarher, diaconi, kirchen- und schueldiener be-
langen, die sollen an keinem andern ort, dan nach
außweisung der geistlichen ordnung und darinnen

begriffener freyheit articul gerechtfertigt werden.
(Vgl. KonsistorialO. 1579 § 6.)

3 PA 49, 6, 1. Konzept mit Verbesserungen Hysos und
Reinschrift.

4 Schöner, Diss. 53. J. C.Kohler: Handbuch des deut-
schen Privatfürstenrechtes der vormals reichsstän-
dischen, jetzt mittelbaren Fürsten und Grafen. Sulz-
bach 1832, 322-324. - Eine Zusammenstellung der
bedenklichen Vorschriften findet sich PA 2, 1, 10 b
und Lang XXXIV 3, 9. Ein Briefwechsel wegen der
kaiserlichen Bestätigung von 1648 liegt Lang
XXXIV 3, 16.

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