27. Konsistorialordnung 1579
solchen mit seiner aigen hand schreiben, verbittschie-
ren 12 und besonder gelegt h.
Da nun also die kirchen- und schueldiener von uns
auf- und angenommen werden, sollen sie alßbalden von
uns an das ort, dahin sie begeren, dem specialsuper-
intendenten und amptsdiener mit einem schriefftlichen
bevelch praesentirt werden, damit der superintendens
und amptleut die kirchendiener zu gelegener zeit ver-
mög der capitelsordnung 13 investiren und einsetzen
mögen.
Volgends sollen die iunge leut, so zuvor im mini-
sterio nicht geweßen oder sonsten noch nicht zu dem-
selben ordinirt seyen und von uns albereit in bestal-
lung uf- und angenommen, vom prediger und seinen
collegis zu Oringen auf einen sonntag nach apostoli-
scher weiß 11 mit der handauflegung zum predigampt
ordinirt und damit nachvolgende ordnung (welche
do[ctor] Marth[inus] Luth[er] selbst gestellt hat und
nicht verbeßert werden mag) halten 16:
h In D gestrichen: auch alßdan erst hinweg geton
oder zerrißen werden, wan der dienst vaciren und
ein ander an sein statt angenomen und in sein
dienst dretten wurd.
1 Auf Grund von wenigen Änderungen Hysos in B
wurde das Ordinationsformular in KO 1582
(Nr. 32, § C 9) aufgenommen. Dort Beginn: Nach
solcher getaner [Änderung Hysos: + morgens-]
predigt.
k KO 1582: so dartzu als testes beruffen.
e-e KO 1582: ordenlichen.
1-1 KO 1582: ordenlichen.
12 = siegeln.
13 Nr. 26, Tit. 5.
14 Apg 6, 6; (13, 3); 1 Tim 4, 14; 2Tim 1, 6.
16 R (1539)
1. Chorgesang: Veni s[ancte] spfiritus],
2. Versikel: Cor mundum und Resp.
3. Kollekte: Deus, qui corda.
4. Schriftlesung.
4a 1 Tim 3, 1-7.
4 b Act 20, 28-31.
5. Ansprache des Ordinators (gekürzte Form).
6. Gelöbnis des Ordinanden.
7. Handauflegung und Vaterunser.
8. Gebet.
9. Schriftlesung 1 Petr 5, 2-4.
10. Segnung (mit Kreuzeszeichen).
Inde abeat unusquisque in locum suum. Et si
placet cantet Ecclesia.
(11.) Gesang: Nu bitten wir den hl. Geist.
12. Gesang des Vaterunsers durch den Ordinator.
13. Kommunion.
Tunc presente, ordinator, si volet, vel licet,
proxime eos sequens similiter communicet.
Forma der ordinatio
Nach der gewonnlichen sonntagspredigt * 1 * * 4 und sobald
der prediger von der cantzel steigt, ehe man deß Herrn
abentmal handelt, sol die schuel singen die teutsch
antiphonam Kom Heiliger Geist etc., das erste gesetz 1S.
Nach disem soll der prediger vor den altar tretten,
denn ordinandum vor sich nemmen, uf dessen beeden
seiten die andern ministri k stehen sollen, und nachvol-
gende wort laut verlesen: Dieweil du von Gott 1 durch
die wolgeborn N. N. etc. 1 zum kirchendiener und
lehrer deß göttlichen worts beruefen bist, so höre zue,
wie du dich in deinem ampt und leben verhalten solst.
17 So schreibet S. Paulus in der ersten epistel an
Timotheum am 3. capitel [1-7]:
Das je gewißlich wahr, so jemand ein bischofsampt
begert, der begert ein. köstlich werk. Es soll aber ein
bischof unstreflich sein, eines weibes man, nichtern,
messig, sittig, gastfrey, lehrhaftig, nicht ein wein-
seuffer, nicht beyssig, nicht unerliche hantierung trei-
15 Luthers (Wittenberger) Ordinationsformular (WA
38, 401-433, Text 423-431). Handschrift R („Ordi-
natio ministrorum verbis“ , 1539) gehört ans Ende
der Reihe von Ordinationsformularen. Kolde meinte,
R sei bereits eine von Johannes Bugenhagen voll-
zogene Überarbeitung des älteren Formulars C
(WA 38, 420). R gliedert die Ordination in 7 Ab-
schnitte; WA 38, 418 f. zählt 13 Stücke. Manche la-
teinische Anweisungen in R sind in Hohenlohe nicht
übernommen.
(Fortsetzung unten.)
16 Komm Heihger Geist, Hefre Gott. Die 1. Strophe
nach einer altkirchlichen Antiphon im 15.Jahrh.
übersetzt (WacTcernagel 1, Nr. 281). Die weiteren
Strophen von Luther. EKG 98.
17 Ab hier fast wörtlich aus Ordinationsformular.
Hohenlohe 1579
Chorgesang: „Kom heiliger Geist“.
Kurze Ansprache an Ordinandus als Einführung der
Schriftlesung.
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
Segnung (nur Segensworte Benedicat...) im Sing.
Kommunion
... nach außweißung der Kirchenordnung. Verweis
auf Beichte. Ohne Abendmahl keine Ordination.
