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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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I. Das Geschäftsjahr 2002
DOI Kapitel:
Jahresfeier am 8. Juni 2002
DOI Kapitel:
Bericht des Präsidenten
DOI Artikel:
Leiderer, Paul: Kolloide - Zwergenhafte Bausteine für die Nanowelt
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0026
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8. Juni 2002

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Ergebnisse erzielt haben und dafür auch große internationale Anerkennung erhalten
haben.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe jetzt das große Vergnügen,
zwei Wissenschaftspreise an junge Wissenschaftler zu verleihen. Dass Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses eine originäre Aufgabe der Akademie ist, das wurde
bereits durch die Bemerkungen des Herrn Ministers zu dem Wissenschaftler-Nach-
wuchsprogramm WIN deutlich. Dieses Programm wird vom Sekretär der Mathe-
matisch-naturwissenschaftlichen Klasse, Herrn Professor Dr. Jäger, betreut und vor-
angetrieben.
PAUL LEIDERER HÄLT DEN VORTRAG:
„KOLLOIDE - ZWERGENHAFTE BAUSTEINE FÜR DIE NANOWELT"
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren!
Dieser Vortrag beschäftigt sich mit einem Thema aus den Nanowissenschaften, die
die Basis der Nanotechnologie darstellen. „Nanotechnologie“ ist ein Schlagwort, das
heutzutage in aller Munde ist, und gilt als eine - wenn nicht die — Schlüsseltechno-
logie des 21. Jahrhunderts. In jedem Monat gibt es international mehrere Konferen-
zen, die der Nano-Thematik gewidmet sind. Der Grund für dieses hohe Interesse
liegt in den bahnbrechenden Innovationen, die man von dieser Technologie erwarten
kann. Dies schlägt sich auch in umfangreichen Förderungen für die Nanotechno-
logie nieder: allein in diesem Jahr werden in den USA und Japan je ca. 500 Millio-
nen Dollar hierfür ausgegeben, die EU ist nicht ganz so stark, aber immerhin mit
300 Millionen Euro mit dabei.
Was sind nun diese Innovationen, auf die man bei den Nanowissenschaften
setzt? - Hier muss ich um Nachsicht bitten. Ich wollte weniger über spektakuläre
Visionen sprechen, die zum Teil noch in weiter Ferne liegen. Vielmehr möchte ich
an einigen ganz konkreten Beispielen zeigen, wie man sich der Thematik „Nano-
wissenschaften“ und den damit verknüpften Gebilden — den Nanostrukturen —
nähern kann. Der Name kommt übrigens von der Längenskala dieser zwergenhaften
Strukturen, die im Nanometerbereich liegt. (Ein Nanometer ist der einmilliardste
Teil (IO-9) eines Meters und dem griechischen Wort für Zwerg (nanos) entlehnt).
Wir werden sehen, wie in der Nanowelt Kräfte ins Spiel kommen, über die man als
interessierter Laie zwar schon gehört haben mag, die aber in unserer gewohnten
makroskopischen Welt zumeist nur eine untergeordnete Rolle spielen. Außerdem
möchte ich Ihnen an einem kleinen Beispiel zeigen, dass es für den Fortschritt
abträglich ist, wenn man den Blick zu sehr von Anfang an auf die Anwendung rich-
tet und die Untersuchung der Grundlagen dabei zurückstellt. Die Wissenschaftler
werden ja oft von den verschiedensten Seiten, insbesondere der Politik, gedrängt,
mehr anwendungsorientierte Forschung zu betreiben. Es darf darüber aber die
Grundlagenforschung nicht zu kurz kommen, denn sie ist letzten Endes die Basis
für die Technologie — das gilt auch, und in besonderem Maße, für die Nanotechno-
logie.
 
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