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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0396
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26. Kapitels- und Visitationsordnung 1579

Und soll die praesentation- und commen-
dationschrift nachvolgenden inhalts sein
etc. 27

Wir etc. geben euch, dem wurdigen und wollge-
lärtten unserm pfarrherr und specialsuperintenden-
ten zue N. und lieben getrewen N.N., deßgleichen
auch dir, unserm vogt (oder) keller, schultheißen
etc. 28 und auch lieben getrewen N.N. hiemit zu ver-
nehmen, das wir uf beschehene ordenliche examina-
tion und ordination, so e deßwegen bey unserm con-
sistorio und kirchen zu Oringen beschehen, und auf-
gelegte gute eherliche abschied und zeugnusbrief
den auch ’wurdigen und gelärten N.N. zu unserm
pfarrherr gehn N. geordnet und in bestallung uf-
und angenohmen haben.

Wan sich aber gebuert, das er nunmehr nach aus-
weisung unserer graveschaft christenlicher kirchen-
ordnungen 29 den gemeinden und pfarrkindern, un-
sern undertanen praesentirt, furgestelt, auch mit
solcher pfarr von unsertwegen investirt, eingesetzt
und befohlen werde, so ist hierumben unser bevelch,
ihr, der superintendens, wöllent ihn und mit bey-
sein obbenants unsers vogts etc. mit ehisten ge-
dachten N. unsern undertanen in der fkirchen, wie
sich angeregter unserer f kirchenordnung und in-
struction nach geburt ujid ihr zu tun woll wißen,
praesentiren, furstellen, einsetzen, instalirn und be-
vehlen, ihnen fur unsern pfarrherr und ihren seel-

e Fehlt A.

f-r Fchlt B.
s C: seinen.

a-a C: an unser statt dem superintendenten in gemei-
ner capitelsversamblung. (Brand.O. 1565: dem
dechant in gemeiner capitelsversamblung als mem-
brum capituli.)

27 In Brand.O. 1565 stattdessen ein Kapitel: Von ein-
kommen und underhaltung der capitel mit irer ob-
gesetzten [?] ordnung. Die Präsentationsschrift war
entsprechend schon vorher in der Grafschaft üblich
gewesen (Nr. 11b).

28 Zu den Ämtern siehe S. 9—11.

29 Vorliegende Ordnung als Teil der drei gemeinsam
konzipierten Kirchenordnungen (KO, KapitelsO.,
KonsistorialO.) gemeint, vgl. S. 379 (Art. 1).

30 = schützen, fördern.

31 = jedermann. Ergänze: verhelfen.

32 Sigillum secretum oder commune, das kleinere Siegel
der Neuensteiner oder Waldenburger Kanzlei.

sorger zu halten uncl zu haben, zu erkennen und zu
eheren, und in gemein sich gegen ihme als unsern
geordneten kirchendiener christlich, erbar und un-
verweißlich zu erzeigen, wie sie solches ohne das
umb der eher Christi und unser als ihrer oberkeit
bevelch und gebott willen zu tun schuldig sind und
wir uns zu ihnen gnediglich verlaßen. Insonderheit
aber du, der vogt etc., [wöllest ihn] in allem seinem s
anligen getrewlichen handhaben 30, zu der billich-
keit verhelfen, unserntwegen mit ernst schützen, an
seinem bevohlenem ampt ungeirrt laßen und menig-
lich 31 gegen ihme und den seinen schiedlich und frid-
lich zu erweisen. Daran verricht ihr unsern gnedigen
willen und wollgefällige meinung gegen euch in
günstigen willen, mit dem wir euch ohne das woll
gewogen zu erkennen baben.

Geben zu N. under unserm zu ruck aufgetruck-
tem gemeinem cantzleysecret 32 uf etc.

Statuta, gesetz und regel der capitel, die
man in den synodis bald nach dem mittag-
essen offentlich verlesen solle etc. 1

1. Erstlich, ein ieglicher angehender minister soll
ain unsern cantzleien unsern räten oder denen, den
wir es bevehlen werden, an unser statt a mit hand-
gebenden trewen angloben und einen 2 gelerten ayd
schweren, 3seinen anbefohlenen und vertrauten

1 Aus Brand.O. 1565 (Sehling 11, 356). Überschrift
dort: Gesetz, regel und statuta der capitel. Die Zäh-
lung ist in beiden Ordnungen folgende:

Brand.O. 1565:

1 2 3 4 5 6 7 8 - 9 - 10 11 12 13 14 15 16 [17]
Hohenlohe:

1 - 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 - 16 17.

2 Statt „angloben und einen “ inBrand.O. 1565: ge-
puhrlichen gehorsam geloben, aber kain. Dies er-
scheint sinnentsprechender, da die „handgebende
Treue“ (stipulata manu, Gelöbnis durch Hand-
schlag) eine einfachere Verpflichtung darstellt als
der „gelehrte Eid“, der vorgesprochen, formuliert
ist (DRW 3, 1578). Aber unten auch: handglubt und
jurament.

3 Ab hier bis Ende des 1. Art. niclit aus Brand.O. 1565.
Dort Bestimmungen über Verpflichtung von De-
chant, Senioren und Kämmerer und daß jeder neue
Kirchendiener dem Kapitel das erste Jahr 1 % seines
Einkommens geben soll.

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