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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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A. Das akademische Jahr 2014
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II. Wissenschaftliche Vorträge
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Arend, Sabine: Ordnungen für die Kirche – Wirkungen auf die Welt: Tagung der Forschungsstelle „Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“ vom 13. bis 15. März 2014
DOI Artikel:
Deutsch, Andreas: Das Tier in der Rechtsgeschichte: Tagung der Forschungsstelle „Deutsches Rechtswörterbuch“
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0086
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III. Veranstaltungen

vielfältigen inhaltlichen Ergebnissen hat die Tagung eindrücklich gezeigt, welches
Potential für die weitere Forschung in den zehn Bänden steckt, die zwischen 2002
und 2014 in der Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
bislang erarbeitet wurden.
Sabine Arend

„Das Tier in der Rechtsgeschichte"
Tagung der Forschungsstelle „Deutsches Rechtswörterbuch"
vom 2. bis 4. April 2014
Bereits vor 3750 Jahren, im mesopotamischen Codex Hammurabi, finden sich
Rechtsregeln über Tiere und bis heute haben Tiere rechtliche Relevanz, wie etwa
die aktuelle Debatte um ihre Einbeziehung in den Schutz der Grund- und Men-
schenrechte zeigt. Und doch haben sich das Verhältnis von Mensch und Tier und
damit die rechtliche Behandlung der Tiere über die Jahrhunderte hinweg immer
wieder verändert, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Nati-
onen anlässlich der Akademiekonferenz „Das Tier in der Rechtsgeschichte“ vom
2. bis 4. April 2014 aufzeigten. Die von der Forschungsstelle Deutsches Rechts-
wörterbuch (DRW) veranstaltete Tagung unter der Leitung von Andreas Deutsch
(Forschungsstellenleiter DRW) und Peter König (Heidelberg) lockte rund hun-
dert Interessierte in die Akademie - darunter nicht nur Juristen und Rechtshisto-
riker, sondern auch zahlreiche Historiker, Germanisten, Theologen, Philosophen,
Ethnologen und (Tier-)Mediziner.
Der interdisziplinäre Ansatz der Konferenz zeigte sich bereits im ersten
Block zur Annäherung an das Thema: Nach zwei Kurzeinführungen - durch Pe-
ter König aus philosophischer und Andreas Deutsch aus rechtshistorischer Sicht
- folgte ein Referat des Heidelberger Medizinhistorikers Wolfgang U. Eckart zu
„Philosophisch-kulturgeschichtliche Aspekten der Tier-Mensch-Beziehung aus
medizinisch-historischer Perspektive“. Einen germanistisch-sprachhistorischen
Blickwinkel nahm die Göttinger Sprachwissenschaftlerin Anja Lobenstein-Reich-
mann in ihrem Vortrag zur „Tier-Metapher im Recht“ ein.
Zweifellos spielten Tiere im Leben der Menschen früherer Jahrhunderte
noch eine weit größere Rolle als heute. Nutztiere waren tägliche Begleiter und
Stütze, Wildtiere ständige Bedrohung. Die Tagung zeigte auf, wie sehr sich dies
auch im Recht widerspiegelte. So konnte der Münchener Rechtshistoriker Hans-
Georg Hermann darlegen, wie intensiv das Weiden der Kühe auf den Almen -
sowie das gesamte Almwesen - reguliert war. Sein Innsbrucker Kollege Martin
P Schennach stellte die frühneuzeitliche Rechtsordnung des Jagdwesens - von den
Jagdprivilegien bis zur Ahndung der Wilderei - vor. Und der Karlsruher Archivar

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