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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Franz, Gunther [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0643
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a. Befehl an den Pfarrer von Langenburg 1592

Luthers singen wolle, müßte man folgende Lieder abschaffen, die in Langenburg und anderstwo
seit langem im Gebrauch seien: Durch Adams fall (Laz. Spengler, EKG 243), Es ist das heil (R.Spe-
ratus, EKG 242), Mein seel erhebt (den Herren meyn, Symph. Pollio) 8, Herr Christ der einig (Elis.
Kreuziger, EKG 46), Wo Gott der Herr (J.Jonas, EKG 193), Der Herr ist mein getreuer (Hirt,
Wolfg. Meuslin?, EKG 178), Nun welche hie (ihr hoffnung gar, Matth. Greiter) 9, Nun laßt uns den
(Leib begraben, M. Weiße, EKG 174). Diese Lieder sind alle im württembergischen Gesangbuch von
1583 10 enthalten und in die GesangsO. 1596 (Nr. 54) aufgenommen worden.

Mit der 1592 eingeführten GesangsO. von 1589 erklärte sich Mögner einverstanden, weil die
Psalmen von Ambrosius Lobwasser in Langenburg auch schon gesungen würden 11. Die GesangsO.
1589 hat also schon Lobwasserpsalmen enthalten.

Druckvorlagen

a. Befehl an den Pfarrer von Langenburg.

Reinkonzept des Befehls an den Langenburger Pfarrer Yeit Mögner. Lang LXXI 29, 14 Doppelbl., auf letzter
Seite nur Vermerk: Pfarrherrn zu Langenburg werden die täghchen gehetts formulae uberschickt, item gesangs-
ordnung, item was sontags und freitags nach der predigt der gemein furzutragen. Sub 1° Junii anno etc. [15]92.

b. Befehl an die Dorfpfarrer im Amt Langenburg.

Reinkonzept des Befehls an die Dorfpfarrer. Lang. LXXI 29, 14. 1 Bl. Auf S. 2 unter Text und Adressaten
Vermerk: An die pfarrherr ampts Langenburg - Wegen des täglichen gehets und was sontags und freitags nach
der predigt der gemein furzutragen. Sub 1° Junii anno etc. [15]92.

a. Befehl zur Einführung
kirchlicher Ordnungen an den Pfarrer
von Langenburg vom 1. Juni 1592

Insonders lieber herr pfarherr, gutter freund. Ob-
woll der wolgeborne herr, herr Wolffgang, grave von
Hohenloe etc. und herr zu Langenburg, unser gnedi-
ger herr, gnedig vorhabens und entschlossen gewe-
sen, alle des ambts Langenburg anwesende kirchen-
diner ehister tagen zu sich anhero gnedig zu be-
schreiben und ihnen das tägliche gebett selbsten
aigener person neben anderm zuzustellen und zu
commendiren, so sind jedoch Ihren Gnaden andere
wichtige geschäft fürgefallen, das sy soliches zu
disemmal einstellen müssen; und derentwegen uns
g[nedig] anbevohlen, das wir euch und andern
kirchendhinern die formulam angeregtes täglichen

8 Wackernagel 3, Nr. 561. Das Magnifikat deutsch.

9 Wackernagel 3, Nr. 123. Ps. 125 Qui confidunt in
Domino, deutsch.

10 Würtemhergisches Kirchen-Gesangbuch, Tübingen
1583; Folio-Ausgabe gleichen Inhalts: Groß Kir-
chen-Gesang-Buch. Tübingen 1595. Siehe Nr. 54,
S. 644.

11 ,,Die gmeine ordnung der kyrchengseng laß ich plei-
hen, weil wir hie Lobwassers psalmen auch üben und

gebettes, wie auch den inhalt der auskiindung der-
jenigen personen, so sich in das bapsttum verheura-
ten, und dann uf was weiß in den allhieigen kirchen
für den auch wolgebornen Dero Gnaden f[reund-
lichen], lieben sohn, unsern auch gnedigen herrn,
grave Georg Friderichen, gebetten wurd, zu-
schicken sollen etc.

Wann wir dann solichem gnedigen bevelch under-
tenig zu gehorsamen schuldig, also tun wir euch
oberzehletes alles hiemit freundlichen zufertigen;
und dieweil denn andern herrn kirchendinern, uf
kunftigen monttag 1 mit dem täglichen gebett ainen
anfang zu machen und die pfarkinder zu fleißiger
besuchung desselben zu vermahnen, zugeschriben
worden, so werdet ihr euch darnach ebenmeßig zu
gerichten haben.

Sonsten hat auch mehr wolgedachter unser gnedi-

auf die 3 hohe fest, Weyhenachten, Ostern, Pfingsten
die alten gemeine christliche gsenglin: Ein kindelein
etc. [EKG 18], Christ ist erstanden etc. [EKG 75],
Nun hitten wir etc. [EKG 99] auf die cantzel gehö-
ren, laut der kyrchenord[nung 1578] fo. 4 [S. 263],
so wöllen wir, laut des letzten paragraphi hei den
gsengen j ederzeit singen, was zur sach dienstlich und
verantwortlich [S. 265 f.].“

1 5. Juni 1592.

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40 Sehling, Bd. XV, Württemberg I
 
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