a. Visitationsinstruktion 1571
6. Item, ob sie von ambts wegen ernstlichen ob
dem pfarrhern halte, sie geburlichen schutzen und
schirmen.
7. Item, ob sie die kirchendiener zunserer ge-
ordneten competentz und besoldigung 31 zu seiner
zeit eerhch und woll bezallen, oder sie, die pfarrher,
deßhalben clag haben, wie und welchergestalt, und
was inen die amtsdiener schuldig.
8. Item, ob sie rn.it unsern kirchendiener fridhch
und einig oder zwyträchtig, ufsetzig und neychsch
seien a.
9. Item, ob sie die kirchen, die pfarr und andere
heusser, zur kirchen gehorig, im baw 32 halten und,
bwann sie das von uns bevelch empfahen, dasselbig
trewhch verrichten.
[IV. pars] c
Von den hebamen
1. Ob sie sich gebürlich bei den kindbaren frawen
verhalten.
2. Wie sie sich mit den newgebornen kindern der
tauf und jachtauf 33 halben verhalten.
3. Item, ob die vetter selbst bei der tauf irer
kinder seien und umb die tauf christlich die pfarr-
her bitten.
4. Ob die hebamen gotsforchtige und nüchtere
weiber seien oder Gottes wort und die sacramenten
lieben und eeren.
Wes nun unsere visitatores uf hieob gesatzte
fragstuck von unsern ambtsdienern, pfarrhern,
gerichtsleuten und undertanen erkundigen, das
2 Ende der Frage in Hartmanns Entwurf: von-
wegen unserer gnedigen herschaft zue seiner zeit
und eerlich hezalen, wie und was sie schuldig sein.
a Diese Frage nicht in Hartmanns Entwurf.
b Ende der Frage in" Hartmanns Entwurf: allent-
halben treulich hesseren und im gebierlichen bau
erhalten. (wieder gestrichen:) Wa die heilgen-
guetter hin gewendet werden.
c In A eingefügt. Der folgende Abschnitt von Hart-
manns Entwurf ist von Hyso in C eingefügt wor-
den.
d Bis Ende des Absatzes in C von Ilyso zugefügt.
e_e In C ursprünglich nur: und von ihme erkundigen,
alles sollen sie fleissig beschreiben, sonderlichen
aber, da eimcher fell und mangel bey iemanden,
deßgleichen auch ergerliche laster, von denen (uber
alle der kirchen- und ambtsdiener fleissig warnung)
solche personen lht absteen und besseren wollte 34,
mit iren tauf- und zunamen heissen, auch ire 35 ver-
handlungen seien, mit allen notwendigen umbsten-
den, verzeichnen und beschreiben. dDoch wöllen
wir unsere visitatores hierbei errinert haben, das
sie (wie sich dan one das woll zu tun wissen) nicht
leichtlich einem ieden blosen anzeigen glauben ge-
ben, sonder, da die sach nit gentzlich offenbar,
notori und von dem schuldigen teil bekantlich sem
wurde, bey den anzeigenden alle gute umbstend,
ob sie solche tat selbst gesehen, gehört und darvon,
auch wer mehr gut wissens hette, und uf den fall,
solche zu beweisen sein möcht, erforschen und in
dem sicherlich und dermassen handlen, darmit nie-
mand unbillicher weis auß ungrund, neid oder wi-
derwillen beschwert werde, und nach vohendter
erforschung einen ieden bey seinen pflichten silen-
tium inponirn.
Wan dan solches beschehen, sollen sie, unsere
abgeordnete visitatores, hernaher oder vor oder in
dem examine, wie es die gelegenheit geben mag
oder sich fugen will, in unserer pfarrher behausung
geen, seine bibhothecam und bucher ersehen, eob
sie auch mit notwendigen buchern zu iren kirchen-
diensten verfaßt und, da sie verdechtige oder auch
nicht nach notturft bucher hetten, sie darab recht-
fertigen, ansprechen und aufmerkens haben, waran
der mangel, und ob bey einem oder mehr sacra-
mentirische, zwinglische, schwenckfeldische oder an-
was seine tagliche privata studia seien und sonsten
explorirn, ob er mit einichem ihrtumb oder miß-
verstand unserer christenlichen, reinen lehr be-
haftet. (Die Erweiterung stammt von Hyso.)
31 Statt der alten Einkünfte war von der Herrschaft
eine feste Besoldung (Kompetenz) geordnet worden
(siehe Nr. 12b).
32 = in gutem baulichen Zustand.
33 Bei der Taufe haben die Hebammen das Kind ge-
halten, ein- und ausgewickelt; die Nottaufe wurde
durch sie verrichtet.
34 Ergänze: erfunden wird, wie sie.
35 = welches auch ihre (der Visitatoren).
