Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Franz, Gunther [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0630
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
45. Yisitationsordnung 1589

halben in der schuel, mit Pglockenleuten, wan ie-
mand verstorbenP, oder auch schreibgeld wider alt
herkommen beschwere 0.

30. Ob pfarherr und schuelmeister die heuser,
garten, weinberg^ und güettern, so zur pfarr und
schuel r gehörig, auch in wesentlichem baw 62 und
beßerung halten oder dem successori zue nachteil
in abgang kommen laßen.

31. Ob die almusen, so von weyland unseren vor-
eltern, wolseeliger gedechtnus, und andern gott-
seeligen leuten gestiftet auch recht und wohl und
dergleichen personen, bei denen sie angeleget, auß-
gespendet und gereichet, sauch darüber jahrliche
rechnung gehalten s, werden.

32. Ob der pfarherr uber das von quartalen zu
quartalen außgespendte almusen 63 eine verzeich-
nuß, wem und wievil iedem gegeben, macheb

33. Ob unsere ambtsdiener, unserm ernstlichen
bevehlen nach, auch ein ambtsbuch angerichtet,
darein sie die alte gleidts 64, obrigkeit, jagens und
andere fäll, die sich in vorigen zeiten zugetragen,
auch hernacher bei ilime fürgangen u, verzeichnet
und eingeschriben habe.

34. Ob in aufrichtung der einkindschaften 65 un-
sere ambtsdiener auch zuvor der gebühr ersuchet
und durch dieselben vunsere policeyordnung nach v
die gleichheit oder ungleichheit des vermögens zur
notturft erwogen werde w.

p~p In B geändert für: leuten.

i Fehlt B und C. A: und weinberg.
r Öhringen: schueldiensten.
s-s Fehlt B und C.

1 Frage in Öhringen: 30. Wann und wie oft daß
almuesen ausgespendet werde. 31. Ob über die
ausgespendete almosen auch ein verzeichnuß ge-
halten, wem und wievil jedem gegeben werde.
u Öhringen: vorgangen.
v-v Fehlt B und C.

w Öhringen: 34. Schließlich soll auch durch unsere
visitatores nachsehens gepfiogen werden, ob in
den kirchen- und schuelordnungen nichts geen-
dert, etwaß durchstrichen oder mehrers beige-
setzt worden, und wie sie es dißfals befinden, in
ihrer relation insonderheit mitbringen.
x-x Öhringen: burger und eingepfahrte.

y In C Änderung: der schulmaister und diejenigen.
z Statt ,,gericht und der“ in Öhringen: rat oderge-
richt und der burgerschaft oder.

Ferners sollen auch die xburger- oder dorf-
maister x, dessgleichen die>, so ausser dem
gericht und der z gemeind, uf hiebevor ein-
verleibte articul examinirt worden, auf
nachfolgende puncten gleichfalls befragt
werden a

1. Ob auch under den predigten spilen, tantzen
oder saufen in den würtsheusern gestattet werde.

2. Ob unser ambtsdiener unß auch mit rechten
treuen gemeine und uber denen unß an- und zu-
gehörigen ober-, herrlig- und gerechtigkeiten, auch
güttern, einkommen, gefellen und nutzungen 66 mit
gezimmendem ernst halte.

3. Ob unser ambtsdiener in verleyhung der zehen-
den nicht mit andern under der teck lige, daran teil
oder gemeinschaft habe.

4. Ob unser ambtsdiener seinem gesind oder auch
anderen leuten uf unseren wißmaten, gärten und
sonderlichen den saamen zu graßen und zu weiden
gestatte.

5. Ob er b ambtsdiener zu ernt und herbstzeiten
auf die zehentsämbler, deßgleichen daß jahr uber uf
unsere trescher, damit uns nichts veruntreuet werde,
ein steetes aufsehen und achtung habe.

6. Ob unsere untertanen uber die scliuldige, ge-
wöhnliche dienst, so sie unß zu leisten pflichtig,
auch noch weiters von dem ambtsdiener in seinen

a In B fehlt die Überschrift. Die folgenden Punkte
sind auf einem Nebenblatt vermerkt.
b Öhringen: die.
c Öhringen: getan.

62 = guter baulicher Zustand.

63 Siehe Anm. 41.

64 Die G-eleitsrechte als wichtiger Teil der Landeshoheit
erstreckten sich auf den Schutz von Kaufleuten und
die Begleitung hoher Persönlichkeiten (Fischer, Ge-
schichte 1, 85).

65 „Einkindschaft ist die Gleichstelhmg der Kinder
eines sich wiederverheiratenden, verwitweten Ehe-
gatten mit den aus der neuen Ehe zu erwartenden
Kindern.“ (EheO. 1572, Nr. 19a, § 4, aufgenommen
in PO 1588, Nr. 43, § 9).

66 G-efälle und Nutzungen bezeichnen beides Ein-
künfte.

612
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften