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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0319
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12. Kap. Yon der Kirchendisziplin

selbst, wie arme, gebrechliche menschen wir sind
und wie schwach unser fleisch und blut, hergegen
aber wie arglistig der Satan [45] und ergerlich die
welt sey, wie wir auch vor solcher listigkeit und
ergernussen auß eigner kraft so gar nicht bestehen
können, und wie bald es geschehen ist mit uns, wann
du dein hand von uns abzeuchst. Dieweil du aber,
lieber vatter, gleichwol unser verderben nicht wilt,
sondern vil mehr, das wir uns wider von sünden auf-
muntern und an Jesu Christo aufziehen, leben und
selig werden sollen, so sagen wir dir von hertzen lob
und dank für solche grosse güte und barmhertzig-
keit, das du keinen sünder, wie groß der auch sey,
die tür der gnaden zuschleust, sondern als ein lieb-
reicher vatter zu gnaden annimbst und zum kind
und erben aller deiner güter und gnadenschätz er-
wehlest, wann er seine sünd von hertzen erkennet,
bekennet und w beweinet, sich zu dir umb Christi
willen alles guts versihet, dir und deiner gemein in
gebürlicher demut ein abbit tut mit ernstem vor-
satz, das leben künftiglichen zu deinem lob und
erbawung der kirchen anzurichten. Wir bitten dich
von hertzen, du wöllest disem gegenwertigen öffent-
lichen bekenner und büsser alle seine ubertrettung
verzeihen und mit deinem gnadenmantel bedecken
und zu deinem chur- und wahlkind 21 aufnemen.
Wöllest auch in und uns alle vor sünden und schan-
den behüten und bewaren und nach deinem göttli-
chen wolgefallen zu leben und zu sterben geist und x
[45 b] kraft verleihen, darmit wir dich hie zeitlich
in deiner gemein loben und dann nach disem leben
in alle ewigkeit preisen mögen. Durch denselben dei-
nen lieben son Jesum Christum, unsern herrn und
seligmacher. Amen.

Vatter unser [... wörthch wie S. 275]. AmenV

w Öhringer Formular: + bitterlich.
x Fehlt A.

y Öhringer Formular endet mit: Vatter unser, der du
bist etc. In D fehlt das Vater unser und folgen
gleich die S. 258, Anm. e wiedergegehenen Kapitel.
Nach hs. Eintrag im Langenburger Ex. sollen vor
dem Vater unser die Trauung (copulatio) des
hüßenden Paares und der Segen erfolgen.

a Für „vom nutz“ in Braunsbacher Ex. hs. Ände-
rung: [fü]r die kirchen [der] graveschaft [LIo]hen-
lohe zue [be]ßerem verstand.

[46] Hernach volgen:

I. Der kleine catechismus D. Martini Lutheri.

II. Die fragstück vom nutz und gebrauch des cate-
chismi.

III. Die brandenburgische catechismuspredigten.

IV. Ethche vermanungen von dem heiligen abend-
mal an die communicanten, wie deren stück
oben im 4. und 6. capitel meldung geschicht.

[Anhang 1]

Enchiridion. Der kleine catechismus
D. Mart. Luth. für die gemeine
pfarrherr und prediger. Anno 1529

Vorrede Doct. Mart. Luthers
[Der Katechismus wird nicht abgedruckt, da der
Text aus der Jenaer Ausgabe der Werke Luthers
stammt. Siehe S. 238f.]

Ende des catechismi Lutheri.

[Anhang 2]

Fragsttick vom nutz a und gebrauch des
catechismi nach ordnung der sechs
stück desselben angestelt 1

Vom catechismo in gemein

b Bistu ein christ 1?

Ja, ich bin ein christ 2.

b Die ersten beiden Fragen vom Schluß in C hierher-
gestellt.

21 Churkind = Wahlkind, auserwähltes Kind.

1 Überscbrift hei Karg 1606 (3. Teil): Kurtzer summa-
rischer bericht vom nutz und gebrauch deß cate-
chismi nach ordnung der sechs stück desselbigen
sampt der haußtafel.

2 Brenz zu Beginn (Württ. KO 1559 Bl. 64 a): Wölches
glaubens bistu? Ich bin ein christ.

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