Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014
— 2015
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0086
DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2014
DOI Kapitel:II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI Artikel:Arend, Sabine: Ordnungen für die Kirche – Wirkungen auf die Welt: Tagung der Forschungsstelle „Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“ vom 13. bis 15. März 2014
DOI Artikel:Deutsch, Andreas: Das Tier in der Rechtsgeschichte: Tagung der Forschungsstelle „Deutsches Rechtswörterbuch“
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0086
- Schmutztitel
- Titelblatt
- Geleitwort
- 7-12 Inhaltsverzeichnis
- 13-128 A. Das akademische Jahr 2014
-
129-228
B. Die Forschungsvorhaben
- 129-130 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter
-
131-225
II. Tätigkeitsberichte
- 131-132 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 133-141 2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt und Tübingen)
- 141-145 3. Historische und rezente Hochwasserkonflikte an Rhein, Elbe und Donau im Spannungsfeld von Naturwissenschaft, Technik und Sozialökologie (Stuttgart)
- 145-148 4. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 149-151 5. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/Dictionnaire onomasiologique de l’ancien gascon (DAG)
- 151-156 6. Deutsches Rechtswörterbuch
- 156-158 7. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 158-162 8. Melanchthon-Briefwechsel
- 162-167 9. Dictionnaire étymologique de l’ancien français (DEAF)/Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch
- 167-171 10. Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH)
- 172-175 11. Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts
- 175-181 12. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 181-187 13. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 187-192 14. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 193-196 15. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
- 196-199 16. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle
- 200-207 17. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 207-210 18. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg)
- 210-216 19. Kommentierung und Gesamtedition der Werke von Karl Jaspers sowie Edition der Briefe und des Nachlasses in Auswahl
- 216-219 20. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas (Tübingen)
- 219-225 21. Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
- 226-228 III. Archivierung der Materialien abgeschlossener Forschungsvorhaben
-
229-309
C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 229-233 I. Die Preisträger
-
234-302
II. Das WIN-Kolleg
- 234-235 Aufgaben und Ziele
- 236-238 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten
- 239 Fünfter Forschungsschwerpunkt „Neue Wege der Verflechtung von Natur‑ und Geisteswissenschaften“
-
251
Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
- 251 3. Analyzing, Measuring and Forecasting Financial Risks by means of High-Frequency Data
- 252-257 4. Das menschliche Spiegelneuronensystem: Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
- 257-259 5. Geld, Gunst und Gnade. Die Monetarisierung der Politik im 12. und 13. Jahrhundert
- 259-264 6. Neogeographie einer Digitalen Erde: Geo-Informatik als methodische Brücke in der interdisziplinären Naturgefahrenanalyse (NEOHAZ)
- 264-267 7. Quantifizierung und Operationalisierung der Verhältnismäßigkeit von internationalen und interlokalen Sanktionen
- 267-269 8. Selbstregulierung in den Naturwissenschaften
- 270-275 9. Texte messen – Messungen interpretieren. Altertumswissenschaften und Digital Humanities als zukunftsträchtige Symbiose
- 275-278 10. Vom corpus iuris zu den corpora iurum. Konzeption und Erschließung eines juristischen Referenzkorpus (JuReko)
- 278-281 11. Die Vermessung der Welt: Religiöse Deutung und empirische Quantifizierung im mittelalterlichen Europa
- 281-284 12. Wissen(schaft), Zahl und Macht
- 284-290 13. Thermischer Komfort und Schmerz: Verstehen von menschlicher Adaption an Störfaktoren durch die Kombination psychologischer, physikalischer und physiologischer Messungen und Messmethoden
- 291-293 14. Charakterisierung von durchströmten Gefäßen und der Hämodynamik mittels modell- und simulationsbasierter Fluss-MRI (CFD-MRI)
- 294-299 15. Zählen und Erzählen – Spielräume und Korrelationen quantitativer und qualitativer Welterschließung
- 300-302 16. Metaphern und Modelle. Zur Übersetzung von Wissen in Verstehen
- 303-309 III. Akademiekonferenzen
- 311-368 D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
- 401-406 E. Anhang
- 407-415 Personenregister
III. Veranstaltungen
vielfältigen inhaltlichen Ergebnissen hat die Tagung eindrücklich gezeigt, welches
Potential für die weitere Forschung in den zehn Bänden steckt, die zwischen 2002
und 2014 in der Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
bislang erarbeitet wurden.
Sabine Arend
„Das Tier in der Rechtsgeschichte"
Tagung der Forschungsstelle „Deutsches Rechtswörterbuch"
vom 2. bis 4. April 2014
Bereits vor 3750 Jahren, im mesopotamischen Codex Hammurabi, finden sich
Rechtsregeln über Tiere und bis heute haben Tiere rechtliche Relevanz, wie etwa
die aktuelle Debatte um ihre Einbeziehung in den Schutz der Grund- und Men-
schenrechte zeigt. Und doch haben sich das Verhältnis von Mensch und Tier und
damit die rechtliche Behandlung der Tiere über die Jahrhunderte hinweg immer
wieder verändert, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Nati-
onen anlässlich der Akademiekonferenz „Das Tier in der Rechtsgeschichte“ vom
2. bis 4. April 2014 aufzeigten. Die von der Forschungsstelle Deutsches Rechts-
wörterbuch (DRW) veranstaltete Tagung unter der Leitung von Andreas Deutsch
(Forschungsstellenleiter DRW) und Peter König (Heidelberg) lockte rund hun-
dert Interessierte in die Akademie - darunter nicht nur Juristen und Rechtshisto-
riker, sondern auch zahlreiche Historiker, Germanisten, Theologen, Philosophen,
Ethnologen und (Tier-)Mediziner.
