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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0131
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Goethe- Wörterbuch

II. Tätigkeitsberichte
1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
Das Goethe-Wörterbuch ist ein individualsprachliches Bedeutungswörterbuch,
das den gesamten Wortschatz Goethes, ca. 90.000 Stichwörter, in alphabetischer
Anordnung und systematisch nach Gebrauchsweisen gegliederten Wortartikeln
wiedergibt. Dabei werden Gemeinsprachlichkeit, vielfältige Fachsprachlichkeit
und das Besondere der Goethe’schen Dichtersprache gleichermaßen berücksich-
tigt. So ist das Goethe-Wörterbuch nicht nur ein Instrument der Goethe-Philo-
logie, sondern auch eine Informationsquelle für Wissenschafts- und Kulturge-
schichte, Begriffs- und Ideengeschichte. Der Sprachwissenschaft bietet es, neben
repräsentativen wortgeschichtlichen Befunden zur Formationsepoche unserer
Gegenwartssprache, ein solides Fundament für jede umfassende Darstellung des
Deutschen in seiner kultursprachlichen Dimension.
Mitglieder der Interakademischen Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Achim Aurnhammer, Wolfgang Raible,
Prof. Dr. Wilfried Barner (f), Akademie Göttingen; Prof. Dr. Manfred Bieiwisch,
Akademie Berlin; Prof. Dr. Andreas Gardt, Akademie Göttingen (Vorsitzender);
Prof. Dr. Ernst Osterkamp, Akademie Berlin
Leitung der Arbeitsstelle: Dr. Rüdiger Welter (Tübingen)
Mitarbeiter: Dr. Martina Eicheldinger, Dr. Beatrice Frank, Sofia Frys, Kornelia
Wegenast
Mit Erscheinungsjahr 2014 liegen die Drucklieferungen VI.4 („Museenschreiber
- Nachmitternacht“) und VI.5 („Nachnahme - natürlich“) vor. In Tübingen
termingerecht abgeschlossen wurde die Bearbeitungsstrecke V7 („Schluß - sein“).
Darin ebenso schwierig wie reizvoll zu behandeln war das Lemma „schweben“
mit seiner gleichfalls schwebenden Semantik, ähnlich anspruchsvoll das kom-
plexe Bewegungsverb „schwingen“ - da wird auch noch dem erfahrenen Lexiko-
graphen „schwindlig“! Erst historische Feinarbeit erbrachte die Gewissheit, dass
der „Schwedenkopf“ mehr ist als eine avantgardistische Kurzhaarfrisur um 1780:
Wer - wie Herzog Karl August von Sachsen-Weimar - plötzlich einen Schweden-
kopf trägt signalisiert damit, dass er alte Zöpfe abschneiden will, auf und in den
Köpfen. Ohne die gewohnte Sicherheit des Bodens althergebrachter Vertraut-
heiten wird es da so manchem „schwirbelig“ geworden sein: wackelig auf den Bei-
nen, flau, blümerant zu Mute. Vielleicht hilft als Stütze ein „Seebier“, ein quasi
seefestes Exportbier? - „Sehnsucht“ als Signatur der Epoche schließlich gerät über

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