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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Fünfter Forschungsschwerpunkt „Neue Wege der Verflechtung von Natur‑ und Geisteswissenschaften“
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1. Zeiten des Umbruchs? Gesellschaftlicher und naturräumlicher Wandel am Beginn der Bronzezeit
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2. Künstliches und künstlerisches Sehen. Computer Vision und Kunstgeschichte in methodisch-praktischer Zusammenarbeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0243
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2. Künstliches und künstlerisches Sehen (WIN-Programm)

dem Gräberfeld von Singen, mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem slowakischen
Erzgebirge stammen. Damit können wir die seit drei Jahrzehnten vorherrschende
Meinung widerlegen, dass sich Südwestdeutschland in der Frühbronzezeit ganz
wesentlich mit Kupfer aus dem ostschweizer Alpenraum versorgte. Das bislang
als „Singener Kupfer“ bezeichnete Rohmaterial ist offensichtlich slowakischer
Herkunft.
Fazit
Die Zusammenschau unserer archäologischen und natuiwissenschaftlichen Ana-
lysen an Bestattungen des späten 3. und frühen 2. Jts. v. Ohr. aus der Region Augs-
burg und aus Singen erlaubt einen völlig neuen Einblick in die gesellschaftlichen
Entwicklungen in dieser Zeit in einer Kleinregion - jedoch mit dem Potential, die
Prozesse des Wandels in ganz Mitteleuropa in dieser Zeit in ein ganz neues Licht
zu stellen. Spezifische Residenzregeln, Ernährungsweisen und Fernkontakte zum
Erwerb von Rohstoffen und Fertigprodukten waren in einem komplexen Mitei-
nander von Kontinuität und Wandel verflochten, die nur auf den ersten Blick als
Umbruch erscheinen.
2. Künstliches und künstlerisches Sehen. Computer Vision und
Kunstgeschichte in methodisch-praktischer Zusammenarbeit
Kollegiaten: Dr. Peter Bell1, Prof. Dr. Björn Ommer2 (Sprecher)
Mitarbeiter: Timo Milbich2
1 Heidelberg Interdisciplinary Center for Seientific Computing (IWR), Trancultural Studies
(TS), Universität Heidelberg
2 Heidelberg Collaboratory for Image Processing, Heidelberg Interdisciplinary Center for Sci-
entific Computing (IWR), Universität Heidelberg
Das Jahr 2014 war wieder geprägt von immens wachsenden Bilddatenbanken so-
wohl auf dem Gebiet kommerzieller Plattformen wie Flickr und Instagram als
auch in den Institutionen zur Verwaltung des kulturellen Erbes. Neben dieser
Tendenz zur massenhaften Digitalisierung wird auch dem Ruf nach leichter und
freier Verwendbarkeit Gehör geschenkt, so dass Millionen von Bildern betrachtet,
heruntergeladen und erforscht werden können.
Die Masse stellt allerdings auch ein Problem bei der der Erforschung der
Bilddaten dar. Während Museen, Bildbände und selbst archäologische und kunst-
historische Diatheken sich immer ihrer möglichst repräsentativen Auswahl be-
wusst sind, entstehen in den digitalen Bilddatenbanken Sammlungen, die zwar in
einem Leben nicht mehr sichtbar sind, aber trotzdem die Sichtbarkeit menschli-
cher Kunstproduktion erhöhen und weit zerstreutes in einem Medium binden.

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