Der interdisziplinäre Ansatz der Konferenz zeigte sich bereits im ersten
Block zur Annäherung an das Thema: Nach zwei Kurzeinführungen - durch Pe-
ter König aus philosophischer und Andreas Deutsch aus rechtshistorischer Sicht
- folgte ein Referat des Heidelberger Medizinhistorikers Wolfgang U. Eckart zu
„Philosophisch-kulturgeschichtliche Aspekten der Tier-Mensch-Beziehung aus
medizinisch-historischer Perspektive“. Einen germanistisch-sprachhistorischen
Blickwinkel nahm die Göttinger Sprachwissenschaftlerin Anja Lobenstein-Reich-
mann in ihrem Vortrag zur „Tier-Metapher im Recht“ ein.
Zweifellos spielten Tiere im Leben der Menschen früherer Jahrhunderte
noch eine weit größere Rolle als heute. Nutztiere waren tägliche Begleiter und
Stütze, Wildtiere ständige Bedrohung. Die Tagung zeigte auf, wie sehr sich dies
auch im Recht widerspiegelte. So konnte der Münchener Rechtshistoriker Hans-
Georg Hermann darlegen, wie intensiv das Weiden der Kühe auf den Almen -
sowie das gesamte Almwesen - reguliert war. Sein Innsbrucker Kollege Martin
P Schennach stellte die frühneuzeitliche Rechtsordnung des Jagdwesens - von den
Jagdprivilegien bis zur Ahndung der Wilderei - vor. Und der Karlsruher Archivar
86
vielfältigen inhaltlichen Ergebnissen hat die Tagung eindrücklich gezeigt, welches
Potential für die weitere Forschung in den zehn Bänden steckt, die zwischen 2002
und 2014 in der Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
bislang erarbeitet wurden.
Sabine Arend
„Das Tier in der Rechtsgeschichte"
Tagung der Forschungsstelle „Deutsches Rechtswörterbuch"
vom 2. bis 4. April 2014
Bereits vor 3750 Jahren, im mesopotamischen Codex Hammurabi, finden sich
Rechtsregeln über Tiere und bis heute haben Tiere rechtliche Relevanz, wie etwa
die aktuelle Debatte um ihre Einbeziehung in den Schutz der Grund- und Men-
schenrechte zeigt. Und doch haben sich das Verhältnis von Mensch und Tier und
damit die rechtliche Behandlung der Tiere über die Jahrhunderte hinweg immer
wieder verändert, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Nati-
onen anlässlich der Akademiekonferenz „Das Tier in der Rechtsgeschichte“ vom
2. bis 4. April 2014 aufzeigten. Die von der Forschungsstelle Deutsches Rechts-
wörterbuch (DRW) veranstaltete Tagung unter der Leitung von Andreas Deutsch
(Forschungsstellenleiter DRW) und Peter König (Heidelberg) lockte rund hun-
dert Interessierte in die Akademie - darunter nicht nur Juristen und Rechtshisto-
riker, sondern auch zahlreiche Historiker, Germanisten, Theologen, Philosophen,
Ethnologen und (Tier-)Mediziner.
Der interdisziplinäre Ansatz der Konferenz zeigte sich bereits im ersten
Block zur Annäherung an das Thema: Nach zwei Kurzeinführungen - durch Pe-
ter König aus philosophischer und Andreas Deutsch aus rechtshistorischer Sicht
- folgte ein Referat des Heidelberger Medizinhistorikers Wolfgang U. Eckart zu
„Philosophisch-kulturgeschichtliche Aspekten der Tier-Mensch-Beziehung aus
medizinisch-historischer Perspektive“. Einen germanistisch-sprachhistorischen
Blickwinkel nahm die Göttinger Sprachwissenschaftlerin Anja Lobenstein-Reich-
mann in ihrem Vortrag zur „Tier-Metapher im Recht“ ein.
Zweifellos spielten Tiere im Leben der Menschen früherer Jahrhunderte
noch eine weit größere Rolle als heute. Nutztiere waren tägliche Begleiter und
Stütze, Wildtiere ständige Bedrohung. Die Tagung zeigte auf, wie sehr sich dies
auch im Recht widerspiegelte. So konnte der Münchener Rechtshistoriker Hans-
Georg Hermann darlegen, wie intensiv das Weiden der Kühe auf den Almen -
sowie das gesamte Almwesen - reguliert war. Sein Innsbrucker Kollege Martin
P Schennach stellte die frühneuzeitliche Rechtsordnung des Jagdwesens - von den
Jagdprivilegien bis zur Ahndung der Wilderei - vor. Und der Karlsruher Archivar
86