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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0273
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Vorrede

gesetzt, sonderlich aber, daß sie nicht allein für dero
personen seinem heihgen, götthchen wort von sei-
nem son, unserm ehhgen herrn und heüand, in rech-
tem glauben und vertrawen auf in, mit gnad des
Heüigen Geists, g anbangen, gottsehg und christlich
darnach leben, sondern auch bey hen von Gott be-
folhenen untertanen anrichten und außbreiten,
auch sie g her seelen heü und sehgkeit halben, und
also zum ewigen, recht und wol unterweisen und des
höchsten guts teühaftig machen sollen, das darauf
Ire Liebden sampt und sonders sich auß verleyhung
seiner götthchen gnad und barmhertzigkeit des rei-
nen und allehi sehgmachenden worts und evangelii
angenommen 11 und sich zu der augspurgischen con-
fession, wie die in anno etc. [15]30 alda zu Augspurg
weyland der Römischen Keyserhchen Maiestat,
keyser Carolo [V.] etc., hochlöbhchster und selig-
ster * 1 gedechtnuß, von den confessionsverwandten
ubergeben worden, kund auch hernacher von inen
auf [A 3] dem hi anno etc. [15]52 gehaltenem con-
cüio zu Triend als ein generalconfession repetiert
worden k6, bekant, auch volgends unverlengt die
khchen in Irer Liebden grafeschaft mit dem mini-
sterio, guter richtigen ordnung und gebürlichen,
auch in der heüigen, göttlichen schrift und dem
Römischen Reich Teutscher Nation zugelassnen 7,
ceremonien angerichtet, denselbigen 1 gemeß durch

g-g Änderung Hysos in B (Danach jeweüs A, C, D);
vorher: anzuhangen und gottselig, christlig, anzu-
richten, sonder auch ihren von Gott befolhenen
undertanen sonderlich.

11 Fehlt KO 1688.

1 ,,und seligster“ fehlt KO 1688.
k-k In Stuttgarter Ex. gestrichen.

1 Änderung Hysos in B; vorher: und deßhalben

sonderbare kirchenordnung außgehen und puhli-

cirn laßen, auch deßelbig 8.
m-m Einfügung Hysos in B.

n-n Änderung Hysos in B; vorher: nach gottseligen

absterben wol ermelter unser freundlichen, lieben

herren ehegemal, vatter, schweger und vetter be-

funden, das solchen kirchenordnungen nit in allen
orten stracks nachgesetzt, sonder.

0-0 Änderung Hysos in B; vorher: gehalten worden

und ihn dem etliche ihres guttachtens und gutt-
bedunkens nach, wie sie vermeint, nach gelegen-
heit eineß jeden orts am tuglichsten sein möcht,
angericht.

p -p Einfügung Hysos in B.

mitwürkung des Heiligen Geists das lieüig evange-
üum piedigen, die hocliwirdigen sacramenta reichen
lassen, mund in solcher warer, rechter, christhcher
erkantnuß und bekantnuß bestendig und ungeen-
dert gottselighchen entschlaffen m.

DieweilAvir aber seythero befunden, daß ndensel-
ben kirchenordnungen zuwider 11 * * * * mit dem kirchen-
gesang, predigt und ceremomen, wie auch in lernung
des catechismi, haltung der vesper, verhör der com-
municanten, besuchung der kranken und gefang-
nen, den begrebnussen und mit fürsprechung der
gemeinen collecten und gebet 9, allerhand unord-
nung °sich eingerissen und in denen stücken in un-
sern und unserer lieben söhne, gebrlidere, vetter
und pflegsöhn beeder graveschaften keine gleichheit
gehalten, sondern ethche, wie sie gut bedaucht,
nach gelegenheit eines jeden orts am tauglichsten zu
sein, die ordnung dirigirt °, aber solche ungleichheit,
besonder, daß die kirchengesäng, predigt und cere-
monien in unsern gra[A 3 b]feschaften an einem ort
nicht wie am andern gleichförmig gehalten worden 10,
von etlichen zu beschwerhchen nachreden und un-
freundlichen deutungen ungütlich gezogen und auß-
gelegt werden wöllen:

so haben wir nicht unterlassen können, Phierin
nichts wenigers, dann mehr wol besagte unsere
freundhche, liebe herrn ehegemahel, vatter, schwä-

6 In Andreäs Protokoll von 1581 (1. Abschn.) heißt es
hierzu: Kan solches nit statthaben noch in der prae-
fation pleiben, dan es allein [in] des churfursten von
Sachsen und etlicher wenigen stand namen ermelte
confession dem conciho uberantwort werden sollen,
inmaßen dan der hertzog zu Wurtenberg ein be-
sonder confession gedachtem concilio uberanWorten
laßen. — Es handelt sich um die Confessio doctrinae
saxonicarum ecclesiarum (KO 1553, Nr. 5, § 1). Vgl.
in Melanchthons Vorrede den Satz: ac repetimus
sententiam confessionis, quae imperatori Carolo
exhibita est in conventu augustano anno M.D.XXX.
Zum Verhältnis zur Confessio Virtembergica vgl.
Gerhard Schäfer: Kleine Württembergische Kirchen-
geschichte, Stuttgart 1964, 54-57.

7 Im Augsburger Religionsfrieden von 1555.

8 Es handelt sich um die nach der Reformation von
1556 erlassene KO (s. S. 116f.).

9 Diese Aufzählung entspricht den Kapiteln II, IV,
VI, VIII. X, III dieser Ordnung.

10 S. Einleitung S. 231.

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