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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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I. Das Geschäftsjahr 2002
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Öffentliche Veranstaltungen
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Vorlesungsreihe "Nur Clash? Anmerkungen der Wissenschaft zur Begegnung von Kulturen"
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Gehrke, Hans-Joachim: Der Ost-West-Gegensatz als europäische Erinnerungsfigur
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Reinhard, Wolfgang: Kolonialismus als Kulturkampf?
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0095
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Öffentliche Veranstaltungen

VORLESUNGSREIHE
„Nur Clash? Anmerkungen der Wissenschaft
zur Begegnung von Kulturen “
Im Sommersemester 2002 veranstaltete die Heidelberger Akademie der Wissen-
schaften erstmalig eine öffentliche Vorlesungsreihe. Der Titel „Nur Clash? Anmer-
kungen der Wissenschaft zur Begegnung von Kulturen“ verweist aut die Formel vom
“clash of civilizations”, dem für das 21. Jahrhundert prognostizierten Zusammenstoß der
Kulturen, mit welcher der amerikanische Pohtikwissenschaftler Samuel Huntington
vor zehn Jahren Furore machte und die nach dem 11. September von neuem die
Debatten beherrschte. Ohne die aktuellen Herausforderungen nach den Terroran-
schlägen aus dem Blick zu verlieren, versuchte die Vorlesungsreihe, sich aus der Fixie-
rung auf die Gegenwart zu lösen und die grundlegenden Probleme einer Welt zu
identifizieren, in der sich die unterschiedlichen Kulturen immer näher rücken.
Die Vorlesungsreihe umfasste folgende Vorträge, die in ihrem vollen Umfang in
einem Schriftenband der Akademie veröffentlicht werden:

17. Mai 2002
hans-joachim GEHRKE: „Der Ost-West-Gegensatz als europäische Erinnerungs-
figur“
Vorstellungen von Differenz, ja Diskrepanz von Ost und West, Orient und Okzident
sind heute in der europäisch-westlichen Tradition tief verankert. Mit dem Blick auf
das Wechselverhältnis zwischen kulturell geprägten Wahrnehmungen und politischen
Konstellationen zeichnet der Vortrag die Ausprägung dieser Gegensatzfigur nach, von
ihrer Entstehung im Kontext der Perserkriege mit der Antithese Griechen versus
Barbaren über ihre Instrumentalisierung in den Türkenkriegen seit der Eroberung
von Konstantinopel bis hin zum Ost-West-Konflikt der Nachkriegszeit und dem
gegenwärtigen Spannungsverhältnis zwischen dem „Westen“ und dem islamischen
Fundamentalismus.
14. Juni 2002
WOLFGANG REINHARD: „Kolonialismus als Kulturkampf?“
Sechshundert Jahre europäischer Kolonialismus sollten eigentlich Musterbeispiele für
zusammenstoßende Kulturen abgeben und möglicherweise auch die Gründe für die
Kulturkonflikte der Gegenwart geschaffen haben. Sieht man jedoch genauer zu, ent-
deckt man recht verschiedene Formeln von Kulturkontakt. Künftige Kulturkämpfe
erscheinen in diesem Licht weniger unvermeidlich.
 
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