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6. Item, ob sie von ambts wegen ernstlichen ob
dem pfarrhern halte, sie geburlichen schutzen und
schirmen.
7. Item, ob sie die kirchendiener zunserer ge-
ordneten competentz und besoldigung 31 zu seiner
zeit eerhch und woll bezallen, oder sie, die pfarrher,
deßhalben clag haben, wie und welchergestalt, und
was inen die amtsdiener schuldig.
8. Item, ob sie rn.it unsern kirchendiener fridhch
und einig oder zwyträchtig, ufsetzig und neychsch
seien a.
9. Item, ob sie die kirchen, die pfarr und andere
heusser, zur kirchen gehorig, im baw 32 halten und,
bwann sie das von uns bevelch empfahen, dasselbig
trewhch verrichten.
[IV. pars] c
Von den hebamen
1. Ob sie sich gebürlich bei den kindbaren frawen
verhalten.
2. Wie sie sich mit den newgebornen kindern der
tauf und jachtauf 33 halben verhalten.
3. Item, ob die vetter selbst bei der tauf irer
kinder seien und umb die tauf christlich die pfarr-
her bitten.
4. Ob die hebamen gotsforchtige und nüchtere
weiber seien oder Gottes wort und die sacramenten
lieben und eeren.
Wes nun unsere visitatores uf hieob gesatzte
fragstuck von unsern ambtsdienern, pfarrhern,
gerichtsleuten und undertanen erkundigen, das
2 Ende der Frage in Hartmanns Entwurf: von-
wegen unserer gnedigen herschaft zue seiner zeit
und eerlich hezalen, wie und was sie schuldig sein.
a Diese Frage nicht in Hartmanns Entwurf.
b Ende der Frage in" Hartmanns Entwurf: allent-
halben treulich hesseren und im gebierlichen bau
erhalten. (wieder gestrichen:) Wa die heilgen-
guetter hin gewendet werden.
c In A eingefügt. Der folgende Abschnitt von Hart-
manns Entwurf ist von Hyso in C eingefügt wor-
den.
d Bis Ende des Absatzes in C von Ilyso zugefügt.
e_e In C ursprünglich nur: und von ihme erkundigen,
alles sollen sie fleissig beschreiben, sonderlichen
aber, da eimcher fell und mangel bey iemanden,
deßgleichen auch ergerliche laster, von denen (uber
alle der kirchen- und ambtsdiener fleissig warnung)
solche personen lht absteen und besseren wollte 34,
mit iren tauf- und zunamen heissen, auch ire 35 ver-
handlungen seien, mit allen notwendigen umbsten-
den, verzeichnen und beschreiben. dDoch wöllen
wir unsere visitatores hierbei errinert haben, das
sie (wie sich dan one das woll zu tun wissen) nicht
leichtlich einem ieden blosen anzeigen glauben ge-
ben, sonder, da die sach nit gentzlich offenbar,
notori und von dem schuldigen teil bekantlich sem
wurde, bey den anzeigenden alle gute umbstend,
ob sie solche tat selbst gesehen, gehört und darvon,
auch wer mehr gut wissens hette, und uf den fall,
solche zu beweisen sein möcht, erforschen und in
dem sicherlich und dermassen handlen, darmit nie-
mand unbillicher weis auß ungrund, neid oder wi-
derwillen beschwert werde, und nach vohendter
erforschung einen ieden bey seinen pflichten silen-
tium inponirn.
Wan dan solches beschehen, sollen sie, unsere
abgeordnete visitatores, hernaher oder vor oder in
dem examine, wie es die gelegenheit geben mag
oder sich fugen will, in unserer pfarrher behausung
geen, seine bibhothecam und bucher ersehen, eob
sie auch mit notwendigen buchern zu iren kirchen-
diensten verfaßt und, da sie verdechtige oder auch
nicht nach notturft bucher hetten, sie darab recht-
fertigen, ansprechen und aufmerkens haben, waran
der mangel, und ob bey einem oder mehr sacra-
mentirische, zwinglische, schwenckfeldische oder an-
was seine tagliche privata studia seien und sonsten
explorirn, ob er mit einichem ihrtumb oder miß-
verstand unserer christenlichen, reinen lehr be-
haftet. (Die Erweiterung stammt von Hyso.)
31 Statt der alten Einkünfte war von der Herrschaft
eine feste Besoldung (Kompetenz) geordnet worden
(siehe Nr. 12b).
32 = in gutem baulichen Zustand.
33 Bei der Taufe haben die Hebammen das Kind ge-
halten, ein- und ausgewickelt; die Nottaufe wurde
durch sie verrichtet.
34 Ergänze: erfunden wird, wie sie.
35 = welches auch ihre (der Visitatoren).
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