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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0592
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43. Polizei- und Rügordnung 1588

22. 2. 1608, mit Unterschrift.) 60b: Yota, daß der Schultheiß in Hollenbach einen Extrakt aus seiner Ordnung
machen und regelmäßig die ganze Ordnung lesen soll. 61 leer.

Anderungen mit Namen späterer Grafen bei der Huldigung der Untertanen: Geörg Friderich [1610-1645,
Weikersheim], Johann Friderichen [1677-1702, Öhringen] und Carl Ludtwig [1708-1756, Weikersheim]. In
Rugordnung nur: Geörg Fridtich. Auf Umschlag verschiedene, nur teilweise lesbare Aufsclxriften: Hohebacher
ger[icht...], land-, pollicey- und ruggerichtsordnung anno 1588/ Georg Funcker [?], keler./ Land-, pollicey-, und
ruggerichtsordnung, ao. 1646 [?] renovirt.

B: Abschrift (17. Jahrh.) mit Datum 25. 9. 1588. PA 115, 1, 6. Pergamenteinband mit abgerissenen Yer-
schlußbändern. Umschlagtitel: Policey-, ehe- und rugordnung. 76 Bl. Yorsatz. Titel: Policey-, ehe-, pupillen- und
vormundschafts-, auch ruegordnungen der herrschaft Yhickersheimb. Rücks. leer. 69 gez. Bl. Pohzei- und RügO.,
Bl. 71b und 72a (ab Beginn) Register, 72b-75a: Verzeichnus der straffen in der policey- ehe-, pupillen- und vor-
mundschafts-, auch rugordnung, so der wolgeborne herr, herr Wolffgang, grave von Hohenlohe etc. und herr zu
Langenburg, unser gnädiger herr, einem rat und gericht zu Weickersheim biß uf wider-, uf- und abkünden auß
gnaden [Lücke, etwa: bewilligt hat], welche sie zu gemeiner statt nutzen und einkommen, auch erbawung der
statturn, maurn und anders gebrauchen sollen. Es finden sich Änderungen in kleiner, heller Schrift, die z. T. A
entsprechende Berichtigungen darstellen, sonst aber hier nicht berücksichtigt werden konnten. Öfters ist die
Wendung ,,uns halb und der gemeind halb“ bei den Strafen gestrichen. Rote Striche kennzeichnen eine Auswahl
unter Graf Heimich Friedrich (ab 1650 Langenburg). In den §§ 1—15 sind § 3, 6—8, 11, 12, 15 nicht gekennzeichnet
und findet sich nur eine kleine Änderung.

C: Abschrift für das Amt Langenburg mit Datmn 22. 2. 1592. Am Ende des bei der Amtsö. 1587 (Nr. 36)
beschriebenen Sammelbandes BH B 5. 77 ]/> ungez. Bl., davon Bl. la Titel: Rüegordnung, Rücks. und Bl. 2 leer.
Ohne Register.

D: Land-, pollicey- und rüggerichtsordnung anno 1588. Decopiert anno 1679. In: Verordnungen und jura
zwischen hoher gnädigster Herrschaft und Untertanen... 1500-1609 [in Wirklichkeit 1528-1758], Bd. 1, Nr. 5
(StA Ludw. B 143). Verbunden: Bl. 1 Titel; Bl. 2-8 Vorrede, § 1.2; Bl. 34-38 § 2 Ende, § 4 Anfang; Bl. 39-62 § 8
Ende bis § 18 Anfang; Bl. 9-33 § 18 Ende bis Rügzettel (bis Punkt 8). Ende fehlt. Für den kritischen Apparat
nicht berücksichtigt.

Auszugsweiser Abdruck bei Mciysr in WF 7 und 8, besonders die §§ 3, 2, 7, 10-14. Der Abdruck folgt B.

Inhaltsübersicht siehe Register S. 594.

[Vorrede]

Wir Wolffgang, graff von Hohenloe nnd herr zn
Langenburgk * 1 etc., entbieten allen und jeden nn-
sern kellern, vögten 2, schulthaisen, burgermaistern,
haimburgen, gerichten, undertanen und verwanten 3
unsern gruß zuvor und geben euch hiemit zu ver-
nemen:

Wiewoll weyland 4die wollgeborne unsere freund-
liche, liebe voreltern, wollseliger christlicher ge-
dechtnus, euch allerliand pollicey- und rugordnun-

a a B: der ganzen. 0: dero.

1 Beginn bei Castell: Wir Wolfgang [richtig: Heinrich],
graf und herr zu Castell.

2 ,,kellern, vögten“ fehlt Castell.

3 Zu den Personenkreisen siehe S. 9-11. - Heim-

bürge als Vorsteher von Bauernschaften (R.Schrö-

der, Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte.

1922, 457, 658, 661) ist keine genuin hohenlohische

Amtsb ezeichnung.

gen 4 zuestellen laßen, welch.ermaßen es Sein Lieb in
adero ganzen a graffscliaft gehalten haben wölten, so
befinden wir doch die zeit hero wir euch durch erb-
fall 5und gehaltener bruderlicher erbainigung 5 an
uns gebracht auß unserer amptleut, auch gutlierzi-
ger undertanen vilfeltigen klagen, haben es auch
selbst erfahren und gesehen, das bemelter ordnun-
gen 6 nicht allain in dem wenigst nicht nachgesezt
und gelebt, sonder auch alle boßheit, unzucht 7, un-
gehorsam, untreu und andere gemaine grobe laster
bey mans- und weibspersonen, jung und alt, der-

4- 4 Graf Ludwig Casimirs Pohzeiö. von 1558 und die
Ruggerichtsö. von 1563. - Casteh: der wohlgebohrn
Michael, graf zu Weitheim, der letzte dieses nahmens
und stammes, unser freundlicher lieber vetter, wohl-
seehger gedächtnus, euch ein ordnung.

5- 5 Erbteilung 1586. - Fehlt Castell.

6 Statt „bemelter ordnung“ in Castell: bemelte unsers
vettern see[ligs] ordnung.

7 = Zuchtlosigkeit.

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