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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0113
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g. Reformation und Ordnung des Öhringer Stifts 1556

a. Bericht über die Beratung in Ohringen im Februar 1556

b. Waldenburger Bedenken vom 10. September 1556

c. Verzeichnis, wie es in den stiftskirchen mit singen und lesen
soll gehalten werden etc.

Literatur:

Acta Inn Sachen Fürstlich Würtzburgischen Anwaldts... 1630. — A.Fischer, Beiträge zur Geschichte des
Collegiatstifts zu Oehringen. In: Archiv f. hohenlohische Geschichte 2 (1870), 151-214. - K.E.Bäzner, Das Öhrin-
ger Kollegiatstift St.Peter und Paul. 1958, besonders 96. - Der Landkreis Öhringen 1, 226; 2, 22f. — G.Franz in
WF NF 1974. — Zur GottesdienstO. der Stiftsherren gehen folgende Beiträge von falschen Voraussetzungen aus:
Fischer, Kirchenordnung 2f. - Bossert, Beiträge 261. - Günther BWKG NF 1, 4-6. - Futter, Diss. 39-41. Die
brandenburgische Vorlage behandeln: Joh.B.Götz, Eine protestantische Reform des Breviers. In: Theologische
praktische Monatsschrift 12 (1902), 236-244. - Sehling 11, 288f. 311-316.

jEntstehung

Obwohl clie Grafen von Hohenlohe als Vögte schon vorher Einfluß nalimen und 1546 der
Gottesdienst für die Pfarrei Öhringen reformiert wurde, erfolgte die Reformation des Stifts erst
1556, im Jahre nach dem Augsburger Religionsfrieden. Auf dieser Tatsache, die von Hohenlohe ge-
leugnet wurde, beruhen die Ansprüche des Würzburger Bischofs und der Restitutionsversuch am
20. 3. 1630, der nur durch den Öhringer Widerstand und die Wendung des Kriegsgeschicks verhin-
dert wurde 1. Am 4. 2. 1556 trafen sich Räte und Diener beider hohenlohischen Linien in Öhringen
zur Beratung gemeinsamer Fragen und der Reformation des Stifts; am 11. 8. 1556 trafen sich die
Räte in Gnadental. Die Waldenburgischen Beamten legten ihren Vorschlag wegen der Reformation
des Stifts vor; die Neuensteiner mußten aber die Erklärung Graf Ludwig Casimirs abwarten, ,,da-
mit man sich samenthaft miteinander von wegen der reformation entlichen vergleichen, auch der-
halben fürderlichen tag gen Oringen ansetzen, in sachen zu volnfaren.“ 2 Die Reformation des
Stifts erfolgte am 10. 9. 1556 durch Bekanntgabe der Waldenburger Artikel an alle Stiftsangehörige.
Die Regelung der Versorgung der Stiftsherren und ihres Gottesdienstes hatte nur während deren
Lebzeit Bedeutung. Der 1581 befohlene Umbau des Stiftskirchenchors setzt das Ende eines beson-
deren Gottesdienstes voraus 3. Das Stiftsvermögen wurde vor allem für geistliche (einschließlich
schulische) und soziale Zwecke verwendet und bis 1810 gesondert verwaltet. Zum Stipendiatenwesen
siehe unsere folgende Nummer. Bei dem ,,Verzeichnus, wie es in den stiftkirchen mit singen und
lesen soll gehalten werden etc.“ hanclelt es sich um eine Abschrift der „Ordnung singens und lesens
bei den stiften“ der Markgrafschaft Brandenburg von 1533. Diese diente einer evangelischen Re-
form der Chorordnung (des Brevierbetens) am Gumbertusstift in Ansbach und (1535) dem Stift
in Feuchtwangen. Die in Hohenlohe erhaltene Abschrift wurde auf Öhringen bezogen 4 und für clie
von Huberinus (und Ruthenus) verfaßte erste evangelische Gottesdienstordnung Hohenlohe ge-
halten, obwohl sie dem Inhalt nach gar nicht für den Gemeindegottesdienst bestimmt war. Sie

1 Siehe Fischer, Geschichte 2, 1, 56-58 und A. Fischer, 2 Beratung in Gnadental Dienstag nach Oswaldi 1556,

Das Restitutionsedikt von 1629 und seine Folgen in Wald XXI D 7.

Hohenlohe. In: Württ. Jahrbücher (1861), 81-108. 3 Befehl für Öhringen 1581 (S. 430, § III 1).

4 Schon der Archivvermerk auf der Abschrift GA 14, 6.

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7 Sehling, Bd. XV, Württemberg I
 
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