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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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11. Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0173
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11. Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

hundert - Reformation und Macht im Südwesten des Reiches“ im April des
Berichtsjahres (Titel: „Im Spannungsfeld von Politik und Theologie. Straßburg und die
Eidgenossenschaft“') gehalten wurden.
Sabine Arend hat die Bearbeitung der Kirchenordnungen aus dem heutigen
Bundesland Nordrhein-Westfalen fortgesetzt. Hierfür sind zwei Bände vorgese-
hen. Die Arbeiten an den Texten aus der Grafschaft Lippe, den Vereinigten Her-
zogtümern Jülich-Kleve-Berg, der Reichsstadt Dortmund, des Reichsstifts und
der Stadt Essen, des Reichsstifts Corvey, des Fürstbistums und der Stadt Minden
sowie der Hansestadt Herford, die im ersten der beiden Teilbände versammelt
werden, wurde abgeschlossen. Dieser Band erscheint 2015.
Für den zweiten Teilband, der 2016 vorgelegt werden soll, wurde die Bear-
beitung der Ordnungen der Grafschaften Wittgenstein und der Hansestadt Soest
ebenfalls beendet. In diesen Band sollen ferner die Kirchenordnungen der Graf-
schaften Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg sowie der Hansestadt Neu-
enrade, die zur Grafschaft Mark gehörte, aufgenommen werden.
Die evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts waren auch The-
ma bei der Tagung „Baltisch-deutsche Kulturbeziehungen vom 16.-19. Jahrhun-
dert. Medien, Institutionen, Akteure“, die vom 5. bis 8. Mai 2014 in Heidelberg
stattfand. Bei dieser von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften organi-
sierten „Interdiziplinären und internationalen Akademiekonferenz junger Wissen-
schaftler“ hielt Sabine Arend einen Vortrag über die Kurländische Kirchenordnung
von 1570 und ihre Beziehungen zur Wittenberger Reformation. Sie konnte zeigen,
in welch umfassendem Maße die Ordnung nicht nur aus den Schriften Witten-
berger Theologen (Luther, Melanchthon, Bugenhagen, Sarcerius, Spangenberg,
Mathesius) schöpfte, sondern wie stark sie sich auch an andere lutherische Kir-
chenordnungen (Sachsen, Mecklenburg, Preußen, Riga) anlehnte. Am Beispiel
der kurländischen Kirchenordnung wird die intensive Vernetzung Herzog Gott-
hards von Kurland mit den evangelischen Ständen im Reich ebenso deutlich wie
die starken Bande des Luthertums nach Kurland und damit in den äußersten Os-
ten des protestantischen Europas.
Im Rahmen der von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ver-
anstalteten Reihe „Wir forschen. Für Sie!“ gab Sabine Arend einer breiteren Öf-
fentlichkeit Einblicke in ihre Forschungsarbeit und referierte am 23. Juli 2014
zum Thema „Von ,Böswichten und herrlichen Musicantenf Schulzeugnisse im
17. Jahrhundert“. Dieser Vortrag ging aus der Arbeit an dem 2009 erschienenen
Band mit den Kirchenordnungen der südwestdeutschen Reichsstädte hervor. Im
Zusammenhang mit der Bearbeitung der Esslinger Kirchenordnungen hat sich
Sabine Arend intensiv mit schul- und bildungsgeschichtlichen Themen befasst.
Frühneuzeitliche Schülerzeugnisse sind nur selten überliefert, und es stellt einen
Glücksfall dar, dass sich im Stadtarchiv Esslingen eine Mappe mit Beurteilungen
von rund 200 Schülern des dortigen „Collegium alumnorum“ - einem evangeli-

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