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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0395
26. Kapitels- und Yisitationsordmmg 1579
Geist rewlicli b16 geben, das wir mit großem haufen
deine evangelisten sein, trew und vest hleiben wider
den Teufel, welt und fleisch, damit dein name ge-
heiliget, dein reich gemehret, dein will volbracht
werde. Wollest auch dem laicligen grewel des babsts
und Machomets sampt andern rotten, so deinen
namen lestern, dein reich zerstören, deinen willen
widerstreben, endlich 017 ein ende machen. Solch
unser gebett, weil du es geheißen, gelert und getrö-
stet hast, wellestu genediglich erhören, wie wir glau-
ben und trawen, durch cleinen lieben sohn, unsern
herrn Jesum Christum, der mit dir und dem Heili-
gen Geist lebt und herrschet in ewigkeit. Amen.
Zuletzt singt man wider einen psalmen 17 und
beschließe der 18superintendens mit einer 18 collecten
und dem segen. Weren 19aber communicanten vor-
handen, also das 19 des Herrn abendmahl auszuteilen
sein wurde, solle daßelbig nach ausweysung der
kirchenordnung geschehen 20und verrichtet wer-
den 20.
Nach diesem allem solle der superintendens 21 den
angehenden, investirten pfarrherrn der kirchen-
gebreuch halben besonder zu red setzen, wie er es
mit allen und ieden actibus ecclesiasticis von eim
zum andern zu halten gedenke, und, da er sich in
eim oder mehrerem irren wurde, damit er den sachen
recht tue und niemand ergerlich seie, auch nicht
verlacht oder verspottet werde, ihme aus der kir-
chenorclnung underricht und anleitung geben.
Es solle auch ein ieder superintendens darab und
b KonsistorialO. 1579: reichlich.
c KonsistorialO. 1579: + steuren und.
d B und C: superintendens.
16 Reulich ist Nebenform zu reichlich und bedeutet
auch ,,in gütiger Weise“ (Grimm 8, 844f.). Ordina-
tionsformular WA 38, 430 ; Brand.O. 1565 u. a.: reich-
lich.
17 Ordinationsformular, Brand.O. 1565 u.a.: + steuren
und.
17 Brand.O. 1565: deutschen psalm, so es werktag ist.
18- 18 Brand.O. 1565: dechant mit drei.
19- 19 Brand.O. 1565: es aber an einem feiertage.
20 ,,und verrichtet werden“ fehlt Brand.O. 1565. Ge-
meint KO 1578 Kap. 7. In Brand.O. 1565 folgt Be-
stimmung, daß der weltliche Beamte den bestätig-
ten Pfarrer dem Pfarrvolk „commendirn“ soll.
daran sein, das in zehrung kein ubermaß gemacht,
noch der angehende minister wider die billichkeit
beschwert werde, seintemal es keine heidnische
kirchenwey noch gefreß, sonder ein nottwendiger
gottescüenst ist und bleiben solle, und der einge-
setzte kirchendiener des seinen in andere weg not-
turftig. Sollen derohalben die personen, denen die
sach zu verrichten befohlen, und andere, so darzu
erfordert sind, nicht einen gantzen tag schlemmen
und dempfen 22, sonder balt nach gehaltener mahl-
zeit mit guter vernunft aufstehen und sich wider
anheimwarts auf den weg machen. 23Was nun der
superintendens mitsampt dem neuen eingesetzten
kirchendiener, amptsdiener und ihren knechten ver-
zehren werden, das soll ermelter unser amptsdiener
bezahlen, und der superintendens ihme ein urkund
under seiner handschrift zustellen, solche in seiner
rechnung furzulegen haben. 23
Wan auch ein kirchendiener nach dem willen
Gottes mit tott abgehet, soll alßbald der nechst-
geseßene pfarrherr dem specialsuperintendcntcn 24
solches zu wißen machen, und der superintendentz d
verner unveiiengt gehn hoff 25und an das consisto-
rium generale, damit daselbst eher auf einen tugli-
chen successorn gedacht werden kente 25, berichten
und anzeigen, welclies tags er gestorben, und dar-
neben verordnung tun, das die verledigte pfarr oder
condition durch die collegen, so deren etliche vor-
handen, oder durch einen oder mehr benachbaurten
kirchendiener biß uf 26unsern vernern bescheit 26
notturftig versehen werden.
21 Brand.O. 1565: decbant.
22 = schlemmen (Schmeller 1, 511).
23-23 Brand.O. 1565: So dann das gotteshaus vermueg-
lich, soll die zehrung, wo nicht gar, doch zum tail
daselbst hergenomen, wie bisanhero an etlichen
orten auch gescheen ist.
24 Brand.O. 1565: superattendenten.
25- 25 Behlt Brand.O. 1565. Vgl. KonsistorialO. 1579
Tit. 3 (S. 392). Die Öhringer Kirchendiener hatten
die Aufsicht über die Stipendiaten und kannten da-
durch die in Frage kommenden Kandidaten. Da es
keine Spezialkonsistorien gab, findet sich die Be-
zeichnung „Generalkonsistorium“ nur selten.
26- 26 Brand.O. 1565: fernem beschaid der hohen obrig-
keit.
