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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0233
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21. Registratorenordnung 1575

So mögten under die weltliche reformationem
particularem alienam gezogen wcrden, awas der
teutsche meister und landgraf zue Leuclrtenberg,
also auch die statt Aach, Dünckelsspüel, Augspurg,
statt Cölln etc. * * * * * 7 * vor jahren a gegen ihren under-
tanen der rehgion halben gehandelt und derent-
wegen allenthalben vorgegangen.

Ad particularem propriam geliören der grafschaft
und dero undertanen reformation, b abschaffung der
bilder, chorröcke, altär b 8 und dergieichen.

Bißhero von abteylung der geistlichen gemeinen
acten; denen folgen die geistlichen privat- und son-
derbare acta, welche in gütter und personen zue
distinguiren und deren jedweedes handelt entweeder

1. von frembden oder

2. aygenen güetern oder personen.

Under die geisthche privatacta von frembden
güttern und personen könnten referirt und gezogen
werden, exemph gratia, des römischen stuels anna-
ten 9, einkommen, ünantzereyen, der stift Würtz-
burg, Bamberg und dergleichen ankunft, einkom-

a-a Yielleicht Weikersheimer Änderung in der Vorlage

von 1575.

b-b Weikersheimer Änderung.

c_c Wahrscheirdich Weikersheimer Änderung in der

Vorlage von 1575.

7 In der Landgrafschaft Leuchtenberg in der Ober-

pfalz gah es konfessionelle Spannungen, weil Georg

Friedrich von Brandenhurg und Albrecht V. von

Bayern nach 1567 die Vormundschaft innehatten.
1570 wurde der Pfarrer zu Pfreimd zu katholischem

Verhalten verpflichtet. 1588 vertrieh Landgraf Georg
Ludwig widerstrebende Evangelische (Sehling 13,
8). — Ab 1544 Bildung einer evangelischen Gemeinde
in Aachen; es f olgte Verbannung und Auswanderung
evangelischer Bürger. Wenn es sich um einen späte-
ren Einschub handelt, ist an die Reichsacht von
1598 und die Schließung der evangelischen Predigt-
häuser gedacht. (Rheinisches Städtebuch. Hrsg. von
Erich Keyser. Stuttgart 1956, 40.) - In Dinkelsbühl
Entlassung des letzten evang. Geistlichen 1556; Wie-
dererstehung des evang. Kirchenwesens 1567 (Seh-
ling 12, 123). — Zur bewegten Augsburger Reforma-
tionsgeschichte sieheSehling 12,19-32. Ein aufsehen-
erregendes Ereignis war u. a. der Streit um den Ka-
lender und die Kirchenpflege 1582-1591 (a.a. O.
30f.). — In Köln scheiterte der Reformationsversuch
Hermanns von Wied 1543-46. Gehhard Truchseß

men und verträge wegen geistlicher jurisdiction,
item locationes 10 und stiftungsbrief und andere der-
gleichen sachen.

Die geistlichen privatacta, welche clie grafschaft
Hohenlohe in universo vel in parte beriihren, könn-
ten abgeteilet werden

1. in stift,

2. clöster,

3. pfarr,

4. schuelen und

5. hospitalia.

cAd acta communia cler grafschaft gehören, was
der bischof von Würtzburg vor jahren sich wegen
der geistlichen jurisdiction, jurium episcopalium
und subsidiorum auf der grafschaft stiften, clöstern
und etlichen pfarren angemaßt, item auf den reichs-
tägen derenthalben gesucht und sich beschweret
etc. 11.

Die gemeine grafschaft betrifft auch, was vor
jahren der kirchenordnung und catechismi halben
vorgegangen c 12.

von Waldburg (1577-83) versuchte vergehlich, das
Erzstift zu säkularisieren („Kölnischer oder Truch-
sessischer Krieg“, RGG 3, 1694).

8 Nachdem Graf Wolfgang schon 1584 im Amt Lan-
genburg die Bilder aus den Kirchen entfernt hatte,
erfolgte 1590 das teilweise Verbot des Tragens von
Chorröcken, aber erst 1595 die Ahschaffung der
Chorröcke und Bilder in den Teilen Weikersheim
und Langenburg (Nr. 48, 53, 54).

9 Annaten nannte man seit dem 15. Jahrhundert alle
Abgaben an die römische Kurie bei der Verleihung
eines Benefiziums (LThK 1, 575).

10 Ankunft = Hrsprung, Entstehung; locationes -
Gründungen. {E. Brinckmeier, Glossarium diplomati-
cum. 1. 2. Neudr. 1967.)

11 Bischof Julius von Würzburg überschickte zuerst
am 17. 1. 1575 seine Beschwerdepunkte, unter ande-
rem habe Hohenlohe widerrechtlich das Stift Öhrin-
gen, das Kloster Schäftersheim und 36 Pfarren und
Benefizien der Jurisdiktion des Würzburger Bi-
schofs entzogen. Ende 1583 lebte der Streit auf und
1589 wurde Hohenlohe vor das Reichskammer-
gericht nach Speyer zitiert. (Protokoll Würzburg
gegen IJohenlohe 1574-1589, PA 95, 3, 13.) Während
dort der Prozeß noch 1598 lief, hatten die katholi-
schen Stände Klagen gegen Hohenlohe auf dem
Regensburger Reichstag vorgebracht (A. a. O. und
Wald. XXI B 13).

12 Zum Streit in den Jahren 1576-1582 siehe Nr. 25.

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