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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0183
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c. Kirchenordnung 1571

das wir hierauf zu erhaltung unserer christen-
licher, reiner lehr augspurgischer confession, gott-
sehgen wandels und lebens, abschaffung aller er-
gerhchen laster, fell und mangel, furkomung b 3
göttlichs zorns und desselben strenger straff c, aller
ergernus und anstoß, auch zu handhabung 4, schutz
und schirm der dfrommen und gottsehgen, aber
den bosen zu straff d, und also zu unserm und der
unsern ewigen und zeitlichen heil, wolfart, rhue
und friden, verursacht und bewegt, in unserer
gantzen graveschaft eine notwendige visitation und
besuchung unserer kirchen furzunemmen, darzu
wir dan die eerwurdigen, wurdigen und wolgelcr-
ten, unsere superintendenten, prediger, rat, diener
und hebe getrewe, Johan Hardtman, Paulum Stau-
dacherum und Wilhelm Albrecht Heber geordnet,
und, was sie sich in demselben verhalten, furnem-
men, erkundigen und ußrichten sollen, mit unserer
versigelten mstruction, bevelch und bericht not-
wendiglich abgefertigt,

darmit dan solcher unser bevelch und bevolhene
visitation durch sie furderlich und schleinig ver-
richtet und nit allein unsere pfarrher und kirchen-
diener, sonder auch unsere ambleut und under-
tanen dessen wissens und unsern abgeordeten
visitatoren hierinnen geburenden gehorsam lai-
sten und was esich inhalt unserer instruction ge-
burt e, zu solchem christenlichen und nutzlichen
werk verholfen sem mögen:

So tun wir euch, unsern pfarrhern, ambtsdienern,
gerichtsleuten und undertanen, gebieten und be-
velhen, das ir uf ietztbenanter unser geordneten
visitatorn erfordern und furbescheiden, fvermitelst

6 In C von Hyso geändert für: fürnemblichen zu ab-
wendung.

0 In C gestrichen: deßgleichen zu verkomung.

d_d In C von Hyso geändert für: erbarn und fromen,
aber denn bosen zur straf und ihresgleichen zum
exempel.

e-e In C von Hyso geändert für: sie inhalt unserer
instruction befragt, anzeigen und.
f-f In C von Hyso eingefügt.

8 C: ewer.

h Fehlt in A und B.

1 Sonntag war der 20. Mai (so auch Instruktion). A:
neunzehenden.

k B und C ohne Datum und Siegel.

a A (im Anschluß an die Visitationsrelation): Volget
hernach die ordnung.

diser unserer besigelten patenten f, gehorsamblichen
erscheinen und in gemein und einer & ieder in sonder-
heit uf die articul, so derselben unserer instruction
einverleibt, sie euch furhalten und bericht begern
werden, die warheit sagen und nichts verschweigen,
und das alles bey ewern pflichten, damit ir uns fur
uns selbst und in vormundschaft namen verwandt 5
und zugetan seind, als deren wir euch auch hiemit
erinnern tun.

Wir wöllen auch euch, unsern ambtsdienern,
weiters bevolhen haben, denselben unsern visita-
toribus iedesmals notwendige fhur zu verordnen,
die sie an das h ander nechst gelegen und furhabend
ort furen tun, was sie verzeeren, zu bezallen und in
kunftiger ewerer rechnung mit furlegung irer ur-
kunden zu verrechnen.

An solchem allem beschicht unser bevelch und
meynung. Geben zu Newenstein under unsenn zu
ruck ufgedruckten gemainen canzleisecret, son-
tags den 20. * 1 tag May, als man zallt nach Christi,
unsers einigen erlösers und seligmachers, geburt
tausentfunfhundertsibentzig und ain jare k.

c. Ordnung a, welche allen pfarherrn
ubergeben worden, damit allenthalben
in der herschaft der ceremonien halb
nach der Oringer kirchenordnung
gleicheit gehalten werde

Sontags, so das nachtmal gehalten wurt,

soll man erstlich ein psalmen singen, darnach ver-
lesen das gebett 1 und die b verba catechismi anstatt

h A: den.

3 Fürkommen = Zuvorkommen, Vermeiden.

4 = Unterstützung, Schutz.

6 Die Amtsträger und Untertanen mußten 1568 den
Erben Graf Ludwig Casimirs gemeinsam die Dienst-
und Huldigungseide schwören. Gräfin Anna und die
älteren Söhne Albrecht und Wolfgang führten ge-
meinsam die Regierung und waren Vormünder für
die jüngeren Grafen Philipp und Friedrich (Dekla-
ration zum Testament Graf Ludwig Casimirs, PA
56, 4, 4, S. 64f.).

1 Wie KO 1553 und 1578 wird es sich um die der Zeit
entsprechende Kollekte aus der Brand. KO 1533
(Sehling 11, 188-195, oder Veit Dietrichs Agendbüch-
lein, a.a. O. 495-497) handeln.

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