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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0248
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25. Kirchenordnung 1578

die 6 stucke der christlichen läre uf das einfeltigest mit der haustaffeln, denn rechten ainfeltigen
verstandt der jugent furtreget, hette ich vermeinet, man were bey clemselbigen plieben, sintemall
die herrschaft an das furstentumb Brandenburgk grentzet 13.

3. ,,Denn artikel vom predigampt und wie die kirchendiener beruffen, examiniert, ordinirt und
der kirchen sollen praesentiert werden, auch von andern stucken, so zu erhaltung und pflantzung
der reinlichkeit der lehr dienstlich sind. (Vielleicht ist in diesem Zusammenhang von „Synocli,
visitatio, consistoria“ die Rede gewesen 14.)

4. Artikel und clie form, wie man taufen solle, mit angehenkten nottwentigen cautelen, die
sich bey cler tauf zutragen mögten. (Dieser Artikel stimme mit der bisherigen Form [der Brand. KO
1533] überein, ein zugefügtes Gebet ist schon früher approbiert worden.)

5. Von der bueß, beicht und privatabsolution und wie mit denn leuten in der beich vor empfa-
hung des hochwirdigen nachtmals zu handlen.

6. Die ordnung des abentmals unser hern Jesu Christi mit iren umbstenden. (Die vorige Ord-
nung, ein zugefügtes Gebet ist schon früher approbiert worden.)

7. Vom einleitung der neuen eheleut. (,,die vorrige forma nur ime anfange ein wänig muttirt,
ist vorhin approbirt uncl angenomen.“)

8. Wie man die kranken besuchen, auß Gottes wort trösten und berichten, auch mit dem abent-
mall versehen soll.

9. Die orclnung der begrebnus mit allen anhangen. („gemert und der vorrigen änlich“.)

10. Von haltung cler feiertage neben der vermannung (eine Erklärung für die Pfarrer? Die
Feiertage der vorigen KO sind beibehalten).

11. Verorclnung der predigten uf die sontag, feyer- und andere predigtage in der woche.

12. Die verordnung, was in einer jeden predigt solle gehandelt werden.

13. Die erinnerung, die predigten in gemein betreffent.

14. Von verleßung ettlicher lection.

15. Vom gemeindegebett, in welcher ordnung und gestalt es in der kirchen verrichtet werden
soll mit denn formulis vor und nach clen predigten.

16. Von dem kirchengesang uncl orgeln und was man auf ein ides feste oder feiertage, auch
sunst die wochen vor uncl nach der predigten singen solle.

17. Vom habit uncl cler kirchenkleidung. (Nach Hagel sind es inclifferentes, d.h. Adiaphora, die
im Neuen Testament nicht geregelt sind. Damit alles ehrlich und orclentlich zugehe (lKor 14, 40),
,,wolle man den chorrock im brauch behalten“.)

Gräfin Anna und Graf Wolfgang wollten den Entwurf clen vornehmsten württembergischen
Theologen, D. (Lukas) Osiander und Balthasar Bidembach, senden, die prüfen könnten, ob die
Ordnung cler Schrift und den brandenburgischen und württembergischen Ivirchenordnungen gleich-
förmig sei 15. Als nächstes wurde clurch die Superintendenten von allen Pfarrern ein Gutachten an-
gefordert. Der Spezialsuperintendent von Weikersheim, Mögner, erhielt die Ordnung am 25. 5. 1577,
schickte sie bei den Pfarrern herum und sandte die eingetroffenen Gutachten mit einer eigenen Zu-
sammenfassung an die Neuensteiner Herrschaft 16. Anfang August erhielt Petrus Pfeffer in Ingel-

18 In der Markgrafschaft Brandenburg waren neben
Nürnberger Bearbeitungen des Kleinen Katechis-
mus (WA 30, 1, 746-752) die Katecbismuspredigten
von 1533 und der Kargsche Katecbismus von 1564,
die beide Luthers Katechismus mit gewissen Ände-
rungen enthielten, im Gebrauch.

14 Mögners und Ingelfinger Gutachten, 9. 9. 1577, Lang
LXXI, 12, 8.

15 Schreiben von Anna und Wolfgang nach Walden-
burg, 18. 4. 1577 (GA 14, 2). Es ist nicht bekannt,
ob die Waldenburger Herrschaft (die Räte und die
Mitvormünder Gräfin Agatha und Schenk Heinricb
zu Limpurg) zustimmte.

16 Lang LXXI, 12.

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