C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Komfort und Schmerz liegen sowohl zeitlich als auch räumlich beim Men-
schen oft nah beieinander und werden doch von unterschiedlichen Disziplinen
untersucht. Während die Komfort- und Behaglichkeitsforschung je nach Schwer-
punkt z. B. bei Architekten, Maschinenbau- oder Bauingenieuren angesiedelt ist,
wird das Thema Schmerz von Medizinern, Psychologen und Biologen betrachtet.
Trotz aller Unterschiede, übeiwiegen in beiden Bereichen quantitative Ansätze
und Untersuchungsmethoden, wobei Einschätzungen von Empfindungen auf
numerischen Skalen (z. B. von -3 „sehr unangenehm“ bis +3 „sehr angenehm“)
im Vordergrund stehen. Diese Ansätze und Methoden prägen wiederum die ent-
sprechenden Modelle der Komfort- und Schmerzforschung.
Methoden
Die Modelle der Schmerzforschung sind klar durch die Veiwendung von numeri-
schen oder visuellen Analogskalen sowohl im experimentellen als auch klinischen
Bereich zur Quantifizierung von Schmerz (Loeser and Treede, 2008) geprägt.
Während dies den Vorteil hat, dass solche quantifizierten Empfindungen zwischen
verschiedenen Personen verglichen werden können, geht dadurch viel wichti-
ge Information verloren. Außerdem können derartige Maße durch verschiedene
Faktoren teilweise stark verzerrt sein. Zum Beispiel kann die Überzeugung, dass
bestimmte Antworten erwartet oder eiwünscht sind (soziale Eiwünschtheit), die
Einschätzung auf solchen Skalen beeinflussen (Cowey, 2004; Becker et al., 2012b).
Wichtiger ist jedoch noch, dass das Leiden eines Schmerzpatienten selten allein
durch die Intensität der Schmerzen bestimmt wird, die typischeiweise mit solchen
Skalen erfasst wird, als vielmehr durch assoziierte emotionale Aspekte und funk-
tionelle Beeinträchtigungen, die durch die Veiwendung von solchen Skalen keine
Beachtung finden.
Ein Ansatz, durch den solche emotionalen Aspekte und Beeinträchtigungen
berücksichtig werden, ist die Veiwendung von entsprechenden Fragebögen. Zum
Beispiel werden mit dem „McGill Schmerzfragebogen (MPQ)“ verschiedene
Schmerzqualitäten erfasst. Wenn durch solche Ansätze auch verschiedene mul-
tidimensionale Aspekte erfasst werden, sind die Antwortmöglichkeiten auch hier
beschränkt. Dies kann gerade bei Empfindungen außerhalb des Standardbereichs
zu einem Datenverlust führen, der auch unsere Modelle solcher Empfindungen
beeinflusst (vgl. Bach et al., 2011).
Die Modelle der Komfortforschung basieren zum einen auf quantitativen
Klimakammeruntersuchungen unter streng kontrollierten Bedingungen in ge-
schlossenen Räumen ohne Alltagsbezug und Interaktionsmöglichkeit. Gemessen
wurden neben den physikalischen Parametern des Raumes, wie Lufttemperatur
und -feuchte, verschiedene thermoregulative Parameter, wie Hauttemperatur und
Schweißrate. Zusätzlich wurden den Probanden Fragen zum thermischen Emp-
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Komfort und Schmerz liegen sowohl zeitlich als auch räumlich beim Men-
schen oft nah beieinander und werden doch von unterschiedlichen Disziplinen
untersucht. Während die Komfort- und Behaglichkeitsforschung je nach Schwer-
punkt z. B. bei Architekten, Maschinenbau- oder Bauingenieuren angesiedelt ist,
wird das Thema Schmerz von Medizinern, Psychologen und Biologen betrachtet.
Trotz aller Unterschiede, übeiwiegen in beiden Bereichen quantitative Ansätze
und Untersuchungsmethoden, wobei Einschätzungen von Empfindungen auf
numerischen Skalen (z. B. von -3 „sehr unangenehm“ bis +3 „sehr angenehm“)
im Vordergrund stehen. Diese Ansätze und Methoden prägen wiederum die ent-
sprechenden Modelle der Komfort- und Schmerzforschung.
Methoden
Die Modelle der Schmerzforschung sind klar durch die Veiwendung von numeri-
schen oder visuellen Analogskalen sowohl im experimentellen als auch klinischen
Bereich zur Quantifizierung von Schmerz (Loeser and Treede, 2008) geprägt.
Während dies den Vorteil hat, dass solche quantifizierten Empfindungen zwischen
verschiedenen Personen verglichen werden können, geht dadurch viel wichti-
ge Information verloren. Außerdem können derartige Maße durch verschiedene
Faktoren teilweise stark verzerrt sein. Zum Beispiel kann die Überzeugung, dass
bestimmte Antworten erwartet oder eiwünscht sind (soziale Eiwünschtheit), die
Einschätzung auf solchen Skalen beeinflussen (Cowey, 2004; Becker et al., 2012b).
Wichtiger ist jedoch noch, dass das Leiden eines Schmerzpatienten selten allein
durch die Intensität der Schmerzen bestimmt wird, die typischeiweise mit solchen
Skalen erfasst wird, als vielmehr durch assoziierte emotionale Aspekte und funk-
tionelle Beeinträchtigungen, die durch die Veiwendung von solchen Skalen keine
Beachtung finden.
Ein Ansatz, durch den solche emotionalen Aspekte und Beeinträchtigungen
berücksichtig werden, ist die Veiwendung von entsprechenden Fragebögen. Zum
Beispiel werden mit dem „McGill Schmerzfragebogen (MPQ)“ verschiedene
Schmerzqualitäten erfasst. Wenn durch solche Ansätze auch verschiedene mul-
tidimensionale Aspekte erfasst werden, sind die Antwortmöglichkeiten auch hier
beschränkt. Dies kann gerade bei Empfindungen außerhalb des Standardbereichs
zu einem Datenverlust führen, der auch unsere Modelle solcher Empfindungen
beeinflusst (vgl. Bach et al., 2011).
Die Modelle der Komfortforschung basieren zum einen auf quantitativen
Klimakammeruntersuchungen unter streng kontrollierten Bedingungen in ge-
schlossenen Räumen ohne Alltagsbezug und Interaktionsmöglichkeit. Gemessen
wurden neben den physikalischen Parametern des Raumes, wie Lufttemperatur
und -feuchte, verschiedene thermoregulative Parameter, wie Hauttemperatur und
Schweißrate. Zusätzlich wurden den Probanden Fragen zum thermischen Emp-
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