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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt und Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0133
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2. The Role ofCulture in Early Expansions ofHumans

2. The Role of Culture in Early Expansions of Humans
(Frankfurt und Tübingen)
Von Afrika ausgehend breitete sich die Gattung Homo in den letzten 2 Millio-
nen Jahren in verschiedenen Wanderungswellen nach Asien und Europa aus. Wäh-
rend der Lebensraum der Australopithecinen und frühen Menschenformen wie
bei anderen Lebewesen durch natürliche Bedingungen beschränkt war, erlaubten
kulturelle Errungenschaften im Laufe der Menschwerdung neue Anpassungswege
an die Umwelt. Die Forschungsstelle „The Role of Culture in Early Expansions of
Humans“ (ROCEEH) geht den Fragen nach, wann, wo und in welcher Form das
Zusammenspiel von sich wandelnden Umweltbedingungen, biologischer Evolu-
tion und kultureller Entwicklung es der Gattung Homo erlaubte, die Verhaltensni-
sche eines großen afrikanischen Menschenaffen zu erweitern und neue kulturell
und humanökologisch definierte Nischen innerhalb und außerhalb Afrikas zu er-
schließen. Das Projekt hat zum Ziel, die raumzeitlichen und phylogenetischen Ex-
pansionen der verschiedenen Homininenarten, die Ausweitung des ökologischen
Umfeldes und die Eiweiterung der kulturellen Kapazitäten zwischen 3 Millionen
und 20.000 Jahren vor heute zu rekonstruieren und die ursächlichen Beziehungen
zu beleuchten. Besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung der menschli-
chen Fähigkeiten zu kulturellem Handeln gelegt, deren Hintergründe und tat-
sächlichen Ausprägungen. Archäologische Ausgrabungen in Afrika, Asien und
Europa liefern hierzu wichtige Erkenntnisse. Herzstück des Projektes ist die in-
terdisziplinäre und webgestützte Datenbank ROAD (ROCEEH Out of Africa Da-
tabase) mit GIS-Funktionen. In ihr werden geographische Daten zu Fundstellen
zusammengefasst mit Informationen zur stratigraphischen Gliederung von Fund-
schichten und zur Archäologie. Ergänzend werden Informationen zur menschli-
chen Fossilgeschichte und zu Klima, Vegetation und Tierwelt für die Modellierung
früherer Lebensräume erhoben. Die Ergebnisse finden Eingang in einen digitalen
Atlas der Mensch-Umwelt-Entwicklung auf der Basis Geographischer Informati-
onssysteme (GIS).
Diese seit 2008 arbeitende und auf 20 Jahre projektierte Forschungsstelle ist
ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Schnittstelle zwischen Kultur-
und Natuiwissenschaften. Die international weit verzweigten wissenschaftlichen
Arbeiten werden übergreifend von einem Team aus Archäologen, Paläoanthro-
pologen, Paläobiologen, Geographen und Datenbankspezialisten an den beiden
Arbeitsstellen am Forschungsinstitut Senckenberg und an der Eberhard Karls Uni-
versität Tübingen durchgeführt.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Karl Fuchs (Karlsruhe), Hermann
H. Hahn (Vorsitz, Karlsruhe), Lothar Ledderose (Heidelberg), Joseph Maran

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