6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch (DEAF)
um neue Bedeutungen, neue Datierungen für die Beleglage von Graphien oder
Bedeutungen, bislang noch nicht erfasste Wörter, durch deren Kenntnis ein tie-
feres Verständnis historischer Texte ermöglicht wird, oder um die Streichung von
Phantomwörtern. Wiederholt finden sich auch Korrekturen zur etymologischen
Zuordnung eines Wortes.
Einige Beispiele neuer Materialien mögen das verdeutlichen. Lexikographisch
noch nicht erfasst waren: die metaphorische Veiwendung des Verbs s‘aflamer in
pronominalem Gebrauch sowie des Syntagmas ardre en flame „von einem hefti-
gen Gefühl ergriffen sein“; - das Verb afoser „ausgraben“; - der absolute Gebrauch
des Verbs desfoi'r „ausgraben“; - die adjektivische Veiwendung des Partizips enflame
„erhitzt“ und der absolute Gebrauch des zugrunde liegenden Verbs enflamer im
Sinne von „Feuer legen“; - die Bedeutung „Fächer“ des Wortes flajot, eigentlich
„Hirtenflöte“; - die bildhafte Veiwendung von flame zur Bezeichnung des Antoni-
usfeuers; - die Ableitung flamee „Gesamtheit der Flammen, die aus einem Feuer
entstehen“; - das frankoitalienische Adjektivflamiron „leuchtend“; - das Substantiv
flandrois „Flame“; - das frankoitalienische Adjektivflape „kraftlos“; - die metony-
mische Bedeutung „Flötenton“ vonflaüte „Flöte“; - das Substantivflebotomant „der-
jenige, der einen Aderlass vornimmt“; - das frankoitalienische Verb soifletir „sich
beugen“; - das Syntagmaflaime mirtin „Lanzette in Form eines Myrtenblattes“; -
das substantivierte Adjektivflo in der Bedeutung „rötlich färbende Substanz“; - das
Substantiv/Zoctc „Laschheit“; - das Verbfloquer „rudern“; - das Syntagma mal deflors
„Menstruation“; - das substantivierte Partizipfluctuant „Zauderer“; - die adverbi-
alen Wendungen en lafoire „in der Öffentlichkeit“ und agrantfoire „unter großem
Zulauf“; - die Syntagmen premiere fere, secondefere, tiercefere, quartefere, quintefere
und sistefere zur Bezeichnung der Wochentage von Sonntag bis Freitag; - die Be-
deutung „verbergen“ für das Verb Jöir; - das Substantivfoart „Bestatter“; - das Verb
fomenter „mit warmen Umschlägen behandeln“ in absoluter Veiwendung; - das
Verb refoer „erneut mit der Hacke bearbeiten“; - das Verb suffoer „unterhalb (einer
Sache) graben“.
Der Wörterbucheintrag estandeflde „Schleuder“, im FEW 3,869a unter FUN-
DIBALUS und 23,132b bei den Wörtern unbekannter Herkunft unter „Waffe“
aufgenommen, ist an der Stelle des einzigen Belegs es tandeflde zu lesen; estandeflde ist
zu streichen. - Unter florin „Gulden“ sind vierzehn Syntagmen zur Bezeichnung
verschiedener Münzen aufgeführt, darunter noch nicht erfasste wie grant florin
a mace, florin d‘or a l‘escu, usw. - Seit eineinhalb Jahrhunderten wird das Adjektiv
focal „zum Haushalt gehörend“ auf das 15. Jahrhundert datiert. In der Textstelle,
auf die sich alle Wörterbücher stützen, ist jedoch local zu lesen; focal wurde erst
1761 aus dem Lateinischen entlehnt. - Der Wörterbucheintrag folleie „depense“ in
Gdf 4,52b ist zu streichen; das Wort ist eine Variante von fueillie „Laubhütte“ und
gehört zur Familie vonfueil „Blatt“.
