Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

DOI Kapitel:
C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:
I. Die Preisträger
DOI Kapitel:
1. Akademiepreis
DOI Kapitel:
„Lichtstreuexperimente. Korrelationseffekte in komplexen Materialien“
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0229
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
C. Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses

I. Die Preisträger

1. Akademiepreis


Dr. Mathieu Le Tacon
(Jg. 1980) studierte Fundamentale Physik
und Festkörperphysik an der Universität
Paris XI. 2006 wurde er an der Universität
Paris VIIpromoviert. Von 2007 bis 2009
arbeitete der Physiker an der European Syn-
chrotron Radiation Facility. Seit 2009 ist Dr.
Le Tacon Leiter der Inelastic Photon Scatte-
ring Group in der Abteilung für Festkörper-
Spektroskopie am Max-Planck-Institutfür
Festkörpeiforschung in Stuttgart.

„Lichtstreuexperimente. Korrelationseffekte in komplexen Materialien"
Supraleitung ist ein Quantenzustand von Materie, der vor mehr also 100 Jahren in
elementaren Metallen entdeckt wurde und durch das vollständige Verschwinden
des elektrischen Widerstandes charakterisiert ist. Die Supraleitung eröffnet prin-
zipiell vielfältige Perspektiven für technische Anwendungen. Mehr als 70 Jahre
lang wurde dieses faszinierende Phänomen aber nur bei sehr tiefen Temperaturen
(unterhalb ca. -250 °C) beobachtet, bis 1986 in Kupfer-basierten Keramiken, den
sogenannten Cupraten, Supraleitung bei viel höheren Temperaturen nachgewie-
sen werden konnte.
Trotz 27 Jahren intensiver Forschung wurde der Mechanismus der Hochtem-
peratursupraleitung (HTS) in den Cupraten noch immer nicht erklärt. Eines der
größten Rätsel ist, dass diese Materialen nominell exzellente Isolatoren sind und
durch nur sehr kleine Änderung ihrer chemischen Zusammensetzung zu einem
Supraleiter werden. Aus theoretischer Sicht können diese Änderungen im Prinzip
auch zu vielen anderen, verschiedenen elektronischen Quantenzuständen führen.
Tatsächlich wurden in den Cupraten verschiedene Formen von Magnetismus be-

229
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften