b. Revers und Bestallung 1590
hadern und anderer unordnungen und laster ent-
halten, uf Pseinen schulmeister vleissigs ufsehens
haben, das derselbig derP jugent mit guten, un-
sträflichen exemplisL leben uncl wandel vorgeht 1',
dieselbige in guten sitten und kiinsten, sovil nach
gelegenheit ditz orts immer geschehen s mage, ^son-
derlich aber auch im catechismof embsigs vleiß
instituire und underweise,
er pfarrer u auch selbsten in der kirchen den cate-
chismum under * * * * v * * * * der lieben jugend alle son- und
feyertag 8, auch clie verordnete stunden in der fa-
sten 9, vleissig treiben, clie verordnete wbetstunde
und freitagspredigten w ordenlich halten und ohne
vorwissen oder x sonderbare, genugsame, ehehaften 11
und erheblichey verhinderungen keine underlassen,
das zeitlich außlaufen aus der kirchen zvor dem
gebet und segen 2 dem volk sovil muglich durch wol-
meinende erinnerungen und vermahnungen ab-
wehren, awan wir ine zue ordinationen, examinatio-
nen, visitationen und praesentationen oder andern
p~p Stadtpfarrer 1595 und Weikersheim ab 1596: die
iederzeit anwesende schulmeister ein vleißiges
aufsehen haben, darnit dieselben der.
Prediger 1595: die iederzeit anwesende prae-
ceptores und schulmeister beides in lateinischer
und teutscher schul ein vh a. h. und die bißhero
gebreuchige examina 7 zu rechter zeit anstellen,
auch mit allem ernst und vleiß darob sein, das ge-
melte praeceptores und schulmeister der ihnen
vertrauten.
^ Statt „unsträflichen exemplis“ ab 1595: un-
streflichem exempel im.
r Ab 1595: vorgehen.
s Stadtpfarrer und Prediger 1595: + kan und.
t_t Einfügung in A. Ab 1595: fürnemblich aber im
catechißmo.
u Prediger 1595: praediger.
v Statt „den catechismum under“ ab 1595: mit.
w-wPrediger 1595: wochenpraedigten. (So müßte es
auch beim Öhringer Stadtpfarrer heißen.) 10
x Statt „ohne vorwissen oder“ bei Prediger 1595:
besuchen, auch ohne.
y Fehlt A. z_z Einfügung in A.
a-a yorher ab 1595: + und fürkommen [= verhin-
dern]. - Stadtpfarrer und Prediger 1595: wann
wir ihne zur visitation oder andern dergleichen
sachen [Prediger: + auch zu unser iedes sonder-
barer hoffhaltungcn oder ambtern] erfordern oder
sonsten etwas zu bevehlen hetten. Weikersheim
ab 1596 (aber Lilienfein 1596 wie Stadtpfarrer!):
auch jedesmaln, wan wir ihne erfordern.
b Statt „unsern superattendenten“ bei Prediger
1595: unsere rät.
dergleichen sachen erforderten 12 oder ime bevhelen
wurden, jederzeit a gehorsamblichen sich einstellen,
demjenigen, was ime also durch uns oder unsern
superattendenten b auß unserm bevelch c bevholen,
wie auch unsern land-, polücey- und anclern ord-
nungen 13 sich gemes erzeigen und gelebenA
e Es soll auch sich unser pfarrer an seiner gemach-
ten competenz 14 und e denen ime eingeraumbten
fpfarrgutter und gefellen sbegnügen lassen, die-
selbigen s in beulichem und bestendigem wesen er-
halten, davon nichzit bverwarlosen, vervuisten,
mindern, verendern 11, versezen, vereussern noch
etwas davon zuentzihen gestatten, sonder bey cles-
selben rechten und gerechtigkeiten erhalten und
verbleiben lassen 1, auch f, da ime daran von andern
eintrag beschehen wolte, dasselbig jederzeit an un-
sere cantzley k mit notwendigen umbstenden bericht
gelangen lassen und darüber fernern bescheids ge-
wertig sein.
Weiter sol auch unser pfarrer 1 sambt allen den sei-
c Ab 1595: geheiß.
d „und geleben“ fehlt ab 1595.
e_e In A Änderung für: Item sich an. - Ab 1595: und
sonsten auch an seiner gemachten competenz und.
f_f Prediger 1595: praedicatmgefellen benügen la-
ßen und.
s-s Einfügung in A.
b_l1 Einfügung in A.
1 Fehlt ab 1595.
k Stadtpfarrer 1595: cantzleien. Prediger 1595: aller-
seits cantzleien.
1 Prediger 1595: praediger.
7 Die halbjährigen Examina der Schüler, siehe KO
1582, Nr. 32, § I 1, 9.
8 Die Frage, ob auch an Wochenfeiertagen mittags um
12 Uhr ein Katechismusgottesdienst stattfinden
solle, war umstritten. Noch 1588 (Nr. 39b) war statt-
dessen das gemeinsame Gebet angeordnet worden.
Es sollte jetzt offensichtlich wie am Sonntag an den
Katechismusgottesdienst anschließen.
0 Das Genei’alkatechismusexamen in der Fastenzeit
von Invokavit bis Palmarum (Nr. 37, Frage 5).
10 Das gemeinsame Grebet täglich um 12 Uhr (Nr. 39)
konnte in Öhringen nicht eingeführt werden; seit
alters gab es Montag, Mittwoch, Freitag dort
Wochengottesdienste.
11 = stichhaltig, gesetzmäßig.
12 Die Bestimmung aus dem Eid der Öhringer Kirchen-
diener kann für einen Dorfpfarrer nur bedingt über-
nommen werden; deswegen wurde sie ab 1596 ge-
strichen.
13 PolizeiO. 1588 (Nr. 43).
14 = verordnete Besoldung.
565
hadern und anderer unordnungen und laster ent-
halten, uf Pseinen schulmeister vleissigs ufsehens
haben, das derselbig derP jugent mit guten, un-
sträflichen exemplisL leben uncl wandel vorgeht 1',
dieselbige in guten sitten und kiinsten, sovil nach
gelegenheit ditz orts immer geschehen s mage, ^son-
derlich aber auch im catechismof embsigs vleiß
instituire und underweise,
er pfarrer u auch selbsten in der kirchen den cate-
chismum under * * * * v * * * * der lieben jugend alle son- und
feyertag 8, auch clie verordnete stunden in der fa-
sten 9, vleissig treiben, clie verordnete wbetstunde
und freitagspredigten w ordenlich halten und ohne
vorwissen oder x sonderbare, genugsame, ehehaften 11
und erheblichey verhinderungen keine underlassen,
das zeitlich außlaufen aus der kirchen zvor dem
gebet und segen 2 dem volk sovil muglich durch wol-
meinende erinnerungen und vermahnungen ab-
wehren, awan wir ine zue ordinationen, examinatio-
nen, visitationen und praesentationen oder andern
p~p Stadtpfarrer 1595 und Weikersheim ab 1596: die
iederzeit anwesende schulmeister ein vleißiges
aufsehen haben, darnit dieselben der.
Prediger 1595: die iederzeit anwesende prae-
ceptores und schulmeister beides in lateinischer
und teutscher schul ein vh a. h. und die bißhero
gebreuchige examina 7 zu rechter zeit anstellen,
auch mit allem ernst und vleiß darob sein, das ge-
melte praeceptores und schulmeister der ihnen
vertrauten.
