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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Franz, Gunther [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0582
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42. Eide, Reverse und Bestallungen ab 1588

administrirung der heyligen sacramenten, auch was
einen vleissigen, treuen seelsorger zu verrichten
gebuert, zu versehen mich a undernommen, alles
nach laut und inhalt mir gnedig uberraichten be-
stallungsbrives, von worten zue worten also lautend:

Wir Wolffgang, grave von Hohenloe und herr zue
Langenburg, urkunden und bekennen hiermit
offentlichen gegen allermeyniglichen, das wir den
wurdigen, unsern lieben getreuen Wilhelmen Raup-
pen, bvon Schrotzberg geburtig b, zue unserm
pfarrer zue Nassaw uf heut datum dergestalt uf- und
angenommen haben, das er die angeregte pfarr
Nassaw personlichen selbst c bezihen und besitzen,
4das ime anbevholen ambt deß heyligen ministerii
[besjtes und getreues vleiß, ddem wort Gottes und
der heyligen propheten und apostolischen schriften
gemeß und d wie er das vor Gott uncl der welt zu ver-
antworten getrauet, versehen und außwarten, sich
nach unser graveschaft kirchen- e und anderen unse-
ren verordnungen, auch mit den kirchencaeremo-
nien, wie es fzu unser pfarkirchen f alhier zue Wei-
ckersheim gehalten wurdet, verhalten, dannach
reguliren, derselben strack® nachgeleben, darin sei-
nes gefallens einiche enderung nicht vornhemen, die
bibel mit vleiß und gutem bedacht lesen,

seine predigten daraus concipiren und anstellen
und gar nicht uf clie postillen 5 sich verlassen ocler
dieselbigen außwenclig lernen, in concionando fein
deutlich beclachthch sich verhalten, die predigten
mit solcher kurtze, h clas es uber drei firtell stund uncl
also der gantz actus uber ein stund nicht were h,
clem volk furtragen, das dasselbig durch lang un-
notwendiges foder lange repetitiones und beschluß,

a Einfügung.
b~ b Einfügung.

0 Einfügung.
d^ d Einfügung.

e Zuerst: kirchenordnung.
f_f Einfügung.
s Einfügung.

h_h Einfügung von anderer Hand.
i_1 Einfügung.

k „ausser der bibel“ ist Einfügung von anderer
Hand.

1-1 Einfügung von anderer Hand.
m Prediger 1595: + und für sich sowol auch die sei-

so wir keinswegs wöllen gehabt haben 16, nicht uf-
gehalten oder uhrdrussig gemacht, keine menschen-
tand uf die cantzel bringen, sonder was er proponirt
und lehret, jederzeit mit heyhger schrift ausser der
bibel k clerhch und deuthch demonstrnen und be-
weisen, aller unnützen, spitzfindigen fragen und
disputationen, darauß ergernus erfolgen, uf der
cantzel und bey dem gemeinen man enthalten,
auch in anzihung und straffung der ntumben
bescheydenheit gebrauchen funcl nicht aus affection
die personen nennen, auch mmand noch nicht uber-
wisen irtums beschuldigen oder verdamen 1, daruber
nicht erzurnen oder aucli, wan er die laster straffet,
uf der cantzel boldern, sondern die irtumben und
laster mit einem sanftmutigen geist auß grund der
bibel als heyliger schrift bescheidenlich taxhen und
widerlegen,

die heyligen sacramenta mit vleiß administriren.
niemanden von derselben communication wie auch
der gevatterschaft ohne unser vorwissen uncl [con-
sensjus excommumciren uncl abhalten, dietaufund
kirchenclienst durch seine privatgescheftennicht ver-
saumen, noch auch vom predigen, taufen, absolvi-
ren und was dergleichen mehr ist, so er als ein prediger
ze tun schuldig, kein geld nicht nemen, dan was ime
clise unsere bestallung zuelasset,

der gemeind mit löbhchen, guten exempeln vor-
gehen, msich eines feinen, erbarn, zuchtigen, einge-
zogenen, unsträflichen wesens und wandels gegen
menniglichen ohne ergernus bevleissen und erzeigen,
aller vmcherlichen contract, deßgleichen 11 auch
ergerlichen geselschaften, unördenlich uberweinens
uncl voldrinkens und spielens in wirtsheusern uncl
sonsten, auch° hin und wider vagirenß, zanken,

nigen. Ab hier sind die Reverse und Bestallungen
ab 1595 (Nr. c) angemerkt.
n Prediger 1595: und finantzischen hendel mit
frucht, gelt, holtz, vieh und dergleichen, wie.

0 Statt ,,und sonsten auch“ bei Prediger 1595: uf
der trinkstuben und sonsten, item.

4 Ab hier vgl. den vorangehenden Eid der gemein-
samen Ivirchendiener.

5 Jahrgang von Predigten über die Perikopen (RG G 5,
477 f.).

6 Vgl. schon Graf Wolfgangs Befehl von 1585 (Nr. 34).

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