188 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Forschungsstellenleiter: Prof. Dr. Augusto Mangini.
Mitglieder der Kommission Archäometrie/Radiometrie (konstituiert am 4. April 2002):
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Egon Althaus (Vorsitzender), Harald
Hauptmann, Achim Richter, Hans Weidenmüller; Prof. Dr. Andre Berger, Louvain-
la-Neuve, Prof. Dr. Jean-Claude Duplessy, Gif-sur-Yvette, Prof. Dr. Jens Lüning,
Frankfurt, Prof. Dr. Peter Schlosser, Palisades, Prof. Dr. Jörn Thiede, Kiel, Prof.
Dr. Hans-Peter Uerpmann, Tübingen. Die Zusammensetzung der Kommission bis
3. April 2002 kann dem Jahrbuch 2001 entnommen werden.
Mitarbeiter: Marcus Christi, Rene Eichstädter, Rainer Fletterer, Marlene Gillmann,
Steffen Holzkämper, Dirk Hoffmann (bis September 2002), Dr. Bernd Kromer,
Nicolas Latuske, Thierry Marbach, Sibylle Reuter, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau,
Denis Scholz, Karin Thomas, Pablo Verdes, Elke Wiedner.
Radiokohlenstoff-Labor
Ausbau der Jahrringchronologien im Spätglazial
Im Berichtsjahr konnten wir die absolut datierte Kiefernchronologie bis 12.440 BP
(Kaiendeijahre vor AD1950) ausbauen. Die Erweiterung war möglich durch eine
dendrochronologische Synchronisierung mehrerer Teilserien aus dem Braunkohle-
tagebau Cottbus mit den ältesten Stämmen von der Donau. Damit überdeckt die
Chronologie jetzt schon 850 Jahre der Jüngeren Dryas (Jüngere Tundrenzeit), die
nach der Varvenzählung von europäischen Seesedimenten ca. 1150 Jahre angedauert
hat.
Wir sind jetzt auch zuversichtlich, dass wir die verbleibende Lücke zu Beginn
der Jüngeren Dryas bald werden schließen können. Zwar scheint, bedingt durch die
geringe Wasserführung der Flüsse nach dem drastischen Temperatursturz in den
ersten Jahrhunderten der Jüngeren Dryas, die Deposition von Bäumen in den Fluss-
sedimenten ausgeblieben zu sein, doch haben wir in einer Serie von Kiefern aus
einer Tunnelbaustelle am Uetliberg (Gänziloo, Zürich) vier Stämme mit 14C-Altern
im Zeitbereich der frühen Jüngeren Dryas (10.500—10.700 14C BP) gefunden, die
wir jetzt hochaufgelöst vermessen.
Im Spätglazial hat sich die Belegung der noch schwimmenden drei Teilchro-
nologien durch neue Funde im Braunkohletagebau Reichwalde und aus einer Kies-
grube im Günztal (Breitenthal) erfreulich erweitert, und wir haben jetzt eine gute
Uberdeckung in den 14C Serien vom frühen Bölling bis ms späte Allerod (12.100 bis
10.950 14C BP).
Von unseren Schweizer Kollegen in Zürich (Prof. K.F. Kaiser, M. Schaub) haben
wir 66 Proben von spätglazialen Stammscheiben aus Landikon, Dietikon und dem
schon erwähnten Gänziloo vordatiert. Auf der Basis dieser Datierungen wird jetzt
eine unabhängige Spätglazialchronologie aufgebaut. Da die dendrochonologische
Synchronisierung von Spätglazialkiefern wegen der Ringausfälle und, im Vergleich
zum Holozän, geringen Belegung schwierig ist, kann die Existenz zweier unabhängi-
ger Spätglazialchronologien in Mitteleuropa nicht hoch genug bewertet werden.
Forschungsstellenleiter: Prof. Dr. Augusto Mangini.
Mitglieder der Kommission Archäometrie/Radiometrie (konstituiert am 4. April 2002):
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Egon Althaus (Vorsitzender), Harald
Hauptmann, Achim Richter, Hans Weidenmüller; Prof. Dr. Andre Berger, Louvain-
la-Neuve, Prof. Dr. Jean-Claude Duplessy, Gif-sur-Yvette, Prof. Dr. Jens Lüning,
Frankfurt, Prof. Dr. Peter Schlosser, Palisades, Prof. Dr. Jörn Thiede, Kiel, Prof.
Dr. Hans-Peter Uerpmann, Tübingen. Die Zusammensetzung der Kommission bis
3. April 2002 kann dem Jahrbuch 2001 entnommen werden.
Mitarbeiter: Marcus Christi, Rene Eichstädter, Rainer Fletterer, Marlene Gillmann,
Steffen Holzkämper, Dirk Hoffmann (bis September 2002), Dr. Bernd Kromer,
Nicolas Latuske, Thierry Marbach, Sibylle Reuter, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau,
Denis Scholz, Karin Thomas, Pablo Verdes, Elke Wiedner.
Radiokohlenstoff-Labor
Ausbau der Jahrringchronologien im Spätglazial
Im Berichtsjahr konnten wir die absolut datierte Kiefernchronologie bis 12.440 BP
(Kaiendeijahre vor AD1950) ausbauen. Die Erweiterung war möglich durch eine
dendrochronologische Synchronisierung mehrerer Teilserien aus dem Braunkohle-
tagebau Cottbus mit den ältesten Stämmen von der Donau. Damit überdeckt die
Chronologie jetzt schon 850 Jahre der Jüngeren Dryas (Jüngere Tundrenzeit), die
nach der Varvenzählung von europäischen Seesedimenten ca. 1150 Jahre angedauert
hat.
Wir sind jetzt auch zuversichtlich, dass wir die verbleibende Lücke zu Beginn
der Jüngeren Dryas bald werden schließen können. Zwar scheint, bedingt durch die
geringe Wasserführung der Flüsse nach dem drastischen Temperatursturz in den
ersten Jahrhunderten der Jüngeren Dryas, die Deposition von Bäumen in den Fluss-
sedimenten ausgeblieben zu sein, doch haben wir in einer Serie von Kiefern aus
einer Tunnelbaustelle am Uetliberg (Gänziloo, Zürich) vier Stämme mit 14C-Altern
im Zeitbereich der frühen Jüngeren Dryas (10.500—10.700 14C BP) gefunden, die
wir jetzt hochaufgelöst vermessen.
Im Spätglazial hat sich die Belegung der noch schwimmenden drei Teilchro-
nologien durch neue Funde im Braunkohletagebau Reichwalde und aus einer Kies-
grube im Günztal (Breitenthal) erfreulich erweitert, und wir haben jetzt eine gute
Uberdeckung in den 14C Serien vom frühen Bölling bis ms späte Allerod (12.100 bis
10.950 14C BP).
Von unseren Schweizer Kollegen in Zürich (Prof. K.F. Kaiser, M. Schaub) haben
wir 66 Proben von spätglazialen Stammscheiben aus Landikon, Dietikon und dem
schon erwähnten Gänziloo vordatiert. Auf der Basis dieser Datierungen wird jetzt
eine unabhängige Spätglazialchronologie aufgebaut. Da die dendrochonologische
Synchronisierung von Spätglazialkiefern wegen der Ringausfälle und, im Vergleich
zum Holozän, geringen Belegung schwierig ist, kann die Existenz zweier unabhängi-
ger Spätglazialchronologien in Mitteleuropa nicht hoch genug bewertet werden.