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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0149
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b. Generalartikel nach der Yisitation 1558

Von wegen der hebammen fron und dienst

Sollen sie fiir ir person aller und jeder fron und
dienst durch ains an allen orten gefreyt sein und
deren erlassen pleiben, aber ire menner sollen sich
der fron und dinst halber halten wie andere gehor-
same undertonnen.

Hailgenrechnüng

Ob die pfarher bei den kirchenrechnungen sein
solle, sich zu vergleihen, dieweil diser punct an allen
orten m craft der obrigkeit verricht würdet. Wie
es mit erziehung der stauber * 1 gegen den khchen-
diennern solle gehalten werden, zü verglichen.

[Bestimmung von Pfarrkompetenzen]

Item ob, wie und welchermassen einem jeden
pfarher m der gantzen herrschaft diirch ains ein

a A: hestumen.

1 Nicht ermittelt.

2 Bei der Visitation beschwerte sich der Pfarrer von
Mainhardt, daß er die Pfarrnutzung unverhindert
seines Studierens nicht einbringen könne. Es wurde
wegen „dißis und der andern pfarherr [z.B. Unter-
heimbach] beschwernus ein gemainen besonderen
bescheid und ordnung hernach gesetzt, wie es dar-
mit gehalten werden solle.“ Gegen den Eingriff in
alte Rechte protestierte erst 1574 Bischof Julius
Echter von Würzburg. Im Laufe des Streites führte
die Neuensteiner Herrschaft am 24. 2. 1584 aus
(HStA E 116, 25 und PA 95, 3, 13), daß man schon
bei der Reformation (1556) befunden habe, daß die

benante competentz zu bestimmen a und das ine die
durch m[eine]s gn[edige]n h[en’]n amptleut etc.
zür reichen, und wie solchs ins werk zü richten,
seitenmal usser der visitatores ubergebenen relation
beim beschlus derselben erscheint, das es fast bei-
nahen aller pfarherrn begern sei, ihnen für ire ge-
fell und niitzüng ein ordenlich depütat zii verord-
nen 2.

[Haltung der Visitationsordnung]

Item, allen und jeden ambtleuten mit ernst uf-
zülegen, nichtzit zii gedülden oder zü gestatten,
das der visitation ordnüng imer zuwider sein
möchte, sonder mit vleis darob zü halten, damit in
alweg Gottis eer und glori, auch sein he[i]liges gott-
lihs wort gefürdert und die kirchen Gottis erbawet,
auch sonsten güte eusserliche zücht und erberkeit
gepflantzet werde etc.

G-efälle auf etlichen Pfarreien reichlich, bei den
meisten aber gering seien und daß die Pfarrer sich
wegen der Verhinderung ihrer Studien und Amts-
geschäften beschwert hätten. Deswegen haben die
Grrafen (beide Herrschaften) „mehrerteilß die kir-
chengefell, nutzungen und einkommen einziehen,
dieselbige durch die ambtsdiener eintreiben und ver-
rechnen, auch ainem jeden nach gelegenheit des orts
und seiner versehung eine gewisse competentz ...
jerlichen entrichten und bezalen lassen.“ Die Ivom-
petenz bestand aus Geld, Wein, Getreide usw. Ei-
nige Pfarrnutzungen wurden nicht umgewandelt,
vgl. KO 1582 (Nr. 32, § B 21). Den Vorgang der Um-
wandlung beschreibt ein kurpfälzisches Bedenken
von 1556 (Sehling 14, 243).
 
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