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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

DOI Kapitel:
D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
DOI Kapitel:
I. Antrittsreden
DOI Artikel:
Grzeszick, Bernd: Bernd Grzeszick: Antrittsrede vom 26. April 2014
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0319
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Antrittsrede von Bernd Grzeszick

Bernd Grzeszick
Antrittsrede vom 26. April 2014

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren,
für die Zuwahl als ordentliches Mitglied der Akade-
mie möchte ich mich herzlich bedanken. Die Hei-
delberger Akademie nimmt im Kreis der Wissen-
schaftsakademien einen bedeutenden Platz ein, und
die Liste der Mitglieder und ihrer Verdienste ist ein-
drucksvoll. Die mit der Aufnahme in den Kreis ver-
bundene Ehre ist groß, und ich hoffe, ihr Vertrauen
nicht zu enttäuschen.
Die Akademie hat als Auftrag den ausschließli-
chen Zweck, Wissenschaft und Forschung selbstlos


zu betreiben. Sie besteht für die Wissenschaft und aus Wissenschaftlern. Und bei

einem Wissenschaftler interessiert nicht dessen Biographie, sondern dessen Bib-
liographie.
Dieses bonmot eines Kollegen ist richtig und falsch zugleich. Einerseits
steht im Vordergrund der ersten Annäherung an Kollegen zumeist das fachliche
Interesse und demgemäß die veröffentlichten Beiträge. Andererseits zeichnen
sich gerade interessante Beiträge dadurch aus, dass der dahinter steckende Kopf
auch in persönlicher Hinsicht interessant sein kann. Sache und Person sind nicht
identisch, gehören aber zusammen und können sich durchaus gegenseitig be-
einflussen - insbesondere dann, wenn die Tätigkeit in der Sache - wie bei Wis-
senschaftlern häufig anzutreffen - von einer starken persönlichen Neigung und
Überzeugung geprägt ist.
In der vorliegenden Konstellation wird die Lage freilich dadurch verkompli-
ziert, dass der Zugriff auf die Person Selbstbeobachtung, Selbstbeschreibung und
Selbstdarstellung verlangt - weshalb ich mich dazu entschieden habe, im Folgen-
den Persönliches und Fachliches grundsätzlich im ungefähren zeitlichen Verlauf
der Dinge zu präsentieren und nur gelegentlich zu konstruieren.
Geboren wurde ich im Dezember 1965 in einer rheinischen Kleinstadt. Ich
bin das zweite Kind einer Mutter aus einer dort alteingesessenen Familie und eines
Vaters aus einer Familie, die im 19. Jahrhundert aus Schlesien über Umwege und
in Etappen nach Deutschland einwanderte; diesem Weg verdanke ich auch meinen
Nachnamen.
Meine Eltern waren davon überzeugt, dass der Weg zu vielen Dingen über
eine gute und grundlegende Bildung führt und legten deshalb großen Wert auf
die Bildung ihrer Kinder. Die entsprechenden Vorhaben wurden zum Glück nur

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