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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Franz, Gunther [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0106
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7. Bestallung und Revers von Pfarrern 1556

werden, daruf auch er Dauidt Pütner, sobald ime
mein gnediger herr zeit ernennen (doch anderst nit,
das er alles obgemelten frey seye) erschemen und in
deß Seiner Gnaden fererm 4 bevelhe nach berürte
pfarhen wesentlichen besitzen 5 und die versehung
tun solle.

Datum und mit oft wolgedachts meines gnedigen
herrn cantzley zu ruck ufgetrucktem signet verfer-
tigt uf donnerstag nach Reminiscere [5. März]
und Cristi unsers lieben hern erlösers gepurt
1556.

Des uftzugs halben ist mit ime abgeredt, das mein
gnediger herr fur solchen ime geben solle 20 gulden,
davon er alsbalden 4 % daler empfangen, die uberige
summa solle ime, do er aufziehen würd, geantwort
werden 6.

10 g[uld]en dem prediger [gen] Nurmburg geben,
uns 30 stethisch ordnung drumb zu schieckens 7.

b. Revers von Veit Kestner in Münster
von 1556

Ich Veit Kestner, ein priester, bekenne mit disem
briefe under meiner aigen handschrift, daß der wol-

s Satz fehlt B.

1576 wurde die Pfarrei Bächlingen wieder errichtet
und Beuerlin kani his zu seiner Absetzung 1586
dorthin (Lang LXXI, 11). Püttners Besoldung in
Weikersheim wurde am 4. Mai 1556 mit Michel
Senft, Hofmeister, und Philipp Seyfrid, Keller zu
Weikersheim, verhandelt. Püttner erhielt 100 Gul-
den an Geld, 20 Malter Getreide, 2 Fuder Wein,
Fütterung für 2 Kühe, Holz, 1 Krautgarten vor der
Stadt und Zusage eines Fischwassers (Weik A XIV
3).

4 ferrer = ferner.

5 = sich wohnhaft niederlassen (Grimm 14, 1, 2, 595).

6 Püttner behauptete, durch den Umzug hahe er
einen Schaden von 100 Gulden erlitten.

7 Gemeint ist die Kirchenordnung der Stadt Nürn-
berg, die Brandenburg-Nürnbergische KO 1533,
die 1556 den Pfarrern überreicht wurde (Einleitung
zu unserer Nr. 12). Dader letzte vorherige Druck von
1544 stammt, handelt es sich um: Kirchen Ord-
nung In / meiner gnedigen Herrn der / Marggraffen
zu Brandenburg / ... Nürnberg: Gabriel Heyn, 1556,
zusammen mit: Catechismus oder / Kinder predig. /

geborn herr, herr Ludwig Casimir, grave von ILo-
hennloe etc., mem gnediger herr, mich zu Seiner
Gnaden caplan und pfarher zu Münster uf- und an-
genommen hat, inhalt einer verschreibung, deren
datum gleichhelig ist, dato dis briefs und von wor-
ten zu worten also lautent:

Wir Ludwig Casimü-, grave von Hohenloe etc.,
urkunden hiemit an disem briefe, daß wir denn er-
samen, unsern lieben andechtigen und getrewen
Veiten Cestnern zu ainem pfarverweser 1 gen Mün-
ster uf- und angenommen haben, mit massen, weg
und beding, wie hernach volgt, nemblichen, daß er
unß, unseren erben und graveschaft Hohennloe etc.
getrew, hold und gewere 2 sein, unser und unser
graveschaft schaden warnen und sovil an ime fiir-
kumen, frommen und bestes getrewlichen fürdern
und werben, die gedacht unser pfarr und darein
geherend pfarrvolk sehres pesten und getrewlichst
vleisß mit christlicher, in hailger [schrift gegründe-
ter,] biblischer und evangelischer lere, wie die von
christlichen, abbrobierten und bewerten lerern uß-
gelegt, verteutscht, biß anher gepraucht und gefürt
worden und noch würdet, one einfürung und ver-
mischung schwermerischer, abgottischen, verkerter,
verfürischer und unwarer gedicht 3 und lere ver-

Bibliographia Osiandrica. Bearb. v. Gottfried Seebaß
Nieuwkoop 1971, Nr. 20. 15 und 21. 21. Im
Visitationsprotokoll 1556 sind 40 Pfarreien genannt,
darunter aber auch auswärtige (besonders hällische)
Gemeinden, bei denen man keine neue Kirchen-
ordnung einführen konnte. Da die KO 1553 die Ver-
wendung der Brand. KO 1533 voraussetzt, muß sie
in Öhringen und verschiedenen Pfarreien vorhanden
gewesen sein. Der Betrag hat nicht gereicht. In der
Weikersheimer Kellereiamtsrechnung von 1556
(Weik A X 5b, 2) ist eingetragen: 30 gulden David
Putner, prediger, uf bevelch geben, hat dieselben
gen Nurnberg in die truckerei geschickt, die kirchen-
ordnung damit zu kaufen...

1 Die Bezeichnung Pfarrverweser bedeutet hier nicht
die Annahme als unständiger Kirchendiener, da die
I-Ierrschaft Kestner nur bei Verschulden absetzen
möchte. Lebenslange Pfriinden waren die Pfarreien
aber nicht mehr. Diese Umwandlung war für das
landesherrliche Kirchenregiment kennzeichnend.

2 gewähr = ergeben, gehorsam, zuverlässig (DRW 4,
653 f.).

3 = erdichtete Lehre.

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