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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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I. Das Geschäftsjahr 2002
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Fenske, Dieter: Gerhard Fritz (14.12.1919 - 9.2.2002)
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0137
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NACHRUFE


GERHARD FRITZ
(14.12. 1919-9.2.2002)

Gerhard Fritz, Emeritus der Anorganischen Chemie an der Universität Karlsruhe,
korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, ist am
9. Februar 2002 in Karlsruhe im Alter von 83 Jahren verstorben. Mit ihm verliert die
Chemie eine der wichtigsten Persönlichkeiten, die das Fach Anorganische Chemie
vertreten haben.
Gerhard Fritz wurde 1919 als Sohn eines Landwirtes in Mittelhafen/Westerwald
geboren. Bedingt durch die Folgen des 1. Weltkrieges war seine Umwelt geprägt von
den Wirren und Problemen der damaligen Zeit. Der wesentliche Einfluss auf die
Entwicklung seiner Persönlichkeit ist jedoch auf das Vertrauen in die Zukunft
zurückzuführen, das seine intakte Familie vermittelt.
Er besuchte zunächst die Volksschule in seinem Heimatort und danach das humani-
stische Gymnasium in Hadamar. Bereits 1939 wurde G. Fritz zum Wehrdienst einbe-
rufen. Im gleichen Jahr hatte er aber noch die Gelegenheit, das Abitur abzuschließen
und bereits als Studienurlauber an der Universität Halle das Chemiestudium zu be-
ginnen, das er in Marburg/Lahn fortsetzte. In Halle traf er auch seine spätere Frau
Marianne, die ihn sein ganzes Leben begleitete und nur wenige Wochen vor ihm ver-
starb. Aus dieser glücklichen Ehe stammen die Kinder Uta,Yvonne und Hendrik.
Der zweite Weltkrieg verwehrte G. Fritz em normales Studium, da er bereits
im Juni 1940 erneut eingezogen wurde und 1942 nach einer schweren Verwundung
entlassen werden konnte. ImWS 1942/43 setzte er sein Chemiestudium an der Uni-
versität Frankfurt fort, wo 1944 nach einem Bombenangriff die Unterlagen seiner
Diplomarbeit verbrannten. Für G. Fritz war das kein Problem, da er ein neues Thema
aufgriff und eine zweite Diplomarbeit anfertigte.
Die Dissertation führte er dann bei H. Hartmann, einem der führenden Theo-
retiker seiner Zeit, aus. Im Anschluss an seine Doktorarbeit, die 1946 abgeschlossen
 
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