393
solchen mit seiner aigen hand schreiben, verbittschie-
ren 12 und besonder gelegt h.
Da nun also die kirchen- und schueldiener von uns
auf- und angenommen werden, sollen sie alßbalden von
uns an das ort, dahin sie begeren, dem specialsuper-
intendenten und amptsdiener mit einem schriefftlichen
bevelch praesentirt werden, damit der superintendens
und amptleut die kirchendiener zu gelegener zeit ver-
mög der capitelsordnung 13 investiren und einsetzen
mögen.
Volgends sollen die iunge leut, so zuvor im mini-
sterio nicht geweßen oder sonsten noch nicht zu dem-
selben ordinirt seyen und von uns albereit in bestal-
lung uf- und angenommen, vom prediger und seinen
collegis zu Oringen auf einen sonntag nach apostoli-
scher weiß 11 mit der handauflegung zum predigampt
ordinirt und damit nachvolgende ordnung (welche
do[ctor] Marth[inus] Luth[er] selbst gestellt hat und
nicht verbeßert werden mag) halten 16:
h In D gestrichen: auch alßdan erst hinweg geton
oder zerrißen werden, wan der dienst vaciren und
ein ander an sein statt angenomen und in sein
dienst dretten wurd.
1 Auf Grund von wenigen Änderungen Hysos in B
wurde das Ordinationsformular in KO 1582
(Nr. 32, § C 9) aufgenommen. Dort Beginn: Nach
solcher getaner [Änderung Hysos: + morgens-]
predigt.
k KO 1582: so dartzu als testes beruffen.
e-e KO 1582: ordenlichen.
1-1 KO 1582: ordenlichen.
12 = siegeln.
13 Nr. 26, Tit. 5.
14 Apg 6, 6; (13, 3); 1 Tim 4, 14; 2Tim 1, 6.
16 R (1539)
1. Chorgesang: Veni s[ancte] spfiritus],
2. Versikel: Cor mundum und Resp.
3. Kollekte: Deus, qui corda.
4. Schriftlesung.
4a 1 Tim 3, 1-7.
4 b Act 20, 28-31.
5. Ansprache des Ordinators (gekürzte Form).
6. Gelöbnis des Ordinanden.
7. Handauflegung und Vaterunser.
8. Gebet.
9. Schriftlesung 1 Petr 5, 2-4.
10. Segnung (mit Kreuzeszeichen).
Inde abeat unusquisque in locum suum. Et si
placet cantet Ecclesia.
(11.) Gesang: Nu bitten wir den hl. Geist.
12. Gesang des Vaterunsers durch den Ordinator.
13. Kommunion.
Tunc presente, ordinator, si volet, vel licet,
proxime eos sequens similiter communicet.
Forma der ordinatio
Nach der gewonnlichen sonntagspredigt * 1 * * 4 und sobald
der prediger von der cantzel steigt, ehe man deß Herrn
abentmal handelt, sol die schuel singen die teutsch
antiphonam Kom Heiliger Geist etc., das erste gesetz 1S.
Nach disem soll der prediger vor den altar tretten,
denn ordinandum vor sich nemmen, uf dessen beeden
seiten die andern ministri k stehen sollen, und nachvol-
gende wort laut verlesen: Dieweil du von Gott 1 durch
die wolgeborn N. N. etc. 1 zum kirchendiener und
lehrer deß göttlichen worts beruefen bist, so höre zue,
wie du dich in deinem ampt und leben verhalten solst.
17 So schreibet S. Paulus in der ersten epistel an
Timotheum am 3. capitel [1-7]:
Das je gewißlich wahr, so jemand ein bischofsampt
begert, der begert ein. köstlich werk. Es soll aber ein
bischof unstreflich sein, eines weibes man, nichtern,
messig, sittig, gastfrey, lehrhaftig, nicht ein wein-
seuffer, nicht beyssig, nicht unerliche hantierung trei-
15 Luthers (Wittenberger) Ordinationsformular (WA
38, 401-433, Text 423-431). Handschrift R („Ordi-
natio ministrorum verbis“ , 1539) gehört ans Ende
der Reihe von Ordinationsformularen. Kolde meinte,
R sei bereits eine von Johannes Bugenhagen voll-
zogene Überarbeitung des älteren Formulars C
(WA 38, 420). R gliedert die Ordination in 7 Ab-
schnitte; WA 38, 418 f. zählt 13 Stücke. Manche la-
teinische Anweisungen in R sind in Hohenlohe nicht
übernommen.
(Fortsetzung unten.)
16 Komm Heihger Geist, Hefre Gott. Die 1. Strophe
nach einer altkirchlichen Antiphon im 15.Jahrh.
übersetzt (WacTcernagel 1, Nr. 281). Die weiteren
Strophen von Luther. EKG 98.
17 Ab hier fast wörtlich aus Ordinationsformular.
Hohenlohe 1579
Chorgesang: „Kom heiliger Geist“.
Kurze Ansprache an Ordinandus als Einführung der
Schriftlesung.
dito
dito
dito
dito
dito
dito
dito
Segnung (nur Segensworte Benedicat...) im Sing.
Kommunion
... nach außweißung der Kirchenordnung. Verweis
auf Beichte. Ohne Abendmahl keine Ordination.
393