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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Franz, Gunther [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0122
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10. Stipendiatenreverse ab 1556

1557 gab es insgesamt 11 Stipendiaten: Johann Schwartz dnrch Vermittlung des Öhringer
Stadtschreibers Alexander Hohenbuch; Michel Craffts zu Eschelbach Sohn Jacob Crafft; Ludwig
von Morstein; Wilhelm Virntzler, Sohn des Neuensteiner Sekretärs Peter Virntzler; Albrecht Heber,
Sohn des Neuensteiner Sekretärs Johann Heber; Thomas Schuler der Jüngere in Öhringen; Albrecht
Fiecht in Wildenholz; Georg Betzer, Sohn von Jörg Betzer in Öhringen; Alexander Hohenbuch d.
Jüngere in Öhringen; der Sohn des Schultheißen Hanß Wolleben in Michelbach; der Sohn des Nie-
dernhaller Schultheißen Lorentz Keller. Fiinf Söhne hohenlohischer Beamter hatten sich 1559
immer noch nicht obligiert * * * * * 6.

Hans Stemler hatte Graf Ludwig Casimir 1558 in Hagenau angesprochen und gebeten, seinem
Sohn Hieronymus wieder ein Stipendium zu geben, nachdem er nach der Reformation des Stifts
,,drei jar [1556-1558] sein gewesen canonicats süspendirt“. Am 31. Mai und 14. Hezember 1558 bat
er auch Graf Eberhard um seine Zustimmung, die dieser am 21. Fezember (Thomae) erteilte. Habei
ließ dieser schreiben: ,,Nün mögen ir wissen tragen, uß was güten gründen und ursachen auch er-
heischender nottürft uf gedachtem unserm stift reformation furgenomen worden, als darünter aüch
geordnet, das die jüngen stiftspersonen [!] sich etlicher massen obligirn sollen und woverr sich eur
sone wie andere leüt beiligendes concepts obligirn“ wolle, solle er das erhalten, was ihm nach der
Stiftsreformation gebührt 7.

Am 8. Juni 1561 erteilte Graf Ludwig Casimir dem Syndicus Befehl, Alexander Hohenbuch jr.
,,in ansehung der getrewen dienst“ seines Vaters, des Stadtschreibers Alexander Hohenbuch zu den
40 fl. eine Addition von 10 fl. zu geben, weil die ,,Unterhaltung c< auf den Universitäten so teuer
geworden sei, daß die 40 fl. nicht reichen. A.Hohenbuch jr. hatte schon von den Grafen Albrecht
und Georg ein Stipenclium bekommen, um ,,in studiis erhalten“ zu werden. Ha es länger als 10 Jahre
lief, muß es auch für die Schulzeit bestimmt gewesen sein 8. Auch der Enkel von Alexander Hohen-
buch sr., L.C. Hugwernher erhielt 1569 50 fl. Er mußte sich nur noch gegenüber der Neuensteiner
Herrschaft verpflichten. Nach cler Landesteilung 1586 erfolgte nur noch eine Verpflichtung gegen
die Teilherrschaft. Hie Form cler Obligation findet sich noch fast unverändert 1608 9. In der Konsi-
storialO. 1579 sollte durch die Aufsicht des Konsistoriums Ordnung in das Stipendiatenwesen
gebracht werden. Hie verschärfte Obligation in der KO 1582 wurde aber nicht durchgeführt 10.

Druckvorlagen

A: Allgemein.es Konzepfc mifc Einfügungen am Rande. PA 105, 1, 11. 4 Bl., davon die letzten 1 ]/2 Bl. leer,
bis auf Vermerk: Concepfc, wie sich ein stipendiafc hinfuro gegen meinen gnedigen herren obligiren und verschrei-
ben solle. Die Verpflichtung gegenüber Graf Eberhard (,,und Eberharten“) isfc ersfc am Rande zugefügfc.

1558: Vorlage in Reinschriffc des Reverses von (Hieronymus) Stemler gegenüber den Grafen Ludwig Casimir
und Eberhard vom 21. Dezember (Thomae) 1558. PA 105, 1, 11. Doppelbl.

das Studium fleißig forfczusetzen, sich jeder Zeit

examinieren zu lassen, später in geistlichem oder

weltlichem Stand in der Grafschaft Hohenlohe ge-

gen gebührliche Besoldung zu dienen. Datum 25.

Okfcober 1557.

6 Verzeichnis der St-ipendiaten 1557-1593 (Wald XV

E 7). Da ein Stipendium 40 fl. betrug (nur Crafft

und Betzer erhielten 30 fl.) ergab sich für die Neuen-

steiner Linie eine Summe von 200 fl., für die gemein-

same Stadt Öhringen 150 fl. und für Waldenburg
nur 70 fl. Ludwig von Morstein muß der Sohn des

Neuensteiner Amtmanns gewesen sein. 1559 muß-
ten Heber, Virntzler, Schuler, Hohenbuch und Mor-
stein gemahnt werden.

7 GA 13, 1. Nach der „Stiftsreformat-ion“ (unsere
Nr. 9b) 40 fl.

8 PA 105, 1, 11. Hohenbuch wurde kurpfälzischer
lutherischer Kirchenrat, 1584 aus Heidelberg ver-
trieben und Rat in Langenburg (Wibel 1, 353f.).

9 PA 105, 1, 11.

10 Nr. 27, S. 400ff., siehe dort zur weiteren Geschichte.
Nr. 32 § G 3.

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