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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0282
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25. Kirchenordnung 1578

rechtem gebrauch und verstand der hochwürdigen
sacramenten 18, erhalten werde, dardurch der glaub
gegen dir gesterkt und die lieb gegen allen menschen
in uns wachse und zuneme. Wöllest auch der welt-
lichen obrigkeit, dem römischen keiser, allen christ-
lichen 19 königen, fiirsten und herrn, binsonderheit
aber unsern gnedigen herren und c [5] frawen, auch
jungen herrn und frewlein von Hohenloe b2°, sampt
allen iren räten, amptleuten 21 und dienern (auch
einem cl erbarn rat oder einem ersamen gericht dises
orts d21), gnad und einigkeit verleihen, 22damit sie
das weltlich schwert, ihnen von dir befolhen, nach
demem bevelch in deiner forcht füren mögen.

Erleuchte und erhalte sie bey deinem göttlichen
namen; gib ihnen, lieber Herr, weißheit und ver-
stand und ein friedlich regiment, auf das sie alle
ire 22 untertonen nach deinem göttlichen willen und
wolgefallen 23 regieren, die gerechtigkeit fördern, die
boßheit verhindern und straffen. Erlengere inen die
tag ires lebens und erleuchte sie mit deinem Heiligen
Geist, darmit sie in deinem angefangnen werk, zu
fördern das heilige wort Gottes, mit einem gottseli-
gen eifer fortfaren und biß an das end bestendig ver-
harren, auf das wir unter ihrer herrschaft deinen
göttlichen namen sampt inen heiligen und preisen
und, als e christen gebürt, unser leben anrichten und
füren f mögen.

b-b Hs. Änderung im Elpersheimer Ex. (Schrift aus
der Zeit bis 1590): den wolgebornen hern, hern
Wolffgang, graven von Hohenloe und hern zu
Langenberg, unsern gnedigen landshern, Ihrer
Gnaden geliehte gemahel, junge herschaft, frauw
mutter, gebrüder, befreundten und dem gantzen
haus Hohenloe. „von Hohenloe“ in D von gleicher
Hand eingefügt.

c Statt ,,herren und“ in KO 1688: grafen und herren
und gnädigen gräfinnen und.
d~ d Hs. Änderung im Elpersheimer Ex. (Schrift bis
1590): gericht alliie. Im Stuttgarter Ex:. ersamen
gericht dises orts. Im Braunsbacher Ex. ganze
Klammer gestrichen.

e Hs. Zufügung im Stuttgarter Ex.: fromen.

£ ,,und füren“ (so Ä) zuerst Einfügung Meders in D.
s Im Buppertshofener Ex. hs. Zufügung: ihnen ge-
dult und beständigkeit verleyhen rind sie nach
deinem gnädigen vätterlichen willen widere ge-
sund, loos und ledig machen.
n Im Kuppertshofener Ex. hs. Zufügung: und zu
deroselben fernerer erwachstumb, einsamblung
und genießung fried, [...] sicherheit, gedeylich und
hequem wetter und fruchtbare werme, sonne und
sonnenschein, frue- und speedregen und seegen

Das auch unsere feind und widersacher 21von
ihrer verfolgung ablassen; alle ketzer und verfürte
sich bekeren 24 und sicli mit uns fridhch und sanftig-
hch zu leben begeben wöllen.

Alle die, so in trübsalen, armut, krankheit, kinds-
banden 25 und andern anfechtungen; die auch, so
umb deines heihgen worts 26 willen angefochten,
gefangen sind oder sonsten verfolgung leiden«:
tröste sie, o Gott, mit deinem Heiligen Geist, das sie
solches alles vor deinen väterhchen willen auf-
nemen und erkennen.

Wöllest uns auch 27das tegiich brot gnedighchen
geben und 27 alle frücht der erden, zu leibhcher not-
turft gehörig, mit fruchtbarer wachsung geraten und
gedeyen lassenA

Auch bitten wir für alles, darfür du, ewiger Gott,
gebeten sein wilt, das du uns solches alles gnedig-
hchen veiieihest, durch das bitter 1 leiden und ster-
ben Christi Jesu, deines einigen sons, unsers geheb-
ten herrn und heilands, welcher mit dir und dem
Heiligen Geist lebt und regiert, gieicher Gott, hoch-
gelobt in ewigkeit. Amen.

kBetet auch ferner, wie uns Christus selbst gele-
ret hat: Vatter unser, der du bist etc. k.

Nach bemeltem gebet singen die schulen und kir-
chen wider einen psalmen 28, als: Erhalt uns Herr,

allergnädigst verleyhen und geben, [zugefügt:] und
sie vor allem schaden und gefahr, hagel und un-
gewitter guetiglich hehuten und bewahren.

1 Im Ruppertshofener Ex. hs. Zufügung: und blutige.
k_k So Ä. Anderung Meders in D, vorher: Hie soll man
auch (so doch nit communicanten vorhanden), die

19 Fehlt Württ. KO 1559.

20 Württ. KO 1559 anders.

21- 21 Fehlt Württ. KO 1559. Hanauer KO 1573 (S. 6):
diener und die gantze herrschaft, für ein ersam ge-
richt und gemeine alhie.

22- 22 "vyürtt. KO 1559: die.

23 Ende des Absatzes in Württ. KO 1559: zu regieren,
auf das die gerechtigkeit gefürdert, die boßheit ver-
hindert und gestrafft werde, darmit wir in stiller
ruw und guttem friden, als christen gebürt, unser
leben volstrecken mögen.

24-24 'Wurtt. KO 1559: ablassen.

25 Kindsband, meist plur. = Geburtswehen (Fischer 4,
382).

20 Württ. KO 1559: namens und der warheit.

27-27 Fehlt Württ. KO 1559.

28 Beginn des Satzes in Hanauer KO 1573 (S. 7): Nacli
dem gebet sing die schul und kirch einen psalmen.

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