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Geist rewlicli b16 geben, das wir mit großem haufen
deine evangelisten sein, trew und vest hleiben wider
den Teufel, welt und fleisch, damit dein name ge-
heiliget, dein reich gemehret, dein will volbracht
werde. Wollest auch dem laicligen grewel des babsts
und Machomets sampt andern rotten, so deinen
namen lestern, dein reich zerstören, deinen willen
widerstreben, endlich 017 ein ende machen. Solch
unser gebett, weil du es geheißen, gelert und getrö-
stet hast, wellestu genediglich erhören, wie wir glau-
ben und trawen, durch cleinen lieben sohn, unsern
herrn Jesum Christum, der mit dir und dem Heili-
gen Geist lebt und herrschet in ewigkeit. Amen.
Zuletzt singt man wider einen psalmen 17 und
beschließe der 18superintendens mit einer 18 collecten
und dem segen. Weren 19aber communicanten vor-
handen, also das 19 des Herrn abendmahl auszuteilen
sein wurde, solle daßelbig nach ausweysung der
kirchenordnung geschehen 20und verrichtet wer-
den 20.
Nach diesem allem solle der superintendens 21 den
angehenden, investirten pfarrherrn der kirchen-
gebreuch halben besonder zu red setzen, wie er es
mit allen und ieden actibus ecclesiasticis von eim
zum andern zu halten gedenke, und, da er sich in
eim oder mehrerem irren wurde, damit er den sachen
recht tue und niemand ergerlich seie, auch nicht
verlacht oder verspottet werde, ihme aus der kir-
chenorclnung underricht und anleitung geben.
Es solle auch ein ieder superintendens darab und
b KonsistorialO. 1579: reichlich.
c KonsistorialO. 1579: + steuren und.
d B und C: superintendens.
16 Reulich ist Nebenform zu reichlich und bedeutet
auch ,,in gütiger Weise“ (Grimm 8, 844f.). Ordina-
tionsformular WA 38, 430 ; Brand.O. 1565 u. a.: reich-
lich.
17 Ordinationsformular, Brand.O. 1565 u.a.: + steuren
und.
17 Brand.O. 1565: deutschen psalm, so es werktag ist.
18- 18 Brand.O. 1565: dechant mit drei.
19- 19 Brand.O. 1565: es aber an einem feiertage.
20 ,,und verrichtet werden“ fehlt Brand.O. 1565. Ge-
meint KO 1578 Kap. 7. In Brand.O. 1565 folgt Be-
stimmung, daß der weltliche Beamte den bestätig-
ten Pfarrer dem Pfarrvolk „commendirn“ soll.
daran sein, das in zehrung kein ubermaß gemacht,
noch der angehende minister wider die billichkeit
beschwert werde, seintemal es keine heidnische
kirchenwey noch gefreß, sonder ein nottwendiger
gottescüenst ist und bleiben solle, und der einge-
setzte kirchendiener des seinen in andere weg not-
turftig. Sollen derohalben die personen, denen die
sach zu verrichten befohlen, und andere, so darzu
erfordert sind, nicht einen gantzen tag schlemmen
und dempfen 22, sonder balt nach gehaltener mahl-
zeit mit guter vernunft aufstehen und sich wider
anheimwarts auf den weg machen. 23Was nun der
superintendens mitsampt dem neuen eingesetzten
kirchendiener, amptsdiener und ihren knechten ver-
zehren werden, das soll ermelter unser amptsdiener
bezahlen, und der superintendens ihme ein urkund
under seiner handschrift zustellen, solche in seiner
rechnung furzulegen haben. 23
Wan auch ein kirchendiener nach dem willen
Gottes mit tott abgehet, soll alßbald der nechst-
geseßene pfarrherr dem specialsuperintendcntcn 24
solches zu wißen machen, und der superintendentz d
verner unveiiengt gehn hoff 25und an das consisto-
rium generale, damit daselbst eher auf einen tugli-
chen successorn gedacht werden kente 25, berichten
und anzeigen, welclies tags er gestorben, und dar-
neben verordnung tun, das die verledigte pfarr oder
condition durch die collegen, so deren etliche vor-
handen, oder durch einen oder mehr benachbaurten
kirchendiener biß uf 26unsern vernern bescheit 26
notturftig versehen werden.
21 Brand.O. 1565: decbant.
22 = schlemmen (Schmeller 1, 511).
23-23 Brand.O. 1565: So dann das gotteshaus vermueg-
lich, soll die zehrung, wo nicht gar, doch zum tail
daselbst hergenomen, wie bisanhero an etlichen
orten auch gescheen ist.
24 Brand.O. 1565: superattendenten.
25- 25 Behlt Brand.O. 1565. Vgl. KonsistorialO. 1579
Tit. 3 (S. 392). Die Öhringer Kirchendiener hatten
die Aufsicht über die Stipendiaten und kannten da-
durch die in Frage kommenden Kandidaten. Da es
keine Spezialkonsistorien gab, findet sich die Be-
zeichnung „Generalkonsistorium“ nur selten.
26- 26 Brand.O. 1565: fernem beschaid der hohen obrig-
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