Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Franz, Gunther [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0580
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
42. Eide, Reverse und Bestallungen ab 1588

Inhaltsübersicht (verkürzt wiedergegeben):

[Vorrede]. — 1. [Gemahlin soll sich der Haushaltung annehmen], - 2. [Betr. Regierung in gemein]. gemeine

hoffdiener und entlichen unsern hoffmeister Friderichenn von Kirschy belangend.“ - Heinrich von Meerrettich. —
Den von Stechaw 18. - Die kirchendiener aller orten betreffend. — Alter haußvogt. — Burgvogten Basilium Schmi-
rern. - Edle jungen. — Zahlmeister. - Marstall. — Bachhauß. — Küchen. — Schneiderey. - Trummeter und türner. -
Vogelfänger. - Jäger und hundshauß. - Schmidten. - Der junkern und herren diener. - Gutscher, schreiner und
gärtner. — Brunnen und haußknecht. — Kellerey. — Hürt, khüebueb und torwart. — [Schluß].

a. [Eid der gemeinsamen Kirchendiener
von 1588]

Gemeiner theologen pfliclit * 1

Ir werdet geloben und schweren, das ir euer an-
bevolhen arnbt des heihgen ministerii bestes und
getreues vlais auswarten, euch der graveschaft kü-
chenordnung 2 3 allerdings gemes verhalten, in der-
selben ohne sembthcher graven von Hohenloe etc.
vorwissen und bevelich nichzit endern, weder icht-
was davon oder darzu tun, noch deren zuwider in der
kirchen anstehen, was euch durch die sembthche
graven von Hohenloe fur kirchenceremonien, aso
dem wort Gottes gemäß a3, und was derselbigen an-
hengig ubergeben, denselben nach strack geleben b,

a-a, Eehlt B. In A eingefügt.
b In A (gestrichen) und in B: + zum wenigsten des
jars.

c In A geändert. Vorher wie in B: auslesen.
d B: ire.

e In A (gestrichen) und in B: + der weutleuftigen
scribenten und postillen müssig gehen, sondern
den text mit prophetischen und apostolischen
schriften absolviren 5 *.

{ In A geändert. Vorher wie in B: disputationen.

In A geändert. Vorher wie in B: und sonsten ent-
halten, aller.

h In A gestrichen und in B: + uf der canzel zu
nennen, zu schmehen mussig stehen, sonder allein
in genere die irtumb und laster.

1-1 In A geändert. Vorher wie in B: aus der bibel
widerlegen und aus einem.

15 H. von Meerrettich soll als Jäger oder Oberforst-
meister angestellt werden, wenn er aus Ungarn zu-
rückkommt. Der Herr von Stechau hat eine Nürn-
berger Bestallung erhalten und soll aus der Walden-
burger entlassen werden.

1 = Eid der verschiedenen IJerrschaften gemeinsam
unterstehenden Kirchendiener (in Öhringen und
Niedernhall).

2 KO 1578, Nr. 25.

3 Diese wichtige Einschränkung wird auf das Beden-

ken Assmns vom Juli 1587 zurückgehen: Obwol an

ihm selbst wahr, das ein christliche obrigkeit macht

hat, in iren kirchen ceremonias zu ändern, davon

die bibel mit vleis und gutem bedacht lesen c, euere d
predigten daraus concipiren und anstellen, in
concionando 4 euch der kurtze bevleissen e, aller
uberflüssigen, spitzfundigen fragen und disputirens f,
daraus ergernussen ervolgen, uf der cantzel und
sbey dem gemeinem mann enthalten, auch in an-
ziehung und straffung der irtumben in der leher kein
personalia einfhuren, sondern dieselbe ohne § speci-
fication der personen 116 bescheidenhch taxiren, fder
notturft nach und aus grund der bibel widerlegen
und mit 1 sanftmutigen geist straffen, clie heüigen
sacramenta mit vleiß administriren, niemandten von
derselben communication wie auch der gevatter-
schaft ohne der herschaft wissen und consens ex-
communiciren und abhalten 7, die tauf durch euere

oder hinzutun, jedoch, dieweil das iudicium, ob
nemlich solche änderung der kirchen Gottes ratsam
oder onratsam und ärgerlich, nicht der obrigkeit
allein, sonder neben christlicher obrigkeit auch den
ältesten als dienern der kirchen Gottes gebüren wili,
möchten villeicht die prediger diser puncten also
simpliciter anzunemmen sich etwas zu beschweren
haben. Darumb villeicht dise clausula daran zu
henken: Oder aber, da sie hierinnen einiges beden-
ken, solches onverzogenlich gemainer herrschaft zu-
schicken und widerumb bescheids erwarten etc.

4 = Predigen.

5 Siehe die 1. Frage 1587 (Nr. 37). Der Text soll durch
die Heilige Schrift selber ausgelegt werden.

5 Änderung geht auf Bedenken Assums zurück. Chri-
stus und die Apostel hätten auch nicht „allein in
genere“ gestraft und sich nicht gescheut, irrige
Lehre und Lehrer in specie zu nennen. Wenn jemand
aus Mutwillen schreckliche Sünde getrieben, öffent-
liches Ärgernis gegeben und nach allen Ermahnun-
gen (drei Graden) halsstarrig bleibt, soll er vor allem
gestraft werden (1 Kor 5; Mt 5, 15—18). Die Pfarrer
sollen sich in der „Strafung“ der Irrtümer und Laster
allen Ernstes, Eifers und christlicher Bescheidenheit
gebrauchen, damit jedermann spüre, daß es ihnen
allein urn die Ausrottung falscher Lehre und Ab-
stellung der Laster geht.

7 Assum schlug Änderung vor: oder in die länge ab-
halten. Die Herrschaft sei nicht sofort zu erreichen
und bei jungen Leuten, die den Katechismus nicht
können, sei es unnötig, die Herrschaft zu bemühen.
Vgl. 1587 die letzte Frage (Nr. 37).

562
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften