25. Kirchenordnung 1578
cles abendmals 24 zurüstet und inbrünstig machet zu
allerley guten werken, die Gott wolgefellig sein,
nemlich zu der danksagung christlicher bekantnuß
und anrüffung zur preissung göttliches namens, zur
hinlegung alles neids und haß gegen dem nechsten
und zu einer brüderlichen lieb gegen freunden und
feinden.
Zum letzten, so haben wir bericht getan von wir-
diger empfahung des abendmals, nemlich, das die-
selbig bestehe in der prüffung einer christlichen
[234] buß, rew und leid uber die sünde und waren
ojauben an unsern herrn Christum, also das die, so
noch lust und lieb an iren sünden haben und nit
ernstlich gesinnet sein, der sünden abgesagte femd
zu werden und in Gottes gebotten, sovil inen müg-
lich ist, zu wandeln. Auch die, so den worten des
nachtmals, ja dem lieiligen evangelio, welches
summa im heüigen abendmal begriffen ist, nicht
rechten glauben geben, sind nicht geschickt, das
nachtmal wirdiglich zu geniessen.
Demnach, so last uns hertzlich leid sem unsere
sünde, darvon abstehen und dieselbigen durch einen
rechten glauben auf das lamb Gottes, unsern herrn
Christum, legen, den glauben mit volgenden-guten
früchten und newem gehorsam gegen Gott bezeugen:
so werden wir am nachtmai des Herren uns nicht
den fluch und gericht, sondern Gottes segen und die
seligkeit essen und trinken. Das verleihe uns Gott
allen. Amen.
Gedruckt zu Nürmberg durch Katharinam
Gerlachin und Johanns vom Berg Erben 25.
a Namen fehlen in A wegen gemeinsamer Ausfertigung
für Öhringen.
b Fehlt versehentlich in A.
24 Hofmann: + zeucht [= bewegt].
26 Katharina, die Witwe von Johann vom Berg (j" 1563)
und Dietrich Gerlach (Gerlatz, j" 1575) führte die
b. Befehl an die Amtsdiener
bei Einführung der Kirchenordnung
vom 6. Oktober 1578
Anna etc. und Wolfgang etc. a
Lieber getrewer. Uß was notwendigkeiten und
erhöblichen ursachen wir bewegt worden, der graf-
schaft kirchenordnung widerumb besichtigen, er-
newern und verbessern zu laßen, das gibt unser
schreiben und bevelch, so wir deßwegen an alle und
jede unsere küchendiener getan 1, genuegsam zu er-
kennen und darbey, das wir in unserer christenlichen
religion der augspurgischen confession nichtz newes
gesuecht oder darem setzen laßen, allein, das wir die
verordnung und versehung getan, das mit meererm
fleiß der catechißmus bey der lieben jugent getriben,
auch dardurch die alten von den sechs hauptstucken
der christlichen lehr, gebrauch und nutzen derselben
ein bessern und meerern verstand bekomen und er-
langen mögen, dessen one zweifel fromme, christ-
liche und gotsfürchtige undertanen sich meer er-
frewen und ire kinder und gesind neben uncl mit sich
selbsten dartzue anzuweißen und antzuhalten bereit
sein werden, dann darob emiche beschwerd, verdruß
und widerwülen zu haben.
Demnach bevelhen wir dir hiemit, du wöllest die
hiebey gesandte küchenordnungen den pfarrern
demes ampts und eüiem jeden insonderheit eme zue-
stellen und unserntwegen bevelhen und uferlegen,
sich derselben gemeß zu verhalten. Und damit auch
unsere undertanen wissens haben, das solche kü-
chenordnung mit unserm vorwissen und bevelch
ußgangen, angestelt und fürgenomen worden, so ist
hierumben unser bevelch, du wöllest nit allein den
bevelch an die kirchendiencr, so der kirchenordnung
zum fördersten beygetruckt, sonder auch dißen un-
sern bevelch offentlich verkünden und fiirleßen
lassen und mit allem ernst und fleiß daran sein, das b
Druckerei weiter und starb 1591 (Josef Benzing, Die
Buchdrucker des 16. u. 17. Jahrhunderts im deut-
schen Sprachgebiet. Wiesbaden 1963, 340).
1 Das der KO vorgedruckte Mandat (Vorrede) an die
Pfarrer und Schuldiener vom 14. November (im
Druck falsch: September) 1577.
