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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
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II. Nachrufe
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Mosbrugger, Volker: Adolf Seilacher (24. 2.1925 – 26.4.2014)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0343
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Nachruf auf Adolf Seilacher


Adolf Seilacher
(24.2.1925-26.4.2014)

Gegangen und geblieben
Im Alter von 89 Jahren ist Prof. Adolf („Dolf“) Seilacher, am 26. April 2014 in
Tübingen verstorben. Nachdem er in jungen Jahren schon der Faszination der
Fossilien erlag, widmete er sein Leben der Paläontologie und Geologie. An der
Universität Tübingen hat er 26 Jahre lang als Professor für Paläontologie gewirkt.
Nach seiner Emeritierung war er weitere 20 Jahre als Professor an der Yale Uni-
versity (USA) aktiv. Seit 1987 war er Mitglied der Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften und wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, unter anderem mit dem
Crafoord Prize (1992).
Dieser späte Nachruf vermag schwerlich die schmerzliche Trauer einzufan-
gen, die alle, die diesen wohl bekanntesten und innovativsten deutschen Paläon-
tologen persönlich kannten, im Frühjahr 2014 umfing; diese Zeilen können dafür
umso mehr mit zuversichtlichem Blick all das versuchen zu erfassen, was uns Dolf
Seilacher hinterlassen hat.
Zuallererst ist Dolf Seilacher ein unvergessliches Beispiel für einen aus-
schließlich intrinsisch, durch Neugier motivierten Wissenschaftler, der sich mit
„Haut und Haaren“ der Paläontologie verschrieben hat. Er lebte seine Wissen-
schaft wie kaum ein anderer - man ist versucht zu sagen: die Paläontologie lebte
in ihm - und er zog aus dieser Hingabe (und vielleicht auch aus seinen gelieb-
ten Zigarren) bis ins hohe Alter eine unglaubliche Energie und Kreativität, Neues
zu Denken, Neues zu Entdecken, seine Umgebung zu inspirieren und vor allen
Dingen: sein Wissen zu teilen - und somit nachhaltig viele Denkprozesse in Be-
wegung zu bringen. Seine originell-kritischen Kommentare und Vorträge bei zahl-

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