^ Statt „unsträflichen exemplis“ ab 1595: un-
streflichem exempel im.
r Ab 1595: vorgehen.
s Stadtpfarrer und Prediger 1595: + kan und.
t_t Einfügung in A. Ab 1595: fürnemblich aber im
catechißmo.
u Prediger 1595: praediger.
v Statt „den catechismum under“ ab 1595: mit.
w-wPrediger 1595: wochenpraedigten. (So müßte es
auch beim Öhringer Stadtpfarrer heißen.) 10
x Statt „ohne vorwissen oder“ bei Prediger 1595:
besuchen, auch ohne.
y Fehlt A. z_z Einfügung in A.
a-a yorher ab 1595: + und fürkommen [= verhin-
dern]. - Stadtpfarrer und Prediger 1595: wann
wir ihne zur visitation oder andern dergleichen
sachen [Prediger: + auch zu unser iedes sonder-
barer hoffhaltungcn oder ambtern] erfordern oder
sonsten etwas zu bevehlen hetten. Weikersheim
ab 1596 (aber Lilienfein 1596 wie Stadtpfarrer!):
auch jedesmaln, wan wir ihne erfordern.
b Statt „unsern superattendenten“ bei Prediger
1595: unsere rät.
dergleichen sachen erforderten 12 oder ime bevhelen
wurden, jederzeit a gehorsamblichen sich einstellen,
demjenigen, was ime also durch uns oder unsern
superattendenten b auß unserm bevelch c bevholen,
wie auch unsern land-, polücey- und anclern ord-
nungen 13 sich gemes erzeigen und gelebenA
e Es soll auch sich unser pfarrer an seiner gemach-
ten competenz 14 und e denen ime eingeraumbten
fpfarrgutter und gefellen sbegnügen lassen, die-
selbigen s in beulichem und bestendigem wesen er-
halten, davon nichzit bverwarlosen, vervuisten,
mindern, verendern 11, versezen, vereussern noch
etwas davon zuentzihen gestatten, sonder bey cles-
selben rechten und gerechtigkeiten erhalten und
verbleiben lassen 1, auch f, da ime daran von andern
eintrag beschehen wolte, dasselbig jederzeit an un-
sere cantzley k mit notwendigen umbstenden bericht
gelangen lassen und darüber fernern bescheids ge-
wertig sein.
Weiter sol auch unser pfarrer 1 sambt allen den sei-
c Ab 1595: geheiß.
d „und geleben“ fehlt ab 1595.
e_e In A Änderung für: Item sich an. - Ab 1595: und
sonsten auch an seiner gemachten competenz und.
f_f Prediger 1595: praedicatmgefellen benügen la-
ßen und.
s-s Einfügung in A.
b_l1 Einfügung in A.
1 Fehlt ab 1595.
k Stadtpfarrer 1595: cantzleien. Prediger 1595: aller-
seits cantzleien.
1 Prediger 1595: praediger.
7 Die halbjährigen Examina der Schüler, siehe KO
1582, Nr. 32, § I 1, 9.
8 Die Frage, ob auch an Wochenfeiertagen mittags um
12 Uhr ein Katechismusgottesdienst stattfinden
solle, war umstritten. Noch 1588 (Nr. 39b) war statt-
dessen das gemeinsame Gebet angeordnet worden.
Es sollte jetzt offensichtlich wie am Sonntag an den
Katechismusgottesdienst anschließen.
0 Das Genei’alkatechismusexamen in der Fastenzeit
von Invokavit bis Palmarum (Nr. 37, Frage 5).
10 Das gemeinsame Grebet täglich um 12 Uhr (Nr. 39)
konnte in Öhringen nicht eingeführt werden; seit
alters gab es Montag, Mittwoch, Freitag dort
Wochengottesdienste.
11 = stichhaltig, gesetzmäßig.
12 Die Bestimmung aus dem Eid der Öhringer Kirchen-
diener kann für einen Dorfpfarrer nur bedingt über-
nommen werden; deswegen wurde sie ab 1596 ge-
strichen.
13 PolizeiO. 1588 (Nr. 43).
14 = verordnete Besoldung.
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