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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2017 — 2018

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D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe und Mitglieder
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II. Nachrufe
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Raible, Wolfgang: Max Pfister (21.4.1932–21.10.2017)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55651#0383
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D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder


Max Pfister
(21.4.1932-21.10.2017)

Geht man, wie Max Pfister, der Frage nach, wo die Wörter einer Sprache herkom-
men und wie sich dabei ihre Bedeutung verändert, hat man allgemeines Wohlwol-
len auf seiner Seite. Die Lexikographie, speziell das Ausloten der Etymologie, so
der gelehrte Name der Disziplin, fasziniert auch den gewöhnlichen Sterblichen.
Wenn, um ein Beispiel aus deutscher Perspektive zu wählen, die Gewichtsangaben
netto und brutto (eigentlich „hässlich“) zweifellos aus dem Italienischen kommen,
wieso ist dann tara, das auch von dort stammt, arabischen Ursprungs?
Ab 1951/52 studierte Max Pfister Romanistik an seiner Heimatuniversität Zü-
rich - mit Ausgriffen auf Universitäten in Italien, Frankreich und Spanien. Die
Promotion von 1958 galt einem lautgeschichtlichen Thema: Im Untertitel der
1960 publizierten Dissertation steht „mit besonderer Berücksichtigung des Altpro-
venzalischen“, einer Sprache, der lange sein besonderes Interesse galt. Dies erhellt
zumal aus einer monumentalen Zürcher Habilitationsschrift: Lexikalische Untersu-
chungen zu Girart de Roussillon1. Zwischen den beiden Qualifikationsarbeiten liegt,
für Schweizer Wissenschaftler nicht ungewöhnlich, eine Tätigkeit als Lehrer für
Französisch und Italienisch an einem Zürcher Lyzeum.
Was Pfister wissenschaftlich entscheidend geprägt hat, war freilich weniger
sein Romanistik-Studium, als vielmehr, zwischen 1960 und 1969 - neben der
Unterrichtstätigkeit - die Mitarbeit am gigantischen Werk eines anderen Deutsch-

1 Erschienen in Tübingen 1970; XIII, 867 S.

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