C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Erste Ergebnisse der Auswertungen
In einer Hauptstudie zum thermischen Komfort wurde untersucht, wie Versuchs-
teilnehmer verschiedene Skalen zur subjektiven Erfassung von Temperaturemp-
findungen interpretieren. Die Aufgabe bestand darin, Wörter, die sich auf Intensi-
täten von Temperaturwahrnehmung beziehen (z. B. kühl, weder kalt noch warm,
warm) auf Linien mit verbalisierten Endpunkten der Bewertungsdimensionen
Präferenz (lieber kälter - lieber wärmer), Komfortbewertung (nicht komfortabel
- komfortabel), Angenehmheit (unangenehm - angenehm), Akzeptanz (nicht ak-
zeptabel - akzeptabel) und Tolerierbarkeit (unerträglich - erträglich) frei zuzuord-
nen. Dadurch sollten Erkenntnisse über zugrunde liegende kognitive Konzepte
der Versuchsteilnehmer zu den Bewertungsdimensionen gewonnen werden. Über
Oberflächen- und Raumlufttemperaturen wurden die Raumtemperaturen im
Versuchsgebäude variiert und dadurch experimentellen Bedingungen von 20 °C,
25 °C und 30 °C realisiert. Die zentrale Frage der Analysen zielte darauf ab, ob
sich im Antwortverhalten der Probanden Subgruppen identifizieren lassen. An der
Studie nahmen 63 Probanden teil (32 in den Wintermonaten, 31 in den Sommer-
monaten). Im Ergebnis zeigten sich unterscheidbare Bearbeitungsmuster bei der
Zuordnung der Wörter zu den Linien, beispielsweise in Form unterschiedlicher
Temperaturpräferenzen, die sich auch unter den drei verschiedenen Raumtempe-
raturbedingungen widerspiegelten und sich damit als geeignete Prädiktoren für die
Bewertung von Raumtemperaturen eiwiesen (Fuchs, Becker, Schakib-Ekbatan, &
Schweiker, 2018).
Sowohl Schmerz- als auch Komfort-Wahrnehmung als subjektive Erfahrun-
gen werden durch eine Vielzahl physischer und psychischer Faktoren beeinflusst.
Fragebögen mit quantifizierenden Skalen werden standardmäßig in beiden Berei-
chen eingesetzt: beim Schmerz in Diagnose und Therapie, beim Komfort zur Er-
fassung des subjektiven Erlebens des thermische Komforts am Arbeitsplatz. Es wird
für die Untersuchungen angenommen, dass sich unterschiedliches Erleben auch
im Verständnis und Gebrauch von Fragebogenskalen niederschlagen müsste, was
die Untersuchungen zum Komfort nahelegen (s. o.). Als Ergänzung hierzu wurde
die „think-aloud“-Technik eingesetzt: Probanden äußerten laut, welche Erfahrun-
gen oder Situationen sie mit den Wörtern, die sie auf den Skalenlinien zugeordnet
haben, verbinden. Hieraus entstanden Interviewtexte von 61 Versuchsteilnehmern
aus der Hauptuntersuchung in 2016 zum thermischen Komfort sowie von 82 Pro-
banden aus den Untersuchungen zum Schmerz aus 2016 und 2017.
Das Textmaterial wurde einer hermeneutischen Untersuchung mittels einer
softwaregestützten qualitativen Analyse unterzogen (Kuckartz, 2012). Hinter-
grund ist dabei das Verstehen, Interpretieren und Kodieren dieser Texte. Dies setzt
Definitions- und Abstraktionsprozesse voraus, die zu interpretativen Kategorien
führen.
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Erste Ergebnisse der Auswertungen
In einer Hauptstudie zum thermischen Komfort wurde untersucht, wie Versuchs-
teilnehmer verschiedene Skalen zur subjektiven Erfassung von Temperaturemp-
findungen interpretieren. Die Aufgabe bestand darin, Wörter, die sich auf Intensi-
täten von Temperaturwahrnehmung beziehen (z. B. kühl, weder kalt noch warm,
warm) auf Linien mit verbalisierten Endpunkten der Bewertungsdimensionen
Präferenz (lieber kälter - lieber wärmer), Komfortbewertung (nicht komfortabel
- komfortabel), Angenehmheit (unangenehm - angenehm), Akzeptanz (nicht ak-
zeptabel - akzeptabel) und Tolerierbarkeit (unerträglich - erträglich) frei zuzuord-
nen. Dadurch sollten Erkenntnisse über zugrunde liegende kognitive Konzepte
der Versuchsteilnehmer zu den Bewertungsdimensionen gewonnen werden. Über
Oberflächen- und Raumlufttemperaturen wurden die Raumtemperaturen im
Versuchsgebäude variiert und dadurch experimentellen Bedingungen von 20 °C,
25 °C und 30 °C realisiert. Die zentrale Frage der Analysen zielte darauf ab, ob
sich im Antwortverhalten der Probanden Subgruppen identifizieren lassen. An der
Studie nahmen 63 Probanden teil (32 in den Wintermonaten, 31 in den Sommer-
monaten). Im Ergebnis zeigten sich unterscheidbare Bearbeitungsmuster bei der
Zuordnung der Wörter zu den Linien, beispielsweise in Form unterschiedlicher
Temperaturpräferenzen, die sich auch unter den drei verschiedenen Raumtempe-
raturbedingungen widerspiegelten und sich damit als geeignete Prädiktoren für die
Bewertung von Raumtemperaturen eiwiesen (Fuchs, Becker, Schakib-Ekbatan, &
Schweiker, 2018).
Sowohl Schmerz- als auch Komfort-Wahrnehmung als subjektive Erfahrun-
gen werden durch eine Vielzahl physischer und psychischer Faktoren beeinflusst.
Fragebögen mit quantifizierenden Skalen werden standardmäßig in beiden Berei-
chen eingesetzt: beim Schmerz in Diagnose und Therapie, beim Komfort zur Er-
fassung des subjektiven Erlebens des thermische Komforts am Arbeitsplatz. Es wird
für die Untersuchungen angenommen, dass sich unterschiedliches Erleben auch
im Verständnis und Gebrauch von Fragebogenskalen niederschlagen müsste, was
die Untersuchungen zum Komfort nahelegen (s. o.). Als Ergänzung hierzu wurde
die „think-aloud“-Technik eingesetzt: Probanden äußerten laut, welche Erfahrun-
gen oder Situationen sie mit den Wörtern, die sie auf den Skalenlinien zugeordnet
haben, verbinden. Hieraus entstanden Interviewtexte von 61 Versuchsteilnehmern
aus der Hauptuntersuchung in 2016 zum thermischen Komfort sowie von 82 Pro-
banden aus den Untersuchungen zum Schmerz aus 2016 und 2017.
Das Textmaterial wurde einer hermeneutischen Untersuchung mittels einer
softwaregestützten qualitativen Analyse unterzogen (Kuckartz, 2012). Hinter-
grund ist dabei das Verstehen, Interpretieren und Kodieren dieser Texte. Dies setzt
Definitions- und Abstraktionsprozesse voraus, die zu interpretativen Kategorien
führen.
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