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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Franz, Gunther [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0320
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25. Kirchenordnung 1578

Warumb bistu ein christ'?

Darumb, das ich cglaub an Jesum Christum c und
bin in seinem namen getauft 3 dund wandel in dem
gehorsam seiner gebot d.

Was muß ein christenmensch lernen und wissen,
e wann er will selig werden und des Herrn abendmal
würdig empfahen ? e

Den catechismum fmuß er lernen und wissen f.

4Was ist der catechismus?

Catechismus ist ein summa christlicher lehre und
ein kurtzer inhalt der heiligen göttlichen schrift.

[65] 5Wievil hat der catechismus stiick?

Sechs, ohne die haußtaffel.

I. Die heiligen zehen gebott Gottes.

II. Die artikel unsers heiligen christlichen glaubens.

III. Das heilig gebet, das Vatter unser 6.

c_c Änderung 1580 und hs. Änderungen in Elpers-
heimer, Ruppertshofener, Stuttgarter Ex.: an
Jesum Christum glauhe.

d_d C: und wandel in seinen fueßstapfen (wie Karg).
Änderung 1580 und hs. Änderungen wie ohen:
Womit beweistu dich in deinem leben alß ein
christ? Damit, so ich wandel im gehorsam seiner
gebot. Im Protokoll 1581 Art. 36 ist darauf ver-
wiesen, daß die Antwort 1580 ,,zu Newenstein
corrigirt und wie sie damals verglichen auch der
kirchenordnung einzuverleyhen, inmaßen auch
an andern fragen beschehen.“ Am Rande ist auf
das Dekret verwiesen, daß alle Kirchenordnungen
zur Korrektur an die Kanzlei geschickt werden
sollten. In Neuensteiner und Braunsbacher Ex.
(wie Brenz) gestrichen. Ehenso Kat. 1654. KO
1688 fehlt: Damit.

e-e Gestrichen durch Änderung 1580 und hs. Ände-
rungen in Elpersheimer, Ruppertshofener und
Stuttgarter Ex. Fehlt Kat. 1654 und KO 1688.

f-f Gestrichen durch Änderung 1580 und in Elpers-
heimer Ex. Fehlt KO 1688.

g Für Frage Änderung 1580 und hs. Änderungen in
Elpersheimer, Ruppertshofener, Stuttgarter Ex.:
Was lernen wir aus dem catechismo? Wir lernen
draus, wie Avir Gott recht erkennen, ihme dienen
und gegen dem negsten uns recht und christlich
halten sollen. In Braunsbacher Ex. gestrichen:
das unser ... werden. Antwort ebenso Kat. 1654
und KO 1688. In Ruppertshofener Ex. fehlt: uns
recht und.

h Statt der Überschrift in C: Welches ist das erste
stück des catechismi? Die h. zehen gehott Gottes.

1 C (aus Karg): + gemacht und.

k C (aus Karg): + lang vor Christi geburt, geschrie-
hen auf zwo stainerne tafeln.

IV. Die wort vom heiligen sacrament der tauf.

V. Die wort vom heiligen abendmal des Herren.

VI. Die wort vom ampt der schlüssel und absolu-
tion.

Was lernet man auß dem catechismo ?

Wir lernen darauß, wie wir uns recht und christ-
lich halten sollen, das unser leben Gott wol gefalle,
und wie wir sollen und mögen selig werden +

I. Von den zehen gebotten in sonderheit h

Wer hat die heiligen zehen gebott 1 gegeben?

[65 b] Gott, der Herr, hat sie gegeben durch seinen
diener Moisen auf dem berg SinaH 7.

Warzu sind die gebott Gottes gegeben?

Zum ersten darzu, das wir darauß lernen vor Gott
unsere sünd erkennen. Zum andern, das wir darauß
lernen gute werk tun und ein göttlich leben füren 18.

1 Statt dieser Frage in C (aus Karg): Was lernt man
aus den zehen gehoten? Zum ersten, wir lernen
daraus, was recht oder unrecht ist. Nemlich, wie
wir uns nach der ersten tafel gegen Gott und nach
der andern tafel umb Gottes willen gegen den
leuten halten sollen und nach Gottes willen tun,
was recht ist. Zum andern, das wir arme, elende
sünder sind und von rechts wegen solten ewiglich
verdampt werden.

In C folgt (aus Karg): Was ist recht und was ist
unrecht oder sünde? Was Gott gehoten hat, das
ist recht. Was er aber verhoten hat, das ist unrecht
und sünd.

Ists recht, wenn man Gott nit fürchtet, nit hebt,
nit vertrawt, sonder in verachtet und sicher ist?
Nein, es ist nit recht.

Warumb nit? Darumb, das Gott im ersten gebot
verboten hat. Ists recht, wenn man stilt, raubt,
verforteilt, wuchert etc.? Nein, denn Gott hat es
im sibenden gebot verboten.

Ists recht, wenn man Gott anrüft, betet, danket,
bekennet? Ja, denn Gott der Herr hat es hn
andern gebot geheissen.

3 So Brenz, nur ,,in Jesmn Christum“. Danach Karg
1606 beim letzten Stück vor der Haustafel: Weß-
halben bist du ein christ? Daß ich an Jesum Chri-
strnn glaube und bin auf seinen namen getauft und
waDdel auf seinen fußstapfen. Vgl. S. 246f.!

4 Diese Frage wörtüch der Beginn bei Karg.

5 Fast wörtlich die 3. Frage bei Karg.

6 Statt „Vatter unser“ bei Karg 1606: heilige gebet,
welches uns unser lieber herr Christus selbst gelehret
hat.

7 Ex 20, Dtn 5. - Einfluß von Karg.

8 Wörtlich aus Brenz.

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