352
cles abendmals 24 zurüstet und inbrünstig machet zu
allerley guten werken, die Gott wolgefellig sein,
nemlich zu der danksagung christlicher bekantnuß
und anrüffung zur preissung göttliches namens, zur
hinlegung alles neids und haß gegen dem nechsten
und zu einer brüderlichen lieb gegen freunden und
feinden.
Zum letzten, so haben wir bericht getan von wir-
diger empfahung des abendmals, nemlich, das die-
selbig bestehe in der prüffung einer christlichen
[234] buß, rew und leid uber die sünde und waren
ojauben an unsern herrn Christum, also das die, so
noch lust und lieb an iren sünden haben und nit
ernstlich gesinnet sein, der sünden abgesagte femd
zu werden und in Gottes gebotten, sovil inen müg-
lich ist, zu wandeln. Auch die, so den worten des
nachtmals, ja dem lieiligen evangelio, welches
summa im heüigen abendmal begriffen ist, nicht
rechten glauben geben, sind nicht geschickt, das
nachtmal wirdiglich zu geniessen.
Demnach, so last uns hertzlich leid sem unsere
sünde, darvon abstehen und dieselbigen durch einen
rechten glauben auf das lamb Gottes, unsern herrn
Christum, legen, den glauben mit volgenden-guten
früchten und newem gehorsam gegen Gott bezeugen:
so werden wir am nachtmai des Herren uns nicht
den fluch und gericht, sondern Gottes segen und die
seligkeit essen und trinken. Das verleihe uns Gott
allen. Amen.
Gedruckt zu Nürmberg durch Katharinam
Gerlachin und Johanns vom Berg Erben 25.
a Namen fehlen in A wegen gemeinsamer Ausfertigung
für Öhringen.
b Fehlt versehentlich in A.
24 Hofmann: + zeucht [= bewegt].
26 Katharina, die Witwe von Johann vom Berg (j" 1563)
und Dietrich Gerlach (Gerlatz, j" 1575) führte die
b. Befehl an die Amtsdiener
bei Einführung der Kirchenordnung
vom 6. Oktober 1578
Anna etc. und Wolfgang etc. a
Lieber getrewer. Uß was notwendigkeiten und
erhöblichen ursachen wir bewegt worden, der graf-
schaft kirchenordnung widerumb besichtigen, er-
newern und verbessern zu laßen, das gibt unser
schreiben und bevelch, so wir deßwegen an alle und
jede unsere küchendiener getan 1, genuegsam zu er-
kennen und darbey, das wir in unserer christenlichen
religion der augspurgischen confession nichtz newes
gesuecht oder darem setzen laßen, allein, das wir die
verordnung und versehung getan, das mit meererm
fleiß der catechißmus bey der lieben jugent getriben,
auch dardurch die alten von den sechs hauptstucken
der christlichen lehr, gebrauch und nutzen derselben
ein bessern und meerern verstand bekomen und er-
langen mögen, dessen one zweifel fromme, christ-
liche und gotsfürchtige undertanen sich meer er-
frewen und ire kinder und gesind neben uncl mit sich
selbsten dartzue anzuweißen und antzuhalten bereit
sein werden, dann darob emiche beschwerd, verdruß
und widerwülen zu haben.
Demnach bevelhen wir dir hiemit, du wöllest die
hiebey gesandte küchenordnungen den pfarrern
demes ampts und eüiem jeden insonderheit eme zue-
stellen und unserntwegen bevelhen und uferlegen,
sich derselben gemeß zu verhalten. Und damit auch
unsere undertanen wissens haben, das solche kü-
chenordnung mit unserm vorwissen und bevelch
ußgangen, angestelt und fürgenomen worden, so ist
hierumben unser bevelch, du wöllest nit allein den
bevelch an die kirchendiencr, so der kirchenordnung
zum fördersten beygetruckt, sonder auch dißen un-
sern bevelch offentlich verkünden und fiirleßen
lassen und mit allem ernst und fleiß daran sein, das b
Druckerei weiter und starb 1591 (Josef Benzing, Die
Buchdrucker des 16. u. 17. Jahrhunderts im deut-
schen Sprachgebiet. Wiesbaden 1963, 340).
1 Das der KO vorgedruckte Mandat (Vorrede) an die
Pfarrer und Schuldiener vom 14. November (im
Druck falsch: September) 1577.
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