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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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II. Die Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse
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5. Weltkarte der tektonischen Spannungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0186
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Weltkarte der tektonischen Spannungen

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meter) fließen in das dreidimensionale Modell DESERMO (Dead Sea Rift Modell)
ein. Mit diesem numerischen Modell soll die Spannungsfeldkonzentration entlang
der Störung untersucht werden. Eine der Kernfragen in diesem Projekt ist die Frage
zur Existenz einer eigenständig rotierenden Sinai-Platte einzugrenzen. Herr Prof.
Ben-Avraham hat an der Akademie am 29.6.2002 im Rahmen der Sitzung der
math.-nat. Klasse einen öffentlichen Vortrag gehalten mit dem Titel: The Dead Sea
Fault and its Effect on Civilization.
In einer weiteren laufenden Diplomarbeit von Frau Diana Wagner wird eine
Software zur Analyse der Messungen einer Bohrlochsonde, dem sogenannten 6-arm
Kaliber, mit dem die Geometrie eines Bohrloches vermessen wird, entwickelt wer-
den. Diese Sonde ersetzt das bisherige 4-armige Messgerät und wird zunehmend in
industriellen Bohrlochmessungen eingesetzt. Für die damit gewonnenen Daten muss
noch die geeignete Software entwickelt und getestet werden. Der Schwerpunkt der
Arbeiten im Jahr 2002 lag auf der Identifikation und Korrektur einer möglichen
Dezentrierung der Mess-Sonde in der Bohrung. Eine solche Dezentrierung stellt
eine wesentliche Fehlerquelle bei der Dateninterpretation dar. Eigenentwicklungen
von Software haben gegenüber kommerzieller Software den Vorteil, dass keine direk-
ten, laufenden Kosten anfallen (kommerzielle Software kostet rund 10.000 US-$ pro
Jahr) und ein hohes Maß an Transparenz entsteht, wodurch von einem Lieferanten
unabhängige Weiterentwicklungen jederzeit möglich sind. Neben der bereits beste-
henden 4-arm Kaliber Software kann dann im Jahr 2003 die Kooperation mit der
Industrie in Form von Drittmittelprojekten auch mit dem modernen Verfahren des
6-arm Kaliber ausgebaut werden.
Für eine Neu- bzw. Weiterentwicklung der Visualisierungssoftware für die
Datenbank zurWSM konnte überWerkverträge und eine zweimonatige Anstellung
Dipl.-Geophysiker Jens Höhne gewonnen werden. Neben der bestehende Software
zur Erstellung von Spannungskarten und deren Generierung über das Internet mit
CASMO (Create A Stress Map Online') gibt es nun zwei weitereVersionen: CASMI
(Create A Stress Map Interactivley) und CASMI expert, einer Expertenversion, die
zunächst nur für den internen Gebrauch der Forschungsstelle vorgesehen ist. In diese
Expertenversion von CASMI wurde unter anderem ein Interpolationsalgorithmus
für orientierte Spannungsdaten integriert. CASMI ist eine auf der Programmier-
sprache Perl/Tk basierende Benutzeroberfläche die unter Linux/Unix Betriebssyste-
men installiert werden kann. Die Software kann Forschungsgruppen, mit denen ein
enger Kontakt besteht, mit der Datenbank zur Verfügung gestellt werden.
Durch die Teilnahme an internationalen Konferenzen und die Treffen mit
Anwendern der Spannungsdaten aus der Industrie konnten weitere wichtige Kon-
takte geknüpft werden. Bei einem Treffen in Cambridge (UK) mit Vertretern von
Schlumberger und BP wurde das Problem der Veröffentlichung und Integration von
weiteren Spannungsdaten aus der Industrie in die WSM diskutiert. Die Notwendig-
keit der permanenten Datenlagerung und besonders eine einheitliche Zuordnung
von Datenqualitäten gemäß der international anerkannten WSM Klassifizierungs-
kriterien wurden als besonders wichtig hervorgehoben. Die Erweiterung der Span-
nungskarte im Bereich des Kaspischen Meers wurde begonnen. Das WSM Projekt
 
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