Hans Schaefer | 145
Nach den überragenden elektrophysiologischen Experimenten, die sich noch
mit den Fragen nach den ursächlichen Mechanismen von Krankheiten befaßten, ist
es sicherlich Hans Schaefers zweite große Lebensleistung, sich mit den Fragen nach
der Prävention von Krankheiten befaßt und hier ganz wesentliche Beiträge geliefert
zu haben. Er hat im Zuge dieses Fragens eine neue Theorie der Medizin entwickelt,
die er „Soziophysiologie“ oder „Soziopsychosomatik“ nannte, und die dazu beitra-
gen sollte, die zunehmende Spezialisierung in der Medizin und den Zerfall in eine
somatische und eine psychische Richtung zu überwinden, denn er war der Mei-
nung, die westliche Medizin habe die seelischen und sozialen Einflüsse auf den Kör-
per bei der Entstehung von Krankheiten zu wenig beachtet.
Die über 1000 Publikationen von Hans Schaefer verteilen sich zu etwa glei-
chen Teilen auf die Gebiete der Physiologie und der Sozialmedizin und Gesund-
heitswissenschaften. Er war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
der New York Academy of Sciences, der Leopoldinischen Akademie der Naturfor-
scher Halle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin (1962—1974),
Präsident der Deutschen Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft (1977—1984).
Für seine Arbeiten in der Physiologie, der Sozialmedizin und im Gesundheitswesen
wurde er vielfach geehrt und ausgezeichnet; genannt seien nur der Adolf-Fick-Preis
für Physiologie, die Albert-Schweitzer-Medaille, das Große Bundesverdienstkreuz
und die Paracelsus-Medaille.
Bis wenige Tage vor seinem Tod war Hans Schaefer aktiv und hat engagiert zu
den Fragen des Gesundheitswesens Stellung bezogen. Für die vielen bleibenden
Impulse, die er uns als Autorität in der deutschen Medizin gegeben hat, gedenken
wir seiner in Dankbarkeit.
HORST SELLER
Nach den überragenden elektrophysiologischen Experimenten, die sich noch
mit den Fragen nach den ursächlichen Mechanismen von Krankheiten befaßten, ist
es sicherlich Hans Schaefers zweite große Lebensleistung, sich mit den Fragen nach
der Prävention von Krankheiten befaßt und hier ganz wesentliche Beiträge geliefert
zu haben. Er hat im Zuge dieses Fragens eine neue Theorie der Medizin entwickelt,
die er „Soziophysiologie“ oder „Soziopsychosomatik“ nannte, und die dazu beitra-
gen sollte, die zunehmende Spezialisierung in der Medizin und den Zerfall in eine
somatische und eine psychische Richtung zu überwinden, denn er war der Mei-
nung, die westliche Medizin habe die seelischen und sozialen Einflüsse auf den Kör-
per bei der Entstehung von Krankheiten zu wenig beachtet.
Die über 1000 Publikationen von Hans Schaefer verteilen sich zu etwa glei-
chen Teilen auf die Gebiete der Physiologie und der Sozialmedizin und Gesund-
heitswissenschaften. Er war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
der New York Academy of Sciences, der Leopoldinischen Akademie der Naturfor-
scher Halle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin (1962—1974),
Präsident der Deutschen Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft (1977—1984).
Für seine Arbeiten in der Physiologie, der Sozialmedizin und im Gesundheitswesen
wurde er vielfach geehrt und ausgezeichnet; genannt seien nur der Adolf-Fick-Preis
für Physiologie, die Albert-Schweitzer-Medaille, das Große Bundesverdienstkreuz
und die Paracelsus-Medaille.
Bis wenige Tage vor seinem Tod war Hans Schaefer aktiv und hat engagiert zu
den Fragen des Gesundheitswesens Stellung bezogen. Für die vielen bleibenden
Impulse, die er uns als Autorität in der deutschen Medizin gegeben hat, gedenken
wir seiner in Dankbarkeit.
HORST SELLER