13. Thermischer Komfort und Schmerz (WIN-Programm)
3. Die nächsten Schritte
Die Arbeiten des WIN-Projektes werden in den Jahren 2018 beziehungsweise
2019 in doppelter Hinsicht weiterverfolgt: Zum einen werden die bereits vorlie-
genden Projektergebnisse nach einem letzten Begutachtungsverfahren sowie ab-
schließenden editorischen Arbeiten in Buchform publiziert. Zum anderen wird
der bereits begonnene Dialog mit „Praktikern der Politik“ intensiviert und konkre-
tisiert, dies schwerpunktmäßig auf der europäischen politischen Ebene. Die bereits
erarbeiteten Schlussfolgerungen aus den wissenschaftlichen Forschungen werden
hierbei mit Blick auf ihre praktische Verwertbarkeit weiterentwickelt und sollen
in ein kohärentes Positionspapier Eingang finden. Dieses Positionspapier ist dazu
intendiert, Akteure des politischen Betriebs zu einem reflektierteren Umgang mit
Zahlen und Quantifizierung sowie „wissenschaftlicher Expertise“ insgesamt an-
zuhalten, indem Chancen und Gefahren einer evidenzbasierten Politikgestaltung
kritisch beleuchtet werden.
13. Thermischer Komfort und Schmerz -
Wechselwirkung zwischen Methode und Interpretation
Kollegiaten: Dr. Susanne Becker1, Dr. Marcel Schweiker2
Mitarbeiter: Dr. Karin Schakib-Ekbatan2
1 Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie, Zentralinstitut für Seelische Ge-
sundheit, Mannheim
2 Fachgebiet Bauphysik und Technischer Ausbau, Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe
Einleitung und Stand des Forschungsgebiets
Thermischer Komfort und Schmerz gehen einerseits auf überlappende neuro-
physiologische Mechanismen zurück, andererseits teilen sie viele Phänomene
hinsichtlich Wahrnehmung und Verhaltenskonsequenzen. Eines der geteilten
Phänomene ist die Adaption, ein weiteres die Alliästhesie. Adaption ist die Anpas-
sung der Reaktionen des menschlichen Warn- und Alarmsystems, um den Effekt
von wiederholten Störreizen auf die Funktions- und Leistungsfähigkeit zu ver-
ringern. Alliästhesie hingegen beschreibt das Streben, von einem durch Störreize
gekennzeichneten Zustand in einen störungsfreien Zustand zurückzukehren, was
einhergeht mit dem, oft nur kurz anhaltenden, Gefühl der Freude oder Erleich-
terung über das Nachlassen des Störreizes. Die Freude über das Nachlassen eines
Schmerzreizes, z. B. erzeugt durch einen Stoß, ist hier ein typisches Beispiel. Be-
kannt ist auch das angenehme Gefühl des heißen Tees nach einem Winterspazier-
gang, welches dazu beiträgt, den durch die Kälte erzeugten Stress zu lösen. Wichtig
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3. Die nächsten Schritte
Die Arbeiten des WIN-Projektes werden in den Jahren 2018 beziehungsweise
2019 in doppelter Hinsicht weiterverfolgt: Zum einen werden die bereits vorlie-
genden Projektergebnisse nach einem letzten Begutachtungsverfahren sowie ab-
schließenden editorischen Arbeiten in Buchform publiziert. Zum anderen wird
der bereits begonnene Dialog mit „Praktikern der Politik“ intensiviert und konkre-
tisiert, dies schwerpunktmäßig auf der europäischen politischen Ebene. Die bereits
erarbeiteten Schlussfolgerungen aus den wissenschaftlichen Forschungen werden
hierbei mit Blick auf ihre praktische Verwertbarkeit weiterentwickelt und sollen
in ein kohärentes Positionspapier Eingang finden. Dieses Positionspapier ist dazu
intendiert, Akteure des politischen Betriebs zu einem reflektierteren Umgang mit
Zahlen und Quantifizierung sowie „wissenschaftlicher Expertise“ insgesamt an-
zuhalten, indem Chancen und Gefahren einer evidenzbasierten Politikgestaltung
kritisch beleuchtet werden.
13. Thermischer Komfort und Schmerz -
Wechselwirkung zwischen Methode und Interpretation
Kollegiaten: Dr. Susanne Becker1, Dr. Marcel Schweiker2
Mitarbeiter: Dr. Karin Schakib-Ekbatan2
1 Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie, Zentralinstitut für Seelische Ge-
sundheit, Mannheim
2 Fachgebiet Bauphysik und Technischer Ausbau, Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe
Einleitung und Stand des Forschungsgebiets
Thermischer Komfort und Schmerz gehen einerseits auf überlappende neuro-
physiologische Mechanismen zurück, andererseits teilen sie viele Phänomene
hinsichtlich Wahrnehmung und Verhaltenskonsequenzen. Eines der geteilten
Phänomene ist die Adaption, ein weiteres die Alliästhesie. Adaption ist die Anpas-
sung der Reaktionen des menschlichen Warn- und Alarmsystems, um den Effekt
von wiederholten Störreizen auf die Funktions- und Leistungsfähigkeit zu ver-
ringern. Alliästhesie hingegen beschreibt das Streben, von einem durch Störreize
gekennzeichneten Zustand in einen störungsfreien Zustand zurückzukehren, was
einhergeht mit dem, oft nur kurz anhaltenden, Gefühl der Freude oder Erleich-
terung über das Nachlassen des Störreizes. Die Freude über das Nachlassen eines
Schmerzreizes, z. B. erzeugt durch einen Stoß, ist hier ein typisches Beispiel. Be-
kannt ist auch das angenehme Gefühl des heißen Tees nach einem Winterspazier-
gang, welches dazu beiträgt, den durch die Kälte erzeugten Stress zu lösen. Wichtig
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