199
um neue Bedeutungen, neue Datierungen für die Beleglage von Graphien oder
Bedeutungen, bislang noch nicht erfasste Wörter, durch deren Kenntnis ein tie-
feres Verständnis historischer Texte ermöglicht wird, oder um die Streichung von
Phantomwörtern. Wiederholt finden sich auch Korrekturen zur etymologischen
Zuordnung eines Wortes.
Einige Beispiele neuer Materialien mögen das verdeutlichen. Lexikographisch
noch nicht erfasst waren: die metaphorische Veiwendung des Verbs s‘aflamer in
pronominalem Gebrauch sowie des Syntagmas ardre en flame „von einem hefti-
gen Gefühl ergriffen sein“; - das Verb afoser „ausgraben“; - der absolute Gebrauch
des Verbs desfoi'r „ausgraben“; - die adjektivische Veiwendung des Partizips enflame
„erhitzt“ und der absolute Gebrauch des zugrunde liegenden Verbs enflamer im
Sinne von „Feuer legen“; - die Bedeutung „Fächer“ des Wortes flajot, eigentlich
„Hirtenflöte“; - die bildhafte Veiwendung von flame zur Bezeichnung des Antoni-
usfeuers; - die Ableitung flamee „Gesamtheit der Flammen, die aus einem Feuer
entstehen“; - das frankoitalienische Adjektivflamiron „leuchtend“; - das Substantiv
flandrois „Flame“; - das frankoitalienische Adjektivflape „kraftlos“; - die metony-
mische Bedeutung „Flötenton“ vonflaüte „Flöte“; - das Substantivflebotomant „der-
jenige, der einen Aderlass vornimmt“; - das frankoitalienische Verb soifletir „sich
beugen“; - das Syntagmaflaime mirtin „Lanzette in Form eines Myrtenblattes“; -
das substantivierte Adjektivflo in der Bedeutung „rötlich färbende Substanz“; - das
Substantiv/Zoctc „Laschheit“; - das Verbfloquer „rudern“; - das Syntagma mal deflors
„Menstruation“; - das substantivierte Partizipfluctuant „Zauderer“; - die adverbi-
alen Wendungen en lafoire „in der Öffentlichkeit“ und agrantfoire „unter großem
Zulauf“; - die Syntagmen premiere fere, secondefere, tiercefere, quartefere, quintefere
und sistefere zur Bezeichnung der Wochentage von Sonntag bis Freitag; - die Be-
deutung „verbergen“ für das Verb Jöir; - das Substantivfoart „Bestatter“; - das Verb
fomenter „mit warmen Umschlägen behandeln“ in absoluter Veiwendung; - das
Verb refoer „erneut mit der Hacke bearbeiten“; - das Verb suffoer „unterhalb (einer
Sache) graben“.
Der Wörterbucheintrag estandeflde „Schleuder“, im FEW 3,869a unter FUN-
DIBALUS und 23,132b bei den Wörtern unbekannter Herkunft unter „Waffe“
aufgenommen, ist an der Stelle des einzigen Belegs es tandeflde zu lesen; estandeflde ist
zu streichen. - Unter florin „Gulden“ sind vierzehn Syntagmen zur Bezeichnung
verschiedener Münzen aufgeführt, darunter noch nicht erfasste wie grant florin
a mace, florin d‘or a l‘escu, usw. - Seit eineinhalb Jahrhunderten wird das Adjektiv
focal „zum Haushalt gehörend“ auf das 15. Jahrhundert datiert. In der Textstelle,
auf die sich alle Wörterbücher stützen, ist jedoch local zu lesen; focal wurde erst
1761 aus dem Lateinischen entlehnt. - Der Wörterbucheintrag folleie „depense“ in
Gdf 4,52b ist zu streichen; das Wort ist eine Variante von fueillie „Laubhütte“ und
gehört zur Familie vonfueil „Blatt“.
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