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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0379
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26. Kapitels- und Visitationsordnung 1579

Ingel finngenn

solle under ihme und zu versehen haben Nidern-
hall, Belsenberg, Chrispenhouenn c, Hopach, Diir-
renzümmernn 7.

Waldenburg

solle under ihme und zu versehen haben Eschel-
bach, Zell, Eschenthall, Gailenkirchen, Gnadenthal,
Aldtorff, Under Miinckheim d 8.

Barttensteinn e9

solle under ihme und zu versehen haben Francke-
naw 10, Wildenholtz, Pfitzingen, Herren Dierbach,
Forbachzimmern * 11, Gastenfelden 112.

Pfedelbach

Syndringen, Ornthall, Meinhardt, Heimbach 13.

Hierauf ordnen wir, das die pfarrhern und predi-
ger an ietzvermelten orten, als zu Newenstein,

c C: Christpahouen.

d Statt „Under Münckheim“ in KO 1582 § D 1: und
Münkhen.
e A: Barttensteim.

f A, B und C: Haßenfelden. In C in gleicher Schrift
geändert: Gastenfelden. KO 1582 undÄnderung 1597
in VO 1581 A: Gastenfelden. Fehlt Futter, Diss. 86.

7 Niedernhall, Belsenherg, Crispenhofen. Hohebach,
Dörrenzimmern.

8 Eschelbach, Kupferzell, Eschental, Gailenkirchen,
Gnadental, Altdorf a. d. Bühler, später Großaltdorf,
Untermünkheim (früher auch nur als Münkheim be-
zeichnet).

9 Bartenstein war der Amtssitz, Pfarrei das im Tal
gelegene Ettenhausen.

10 Frankenau, später: Frankenheim; Amtssitz war
Schillingsfürst.

11 Wildenholz, Pfitzingen, Herrentierbach, Vorbach-
zimmern.

12 Haßfelden, Gem. Wolpertshausen, war keine Pfarrei
und gehörte nicht zu Hohenlohe-Waldenburg.
Gastenfelden bei Schillingsfürst hatte als Pfarrer
Kaspar Engelmann, der das Konkordienbuch 1580
bei der Markgrafschaft Brandenburg, Dekanat Leu-
tershausen, unterschrieben hatte. Die Pfarrei wurde
1369 von Leutershausen separiert. Seit der Refor-
mation brachte der Markgraf von Brandenburg-Ans-
bach die Pfarrei Leutershausen und damit das Patro-
nat über Gastenfelden unter seine Kirchenhoheit.
1548, 1550, 1551, 1573, 1576 usw. kam es zu Streitig-
keiten, bei denen Hohenlohe vergeblich Rechte über
die Pfarrei zu erlangen suchte, im Mai 1568 und Juni
1578 wegen der Bestellung und Verpflichtung von
Heiligenpflegern. Gastenfelden war wie die Wohn-
fiecken Morolzwinden, Kleine Mühle hohenlohisch,

Weickerscheim, Langenburg, Ingellfingenn, Walden-
burg, Barttenstein und Pfedelbach die inspection,
ufsehen und visitation uber die ihme zugezeichnete
und vorbestimpte pfarren und derselben zugehöri-
gen kirchen und filialn, und so weit sich derselbigen
bezirk erstreckt, haben und hiermit bevohlen, auch
dieselben unsere speciales superintenclentes oder
decani derselben pfarrherr bezirks und capituls
heißen und sein 14.

Es sollen aber ietzvermelte superintendentes oder
decani von den pfarrherrn, die in solchem bezirk
oder capituln geboren, gar nicht, sonder von uns
selbst erwölet, geordnet, uf- und angenomen wer-
den 15. Inmaßen wir dann iedesmals bedacht sein
wöllen, das soiche hauptörter 16 mit gelerten, gotts-
förchtigen, christlichen, ersamen und eyferigen
mennern, die zu Gottes wort, rechter prophetischen,
apostolischen, christenlichen, wahrer, reiner lehr

in Traisdorf gab es 2 hohenlohische Hintersassen.
Die Landeshoheit über Gastenfelden konnte Hohen-
lohe-Schillingsfürst aber erst 1797 erwerben. (LKA
Nürnberg, Bestand Markgf. Konsistorium Ansbach
Nr. 342 Vol. 1. Frdl. Mitteilung von Pfr. Georg
Kuhr.) 1668 wurde ein Prozeß zwischen Hohenlohe-
Schillingsfürst und Brandenburg-Ansbach um das
jus episcopale in den drei Orten Gastenfelden, Fau-
lenberg (Filiale von Diebach) und Tauber-Bocken-
feld (Filiale von Lohr), in denen Hohenlohe die
„Territorialjurisdiktion“ (welche für Gastenfelden
strittig war) besaß, geführt. (StA Ludwigsburg A
220, 174.) Ernst Seitz (Hrsg.), Chronik der Pfarrei
Gastenfelden-Hagenau. 1912.

13 Sindringen, Ohrntal (kein Ort, sondern Bezeichnung
des Amts mit Pfarrei Untersteinbach), Mainhardt,
U nter heimbach.

14 Im entsprechenden Abschnitt der Brand.O. 1565
(Sehling 11, 347) ist bestimmt, daß „die zween titel
dechant und superintendens für ein genommen wer-
den sollen, und ist von „einem gewissen zirk und
capitel“ die Rede. Der Titel „Decanus“, vom gewähl-
ten Leiter eines Landkapitels, begegnet in Hohenlohe
in der 2. Hälfte des 16. Jh. sonst nicht. Der Bezirk
wurde „Amt“ oder „Superintendenz“ bezeichnet.

15 Brand.O. 1565: und soll also hiermit ius electionis
aufgehaben sein.

16 Bis Ende des Absatzes vgl. Württ. KO 1559 (Bl.
231b 232 a): versehen und erhalten werde mit ge-
lerten, gotsförchtigen, enrsthaftigen, dapfern män-
nern, die zu Gottes wort, rechter prophetischen,
apostolischen, heiligen, christenlichen, catholischen
religion und der augspurgischen und unser con-
fession auch kirchen, ein sonder eyfer, dazu ire gute
testimonia und zeugnuß beide der leer und lebens
bey der kirchen und mäniglich haben, darnit sie mit

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