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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0433
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a. Visitationsinstruktion 1581

men, außrichten 7, verhandeln und ufschreiben, der-
selbigen auch durchauß gemeß erzeigen und an
ewerm getrewen vleis nichtzit erwinden lassen, wie
dan von articul zu articuln hernach volgt.

Und damit ir sattes wißens®, wie weit sich nach-
mals ewer superintendentz austeilung und bezirk
erstrecke und welche pfarr euch sonderlich bevolhen
sein sollen, so haben wir es hieher specificirn lassen:
nembhch hdie pfarr Newenstein, die pfarr Forchten-
berg, die pfarr Orendellsall, die pfarr Orenberg, die
pfarr Beutingenn, die pfarr Baumen Erlinbach, die
pfarr Michelbach und die pfarr Kirchensall h8.

Uf das auch menighch wißens, das solche visi-
tation außer unserm sonderbarem bevelch geschehe,
und solche mit mehrer autoritet und ansehen ver-
richt werden mög, so laßen wir euch hiebeneben
unsere offene patent und bevelchsbrief, mit unserm
gemeinen cantzleysecret 9 und eigner handschrift 1
verfertigt, zukomen, welche ihr an einem ieden ort,
da ir visitirn werden, den pfarrherrn, amptsdiener,
gerichtspersonen, schueldiener vorderst vorhalten
und furlesen sollen, uf das ein ieder wißens haben
mög, das solch nottwendig werk ausser unserm
ernsthchen bevelch angestelt, wir auch gentzlichen
bedacht, daruber solcher gestalt zu halten 10.

Wan nun ir also an einem ort die visitation furzu-
nehmen gesinnet, so wöllent solches unserm ampts-
diener, in deßen ampt ir also zu visitirn in willens,

B Zufügung 1597 in A: zu empfangen.

11-11 A: Nemblichen die pfarr Ingelfingen, die pfarr
Nidernhall, die pfarr Belsenberg, die pfarr Chris-
penhouen, die pfarr Hobach, die pfarr Dürren-
zümmern.

B: Nemlich die pfarr Waldenburg, die pfarr
Eschelbach, die pfarr Kupfferzell, die pfarr Eschen-
thaal, die pfarr Geilnkirchen, die pfarr Gnaden-
thaal [gestrichen!], die pfarr Untern Münckheim
und die pfarr Allttorff.

Änderung 1597 in A am Rande: Waldenburg,
Eschelbach, Kupffertzell, Eschenthaal, Gaylen-
kirchen, Under Münckheim, Alttorff.

Pfedelbach, Sindringen, Undermstainbach, Main-
hardt, Undernhaimbach.

Bartenstain, Phtzingen, Ettenhausen, Herrendier-
bach, Vorpachtzimmern, Franckhenaw, Wüden-
holtz, Gastenfelden.

1 ,,und eigner handschrift“ fehlt C.
k „etlich tag“ in C gestrichen.

1 C: Waldenburg.

m Streichung des Absatzes 1597 in A.

etlich tag k vor ewerer ankunft dieses unsers be-
velchs verstendigen und vermög der patenten be-
gern, das er sich selbsten, deßgleichen den pfarr-
herr, schuelmeister, heiligenpfleger 11 und gerichts-
leut desselben orts gebiete, sich uf den tag ewrer an-
kunft inheimisch zu behalten und bey der hand
finden zu lassen, damit ir solche uf die articul, dieser
unserer instruction einverleibt, befragen kenden.

Gleichergestalt wöllent ir auch ein solches unsere
gemeine rät 12 alhie zu Newenstein 1 berichten, wel-
che den bevelch haben werden, euch umb noch
mehrer ansehens wihen außer inen oder andern qua-
lificierten dienern ein person zu adiungieren und zu-
zuordnen m.

Damit wir auch eines ieden pfarrherrn, kirchen-
und schueldiener personen gelegenheit aigentlich 13
wissens haben uncl uns iederzeit darnach gerichten
mögen, so wöllent eines ieden 11 pfarrherrn und
schuelchener namen und zunamen, woher sie burtig,
were ihre ältern, wo sie studirt, wie lang sie im kir-
chenampt gewesen, außerthalb und in unserer grave-
schaft, ob sie in der ehe °und wievil sie kinder ha-
ben 0 und wie er sonsten in seinem ampt quahficiert,
erkundigen und auch an sein gehörig ort verzeich-
nen.

Verners wöllen wir, das ir einen ieden pfarrherr
ewerer anbevohlenen inspection von den haupt-
articul unserer christenlichen lehr, besonders aber

n Zufügung 1587 in A: newen angeenden.

Fehlt C.

8 Absatz verändert übernommen aus KapitelsO. 1579
Tit. 1 (S. 360). Zu den Pfarreien siehe dort. Nach An-
dreäs Bedenken § 6 sollte jedem Superintendenten
ein Verzeichnis der ihm unterstellten Pfarreien zuge-
stellt werden.

9 Sigillum secretum oder commune, das kleinere Sie-
gel der Kanzlei.

10 Entsprechend Andreäs Bedenken § 1. Nach Aädreä
sei keine Begleitung von Amtsdienern, die viel Un-
kosten verursache, nötig, sondern reiche ein Patent,
um den Superintendenten Autorität zu verleihen. In
Hohenlohe hatte man aber nicht genügend Ver-
trauen in die neuen Spezialsuperintendenten.

11 = Verwalter des Pleiligen, des Kirchenvermögens.

12 = gemeinsame Räte in der Neuensteiner Kanzlei bis
zur Teilung 1586, in Waldenburg in der gemeinsa-
men Kanzlei der Vormünder.

13 _ genaU; zutreffend.

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